Betträge Diözesangesdiidite BEILAQE DES WIENER DIÖZESANBLATTES Nr.4 Wien,1. Juli 1961 2. Jahrgang fnhalt: 10. In memoriam Prof. Weißenhofer (1883/1961). Diözesangeschichtliche Bibliographie. ~ 11. Dis sertationen mit Themen zur Wiener Diözesangeschichte. — 12. Regesten des alten fürsterzbischofhchen Alumnates auf dem Stephansplatz. — 13. Zur Geschichte der Reformation und Re stauration in Stetteldorf am Wagram. 10. In memoriam Prof. Weißenhofer (1883/1961) Diözesangeschichtliche Bibliographie Dr. Franz Lo i d I Wenn audi bereits im 78. Lebensjahr stehend, starb Dr. phil. Josef Anselm Weißenhofer doch am 14. Jänner 1961 überraschend in seinem neuen Heim, dem Haus der Barmherzigkeit (Wien XVIII.). Da der Unterzeidinete in der Festschrift zum 70. Geburtstag Weißenhofers dessen Leben und Wirken ausführlicli dargestellt hat^) und auch die Ehre hatte, als Vertre ter der Kathol.-theol. Fakultät in dessen Heimatkirche zu Ybbsitz b. Waidhofen a. d. Ybbs am 19. Jänner den Nachruf zu halten, sei hier nur auf das die Wiener Diözese betreffende Schrifttum des Abgeschiedenen hingewiesen, wie damals versprochen wurde. Vorerst sei jedoch daran erinnert, daß Weißen hofer im Jahre 1923 als erster mit dem Lehrauftrag für kirchliche Kunst betraut wurde, nachdem die christliche Kunstgeschichte unter dem verdienstvollen Prälaten Heinrich Swoboda an der Kath.-theol. Fakul tät nur ein Nebenkolleg im Rahmen der Pastoral theologie gewesen war. Damit war dieses selbständige Fach geschaffen und der Grund für eine eventuelle spätere Errichtung eines Extraordinariates für kirch liche Kunst an genannter Fakultät gelegt. Es blieb aber nur beim Titel eines a. o. Professors, den Weißen hofer 1931 erhielt. Der Lehrauftrag wurde später auf Grund der päpstlichen Enzyklika über die Kunst erziehung der Theologen erweitert. In Verbindung damit mußte Dozent Weißenhofer die Leitung der Kunstsektion der Leogesellschaft übernehmen und da mit weiterhin die Reorganisation der „österreichischen Gesellschaft für christliche Kunst" durchführen®). Dar über hinaus kam es bei der Förderung der christlichen, genauer noch der kirchlichen Kunst zur Herausgabe der Zeitschrift: „Kirchenkunst", die von 1929 bis 1937 erschien'^). Nicht übersehen sei, daß Weißenhofer bis 1930 als Kustos der Gemäldegalerie des Schottenstiftes waltete und seit 1940 als Direktor des Wiener Domund Diözesanmuseums eingesetzt war. Als günstige Fügung bezeichnete er es selbst, daß er durch seine Berufung an die damalige Kunstgewerbeschule im Jahre 1924 und an die Akademie der bildenden Künste im Jahre 1947 auf die schaffenden Künstler Einfluß gewinnen konnte'). , Weißenhofer entfaltete eine unglaublich reiche Tätigkeit durch Vorträge®) in verschiedenen Vereinen und Kreisen und durch Kunstführungen, wozu er auch eine besondere Eignung besaß, die ihm stets einen breiten und treuen Zuhörerkreis sicherte. Auch sind es nicht wenige Ausstellungen, die von ihm inauguriert oder beeinflußt wurden. Aus dieser ihn weitgehendst beanspruchenden Wirksamkeit erwuchs ihm aber nach eigenem Geständnis die Tragik, daß er eigentlich nicht zu größeren, vollwissenschaftlichen Publikationen kam®). Umso zahlreicher sind dafür seine größeren und kleineren Artikel (oft mehr Essays und Feuilletons^) in fachlichen und nichtfach lichen Zeitschriften und auch in Zeitungen«). Hier sei, wie eingangs angedeutet und beabsichtigt, nur die weitaus größere Gruppe der Veröffentlichungen angezeigt, die für eine Verwertung im Dienste der Wiener Diözesan- und Kunstgeschichte im Auge be halten werden soll. An selbständigen Publikationen erschienen; Der Stephansdom und die Wiener (in der Kleinbuchreihe „Österreich", Nr. 1, Steffel-Verlag, Wien 1945, 32 Sei ten. — (Wiener) Madonnen (Wolfrumbücher Nr. 4, Wien 1946 und 1948, 34 Seiten und 48 Bildtafeln). — Führer durch das Erzbischöfliche Dom- und Diözesanmuseum in Wien (Auszug aus dem vergriffenen bebil derten Katalog, 1. bis 6. Aufl., 1933^1, Wien 1946, 23 Seiten). — Liturgie und Kunst (Verlag Herder! Wien 1948, 84 Seiten), das auch in Zukunft richtung weisend sein wird. In Zeitschriften wurden veröffentlicht: vor allem in der von Uim redigierten „Kirchenkunst"; Die Pfarr kanzlei (I. Jg. Heft 1); Die Anschlagtafel (I, 2); Das Hochaltarbild der Stephanskirche in Wien (II, 4); Künstlerseelsorge (detto); Katholikentag (1933)'und Bildende Kunst (V, 4); Kard. Erzbischof Dr. Th. Innitzer als Protektor u. Förderer der christl. Künstler schaft (VII, 5/6); Die Wiener Kunstgewerbeschule u. ihre Betätigung auf dem Gebiete der relig. Kunst (VIII, 2); Die Michaelskirche und der Karner in Pulkau nach ihrer Restaurierung (VIII, 4/5); Das ChristkönigsMosaik an der Altarwand der Seipel-Dollfuß-Kirche (VIII, 6); Bekämpfung des Kitsches im relig. Raum (IX, 1 u. 2). In den Mitteilungen des Wiener Geschichtsver eines, Das Wiener Dominikanerkloster und die Domi nikanerbastei (1929/30). — In den Wiener Geschichts blättern: Die Stephanskirche und die Bürgerschaft Wiens (1946, Nr. 1). — Zur Restauxderung des Hoch altarbildes von St. Stephan (1950, Nr. 3). — Wiener Kirchenbauten des 19. Jahrhunderts (1951, Nr. 2). — Ein unbekanntes Bild von P. P. Strudel (in Döbling) 17
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