Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Nun das Testament: „Liebes katholisches Volk! Laß Dir aus der Ewig keit für Dein Vertrauen danken, das Du Deinem Schriftleiter erwiesen hast! Das tat wohl in bitteren Kränkungen, die ich erdulden mußte. Bete für mich armen Sünder, daß ich nicht verloren gehe! Schickt mir, Ihr guten Menschen alle, jeden Abend ein Kreuzel in die Ewigkeit nach. Alle, die ich unbewußt gekränkt habe, bitte ich um Verzeihung. — Gutes, katholisches Volk!Laß Dir noch sagen, daß es kein größeres Glück auf Erden gibt, als der heiligen, katholischen Kirdie anzugehören, an der ich selbst in Liebe und Treue gehangen habe. Lebt wohl! — Lebt wohl, lebt wohl, lebt wohl, ihr lieben Kinder! Vergesset keinen Abend, mir in die Ewigkeit ein Kreuzel zu schicken. Ich werde den Heiland bitten, daß ich jeden Abend alle Straßen abgehen darf, wo Kinder wohnen, auf daß ich meine Lieblinge segnen kann, Auf "Wiedersehen in der Ewig keit!" Quellen- und Literatur-Hinweise: Personalstände der Diözese St. Pölten und der Erzdiözese Wien. — Wiener Diözesariblatt. — Ircher Hilde (Sekretärin und spätere Haushälterin): Biographie von Schriftleiter Prälat Joh. Mörzinger, 26 Seiten plus 3 Seiten: Gedenk rede des St. Pöltener Bisciiofs Michael Memelauer, maschingeschriebenes Manuskript. — Deutsch-österr. Künstler- und Schriftsteller-Lex.(Kosel) 1906 II 196. — Kosdi Wilhelm, Das kathol. Deutschland, Wien 1933, II 3036 f. — Keiter Heinrich, Kathol. Literatur-Kalender Freiburg i. Br., 1926, 242. — Wiener Kirchenblatt (sh. oben Thauren 1946), Wiener Kirchen-Zeitung (Loidl Fr., a. a. O. 1969, Nr. 16). — Zeitungen: Kremser Ztg, 1930 V. 16. 5.; Osservatore Romano 1927, 1928, 1929, 1931, 1934, 1935, 1937;La Croix 1931 v. 6. 8.; Reicbspost; Kleines Volksblatt, und Nachrufe im In- und Ausland, meist erst ab 1946 möglich geworden. 12. Dr. Anselm (Florian) Sparber, ConReg.(t 1969) Mit dem Tod am 26. November 1969 in Brixen und dem „volkreichen" Begräbnis im benachbarten Neu stift war das lange Leben eines überfleißigen Kirchenund Diözesanhistorikers, ja des Nestors der österreichi schen Kirchen- und Diözesangeschichtsschreibung, be endet. Am 13. Mai 1883 in Egg, Gemeinde Stilfes (damals österr.-ungar. Monarchie), heute Südtirol, geboren, trat der talentierte Bauernsohn 1904 bei den AugustinerChorherrn in Neustift bei Brixen ein, wurde 1909 zum Priester geweiht, studierte 1912 bis 1917 Geschichte und Geographie an der Universität in Innsbruck, unter richtete 13 Jahre lang an Gymnasien und lehrte bis zu seinem 80. Lebensjahr (das sind 61 .Semester) Kir chengeschichte und bis zu seinem Tod (das sind noch elf Semester) am Brixener Priesterseminar Brixener Diözesangeschichte und historische Hilfswissenschaften. Auch die Wiener Diözesangeschichte verdankt ihm einige Themen, seit er 1917 mit der Dissertation über den seligen Kartmann zum Dr. phil. promovierte: Vita Beati Hartmanni Bpiscopi Brixensis (Schlern-Schriften 46, Innsbruck 1940); Quellen zur Lebensgeschichte des Brixener Bischofs Hartmann (1140—1164) (ebda 52, Innsbruck 1947); Leben und Wirken des sei. Hartmann, Bischof v. Brixen (1140—1164) (Klosterneuburg 1957); Aus dem Leben und Wirken des sei. Hartmann, Bischof V. Brixen. Zu seinem 800. Todestag (am 23. De zember 1964) (Schiern 38, 1964, 278/82). — Hartmann war von 1133—1140 erster Augustiner-ChorherrnPropst vom Stift Klosterneuburg. Nach seinen Vorarbeiten (im Schiern, Jg. 16, 99 bis 105, 17, 23—27, 18, 17—24) behandelte Sparber in seinem letzten Werk „Die Brixener Fürstbischöfe im Mittel alter", Bozen 1968, u. a. die Bischöfe Hartmann (S. 56 bis 66), Johann v. Lenzburg,Kanzler Herzog Rudolfs TV. des Stifters von 1358—1365 (S. 119—122), und Leo von Spaur (S. 160—161), von 1471—1479/80 erster ernannter Bischof von Wien. — Auch seiner 1957 bei „Athesia" in Bozen erschienenen „Kirchengeschichte Tirols", 104 Seiten, 11 Abbildungen, sei gedacht. Dr. F.L. Anmerkungen: Schematismus des Säkular- und Regular-Klerus der Diözese Brixen; Dolomiten (Tages blatt der Südtiroler) 1969, Nr. 272, S. 9; Kathol. Sonn tagsblatt (Kirchen-Zeitung der Diözese Bozen-Brixen) 1969, Nr. 49, S. 11; Der Schiern, Verfasser-Verzeichnis (1920—1962). 15. Konzentration katholischen Vereinswesens 1918/19 Dr. Franz Loidl Zum Erweis dafür, wie man nach dem allgemei nen Schock des Totalzusartvmenbruchs 1918/19, der Neu artigkeit des sich nun bildenden Staatswesens (Uber gang von Alt-Österreich =Monarchie zu Neu-Österreich=I. Republik), angesichts des Anwachsens der außer- und antikirchlichen Weltanschauungsbünde, vor allem des Freidenkertums und der Sozialdemokratie, die nun zum mitbestimmenden, ja beherrschenden Fak tor geworden waren, und unter dem Eindruck der politischen Massen- und Parteiorganisationen auch katholischerseits darauf reagierte und durch Sammlung, Konzentration und Zentralisation der Zersplitterung im Vereinswesen entgegenzuwirken bestrebt war, wor auf übrigens schon Kardinal Nagl während seiner kur zen Regierungszeit 1911/13 sein Hauptaugenmerk ge richtet hatte, sei hier eine Übersicht über die Zentral stellen katholischer Vereine in Wien 1919/20 dar geboten: 1. Diözesanverband der katholischen Vereine der Erzdiözese Wien I., Predigergasse 5; 2. Volksbund der Katholiken Österreichs (Piusverein und Volksbund), detto; 3. österreichischer Priesterverein Pax, detto; 4. Verein der katholischen Religionslehrer an Mit telschulen, I., Stephansplatz 3; 5. Wiener Katechelenverein, detto; 6. Canisiuswerk (zur Heranblldiung katholischer Priester), I., Neutorgasse 17; 7. Zentralkommission der christl. Gewerkschaften, "VII., Kaiserstraße 8; 8. Landes- und Reichsverband der christl. Arbeiter vereine, detto; 9. Diözesanverband der kathol. Arbeiterinnen vereine, IX., Pramergasse 9; 10. Veriband der christl. Hausgehilfinnen. IV., Mayerhofgasse 5; 11. Studentensekretariat (Kathol. deutscher Hoch schulausschuß, Christi, deutscher Studentenbund für Mittelschüler), I., Bäckerstraße 9 (Fürsorgestelle: ßingerstraße 13); 12. Katholische Lehrerorganisationen, I., Anna gasse 6; 22"

RkJQdWJsaXNoZXIy NzM2NTQ=