Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Am 12. rv. 1. J. ergeht vom Konsistorium eine An zeige an die Statthalterei zur Stillegung der Stiftsbezüge des Zungenbeng'schen Benefiziats in Wr. Neu stadt, Hrn. Peter Ratzek betreffend. beide in Konzeptvermerk 23. 1877, August 3., Wien (Ord. ZI. 4092) Der K. K. Nied. öst. Landessdiulrat ersucht das Ordinariat, dem Pfarrer von Lichtenwörth die Ermäch tigung zur Erteilung des Religionsunterrichtes an der Fabriksschule zu Nadelburg zu geben, da der dortige Benefiziat alt, gebredilich und taub ist. Der Fajbriksinhaber wurde bereits aufgefordert, sich mit dem Pfar rer ins Einvernehmen zu setzen. Original Ordinariatsvermerk: Der Hr. Dechant hat den Re ligionsunterricht in Nadeiburg geschildert und bittet um Auftrag an den Pfarrer von Liditenwörüi; der ihm am 14. Vin. 1877 schriftlich erteilt wird. — Es ist zu bedauern, daß so lange gewartet wurde, bis der welt liche Inspektor sich dieser Angelegenheit annehmen mußte. 24. 1879, Mai 9., Wr. Neustadt (Ord. ZI. 2678) Ernst Winter meldet als prov. Dekanatsleiter dem Konsistorium, Benefiziat P. Ratzek wurde laut Mit teilung der Pfarre Lichtenwörth von seiner Nichte, wegen Krankheit und Altersschwäche in ihre Wiener Wohnung,ohne Angabe der Anschrift gebracht.Original Ordinariatsvermerk: Durch Ernennung des Prie sters Cajetan Prchal (Weltpriester der Budweiser-Diözese, pens. k. k. Militärkaplan, geboren 1831, Priester 1856) am 18. VI. 1. J. erledigt. 25. 1881, Jänner 5., Wr. Neustadt (Ord. ZI. 142) Für Frau Emilie Mohr setzt Notar Dr. August Pfusterschmid das Konsistorium von der testamentari schen Verfügung, des am 12. VI. 1880 verstorbenen Michael Hainisch, Guts- und Fabriksbesitzer in Nadel burg in Kenntnis.Die Zinsen der Staatsschuldverschredbung über 100 fl Nr. 28.424 vom 1. II. 1870 sollen an die Kirche in Nadelburg als Müller'sche Messenstiftung be zahlt werden. Als Eigentümer der Landtafelentität, die Wikelmühl zu Lichtenwört, Einlage Nr. 47^^^ von der einen Bestandteil auf B. P. Nr. 65 die Fabrikskirche bildet, behob er jährliche Zinsen von 4 fl 20 kr bis 1. VII. 1879 und führte sie an den Benefiziaten der Fabrikskirche ab. Durch Erbe der obigen Liegenschaft ging auch die Kirche in das Eigentum seiner Tochter, Frau Emilie Mohr, über, die ebenfalls die Zinsen vom 1. Vm. 1879 bis 1. VIII. 1880 an den Benefiziaten bezahlte, jedoch seit 1. VIII. 1880 keine Zinsen mehr behob. Da die Staatsschuldverschreibung nicht ihr Eigentum ist, auch nicht, wenn die Fabrikskirche und das Benefizium aufgelassen würden, so wird in Bei lage dieselbe dem Konsistorium zur Verfügung gestellt. Die ausgelegten Zinsen von 4 fl 20 kr mögen seiner Klienten ersetzt werden. Original Am[gleichen Tag ergeht nochmals ein Schreiben des Notars an das Konsistorium, in dem er mitteilt. Im Gut „Winkelmühl" fand sich eine 3 Prozent Hofkammer-Obligation Nr. 12.836 vom 1. III. 1810 über 120 fl, deren jährliche Zinsen von 1 fl 51 kr vom Eigentümer und Patron der Kirche von der Staatsschuldkassa behoben und bis 1. III. 1879 an den jeweiligen Bene fiziaten bezahlt wurde. Für die Zeit vom 1. III. 1879 bis 1. III. 1880 zahlte diese auch Frau Emilie Mohr, ohne die Zinsen zu beheben. Dieses Wertpapier ist un zweifelhaft Eigentum der Erbin und sie ist auch zum Bezug der Zinsen berechtigt, doch macht sie keinen Anspruch auf den Zinsengenuß, solange die Kirche in der Nadelburg und das Benefizium besteht. Original 26. 1884, Oktober 30., Böhmisch Skalitz Der k. k. pens. Militärkaplan Cajetan Prchal gibt Prälat Kornheisl bekannt, daß der Besitzer der Nadel burg ihn wieder als Seelsorger einstellen will. Er bittet um Einflußnahme, ihn, bei Annahme dieses Postens nicht der Pfarre Lichtenwörth zu unterstellen und nicht den Titel Aushilfspriester führen zu müssen. Original 27. präs. 1884, November 6., Nadelburg (Ord. ZI. 7773) Dem Konsistorium zeigt Guts- und Fabriksbesit zerin Emilie Mohr an, die Stelle eines Hauskaplans wieder besetzen zu wollen. Um Differenzen zwischen Hauskaplan und Pfarrer von Lichtenwörth zu vermei den, bittet sie festzulegen, daß der, von der Fabriksinhabung angestellte Hauskaplan außer seinem seel sorglichen Dienst in der Nadelburg keine Aushilfe in der Pfarre zu leisten hat und künftig nicht die Be zeichnung Aushilfspriester führen soll. Original Das Ordinariat antwortet am 6. XI. 1884. Bei der Anstellung eines Geistlichen in der Fabrikskirche geht es nicht um den Titel, unter welchem dieser seine seelsorgliehen Pflichten ausübt, doch bleibt er dem Pfarrer zu Lichtenwörth, als ordentlichen Seelsonger der Filial kirche, unterstellt. Konzept 28. 1884, November 15., Böhmisch Skalitz (Ord. ZI. 8008) Cajetan Prchal, k. k. Militärkaplan i. R. bittet das Konsistorium um die Jurisdiktion für die Stelle eines Hauskaplans in der Nadelburg. Sein Eintritt könnte im Mai 1885 erfolgen. Original Ordinariatsvermerk: Da P. Cajetan Prchal zu Böh misch Skalitz, -die Stelle in der Nadelburg nicht an genommen hat, so sind die Beilagen dieses Gesuches ihm zurückzustellen. 7. VI. 1885 Angerer 29. 1885, Juni 1., Böhmisch Skalitz (Ord. ZI. 3531) Dem Konsistorium meldet Cajetan Prchal die Ver leihung des Erzherzoglichen Schloßbenefiziums in Persenibeug, Diözese St. Pölten. Im Einvernehmen mit Hrn. Hermann Mohr, Großindustrieller und Ohef zu Nadelburg resigniert er auf die mit Jurisdiktiondekret vom 27. III. zugewiesene Anstellung an der Fabriks kirche. Original Am 3. VI. 1885 genehmigt ihm das Ordinariat die zur Kenntnis gebrachte Resignation. Konzeptvermerk Das Benefizium Nadelburg bleibt ab 1882 unbesetzt. Herausgeber, Verleger und Eigentümer: Erzb. Ordinariat, Wien I, Rotenturrastraße 2. — Verantwortlicher Schriftwalter: Univ.-Prof. Dr. Franz Loidl, Wien I Rotenturmstraße 2. — Druck und Versendung: Mechitharisten-Buchdruckerei, Wien VII, Mechitaristengasse 4. 16

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