25. Vom I. Hochschulkurs für Laien katechese an der kath.-theol. Fakultät in Wien (Bericht einer Teilnehmerin) Ich besuchte immer die Bibelabende des P. Anton Stonner S. J. in -der damals von den Jesuiten betreu ten'Kirche „Zu den neun Chören der Engeln"(Am Hof, Wien I). Auf seine Anregung hin, zur Glaubensver tiefung doch den Kurs für Lraienlkatechese zu besuchen, meldete ich mich schriftlich bei Univ.-Prof. Dr. Theo dor Innitzer, Ordinarius f. Bibelstudium des'N. B. und der Exegese, in seiner Wohnung (Wien I, Habsburger gasse 7). Bekam auch bald die Zuschrift, über meine Schulbildung und meinen Beruf zu berichten. Dann kam die Verständigung zur Aufnahmsprüfung in der Habgburgergasse. Ich trat mit fünf Prüflingen an, die wie ich, ikeine Matura hatten. Ich wurde geprüft in: Geschichte: Karolinger, Geo graphie: Palästina zur Zeit Christi und jetzt, die ersten Christengemeinden in Kleinasien, Namen der Städte einst und jetzt, schriftlich: über die Sakramente, dann in 'Religion: Die sechs Grundwahrheiten. Dann hieß es, nun haben Sie 4 Semester Zeit zum Lernen. Im Oktober 1926 begann also der Hochschulkurs für (Laienkatechese an der hiesigen Fakultät, täglich ab 17.25 Uhr, ausgenommen die Samstage, Sonn- und Feiertage. GLAUBENSLEHRE 1926/27, 1927/28 PROF. JOSEF LEHNER SITTENLEHRE 1926/27, 1927/28 PROF. FRANZ ZEHENTBAUER BIBBLKUNDE: Altes und Neues Testament 1926/27, 1927/28 und Wintersemester 1928/29 THEODOR INNITZER KIRCHENGESCHICHTE 1926/27, 1927/28 und Wintersemester 1928/29 PROF. ERNST TOMEK PHILOSOPHIE 1926/27, 1927/28 PROF. WENZEL POHL KATECHETIK 1926/27, 1927/28 PROF. LEOPOLD KREBS PÄDAGOGIK 1926/27, 1927/28 PIROF. LEOPOLD KREBS LITURGIE 1927/28 PROF. LEOPOLD KRiEBS RHETORIK Wintersemester 1928/29 PROF. LEOPOLD KREBS LATEIN 1926/27, 1927/28 LEKTOR HEINRICH NOLTSCH (Siehe dazu: Personalstand der Säkular- u. RegularJCeistlichkeit der Erzdiözese Wien 1927, 36 f.). In jedem Semester wurde ein freiwilliges Kollo quium abgehalten. Die Prüfungen aus den einzelnen Gegenständen fanden am Anfang eines Wintersemesters statt, damit wir so Gelegenheit hatten, während der Ferien oder des Urlaubes uns gut vorzubereiten, und zwar an der Fakultät. Der Kurs 1926 begann mit 65 Hörern bzw. Hörerinnen, 1929 fwaren es nur mehr 28, da'Von legten 15 sämtliche Prüfungen ab und er hielten nachher die Missio canonica durch Weih bischof Dr. Ernst Seydl in der Kirche „Am Hof", und zwar in der Kapelle links beim Eingang einzeln er teilt. Vorausging ein feierlicher Segen, Lauret^nische Litanei und Ansprache des Bischofs, abgeschlossen wurde mit dem Te Deum. Fünf vom Kurs meldeten sich für den Dienst als hauptamtliche Seelsorgehelferinnen. (Lt. Schreiben und Zeugnis von Altmann Ju liane, damals Sekretärin, geb. 1904 zu Perchtoldsdorf, N. 0.). — Zeugnis: N. N. hat den Jahreskurs... der Hochschulkurse für Laienkatechese an der kathol.- theol. Fakultät der Univ. Wien besucht, an den Unter richtsvorlesungen und Übungen regelmäßig teilgenom men und sich den Prüfungen aus folgenden Gegen ständen (sh. oben) unterzogen. Genannte ist vorzüglich geeignet, Religionsunterricht zu erteilen. Dr. Th. Innitzer, Leiter der Kurse Siehe dazu den Bericht „Ein Laienhilfswerk für die Seelsorge", des damaligen Rektors Innitzer in „Die Volksseele" 1929, Nr. 51, S. 9. — Der obige Bericht stammt von einer Teilnehmerin, die durch eine Vor prüfung eine genügende Bildung nachzuweisen ver mochte. — Vgl. dazu: Krebs Leopold, Laienkatechese in ihrer Bedeutung für das Frauenstudium in der Fest schrift „30 Jahre Frauenstudium in Österreich", 1927. Dr. F. L. 25. Maximilian Kollweg (t1824) und seine umstrittene Predigt Dies und noch anderes erweisen, daß über die um strittene Predigt stark übertrieben herumgeredet wor den war. Daß seines Bleibens in dieser Pfarre nicht mehr sein sollte, war klar und wurde auch von seiner Kirchenbehörde ausgesprochen. Mit Datum vom 4. Mai verständigte ihn denn auch das Venerable Konsisto rium:„Nachdem der selbe in der von ihm den 26. April abgehaltenen Predigt sich nicht nur allein Anspielun gen und Ausdrücken, sondern auch namentlicher An züglichkeiten und Theatererzählungen, die von der Wahrheit sich so sehr entfernen, erlaubet, und diese Predigt gar nicht zur Pflanzung der Tugend und Bes serung des Herzens eingerichtet war, auch diese nicht wohl leserlich zu Papier gebracht: wird ihm aller dieser Unfug und Außerachtlassung seiner Pflicht verwiesen und aufgetragen, den Richter vor der Gemeinde in Beysein der herrschaftlichen Beamten eine Sinzerazion zu machen und das Wortgottes künftig nach seinem Beruf und in Gemäßheit der höchsten Verordnungen V. 28. November 1782, 4. Hornung, vmd 18. August 1783 einzurichten und vorzutragen haben." Mit gleichem Datum wurde auch Pfarrer Zandonatti vom Kooperatorenwechsel unterrichtet und dem neuen Kooperator Karl Vollgruber seine Versetzung von Wilfersdorf(V.u. M.B.) nach hierher mitgeteilt, und auch dessen Pfarrer 38
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