kanten und bewahrte sich bis ins Alter seine für Eucharistie und Herz Jesu eifernde EinsteUung. „Die Lösung aller Lebensrätsel ist die tägliche hl. Kom munion", war einer seiner Kernsprüche. Zum Studium folgte Leb seinem älteren Bruder^) auf den Freinberg bei Linz nachS), wo er bis zur siebten Klasse blieb und nicht nur zu einem noch engeren Kontakt mit der Gesellschaft Jesu kam, son dern fast zu einem Jünger des hl. Ignatius v. Loyola wurde, da er nach der Rückkehr in seine Heimatstadt mit P. Abel die erste Mittelschülerkongregation grün dete, sie als Präfekt leitete und später in der Männer kongregation ebenso führend mittat. In der CV-Verbindung Austria fand er als Universitätsstudent nicht allein den Kreis von weltanschaulich gleichgesinnten Kommilitonen fürs Leben,sondern erwies sich im Zeit alter des Deutschliberalismus und der Los-von-RomBewegung und des nachfolgenden Marxismus als be kenntnistreuer und einsatzbereiter Couleurstudent für seine Kirche und sein geliebtes Vaterland Österreich"). Das Freiwilligenjahr führte ihn zur Traintruppe. Dro hende Krankheit und die überhohe Kaution, die er an läßlich seiner Verehelichung mit Emmi Truxa hätte erlegen müssen'), verhinderten die Offizierslaufbahn. Er konnte aber dafür eine Beamtenstelle im kaiserl. Obersthofmeisteramt erlangen und durfte als Hofreise kassier Kaiser Franz Josef nach Bad Ischl und Gödöllö begleiten (später sogar Kaiser Karl nach Spanien). Den weltaufgeschlossenen Katholiken drängte es jedoch, eine große Organisation ins Leben zu rufen, wie es später der „Katholische Volksbund" wurde, und er entfaltete tatsächlich eine rege Tätigkeit durch Vor bereitung von Katholikentagen, Romreisen u. a. Mitten in diesen Unternehmungen brach der Erste Weltkrieg aus, der den Patrioten vom ersten bis zum letzten Tag als Oberleutnant und Rittmeister in Galizien und Tirol und als Leiter eines großen Trainmaga zins sah. Beim Zusammenbruch der österr.-ungarischen Monarchie 1918, da sich die Armeen auflösten, ver mochte er seine Männer zusammenzuhalten, was den pflichttreuen Offizier und den beliebten Vorgesetzten erkennen läßt. In voller Ordnung führte er seine Män ner über den Brenner zurück und entließ sie dann nach Hause. Er selbst ließ sich in Innsbruck nieder und übernahm die Direktion der Verlagsanstalt Tyrolia. Damit begann seine Lebensarbeit, der Dienst am guten katholischen Buch! Gleich ein Hauptverdienst war die Erwerbung der religiösen Schulbücher, und da wieder um des dann weit verbreiteten Pichler'schen Religions büchleins. Damals wurde er mit dem bekannten Tiroler Volksschriftsteller Reimmichel(Möns. Sebastian Rieger, t 1954) befreundet. Auch gründete er mit P. Georg Harasser S. J. den „Marianischen Verlag" in der Tiroler Hauptstadt. Betrachtet man die ungeheuren geschäft lichen Schwierigkeiten, die sich aus der heute kaum mehr vorstellbaren Geldentwertung in den traurigen zwanziger Jahren ergaben, so sind die Leistungen des inzwischen nach Wien übersiedelten Repräsentanten der Tyrolia nicht hoch genug einzuschätzen. Hier ge lang es ihm, den neuen Katechismus und die Religions bücher für die Mittelschulen für den Verlag zu ge winnen. Leb war aber nicht der Mann,sich mit einem Beruf allein abzufinden. Es drängte ihn zusehr und stets zur Breitenwirkung. Er fand sie immer mehr als begehrter Versammlungsredner, vor allem in den Männerverei nen, und in der aus der Austria hervorgehenden „Volkslesehalle" und wurde so zum aktivsten Werber und Organisator dieser großen christlichen Buch- und Bibliotheksorganisation, die sich allmählich auch um den guten und katholischen Film bemühte. 39 Biblio theken mit an die 70.000 Bücher waren es, als General direktor Leb im Frühjahr 1938 von den Ns.-Machthabern zwölf Tage in Polizeihaft genommen wurde und die Beschlagnahme seines Werkes hinnehmen mußte. Als dann die Häuser des Vereins dem erzb. Ordinariat gegen eine hohe Steuer überlassen wurden, hatte er wenigstens den Trost, als deren Verwalter noch einiges dafür leisten zu können. Als echtester Österreicher und katholischer Aktivist für das Ns.- System „untragbar" geworden, machte er sich im erzb. Rentamt und in der Kirchenbeitragsstelle seiner Pfarre St. Augustin selbstlos nützlich. Noch muß aber an eine andere nicht weniger vor ausschauende und heute hochaktuelle Leistung erinnert werden: die Bemühungen und Verdienste um die Ret tung und Verchristlichung der Familie. Selbst einer vorbildlichen Familie entsprossen, gründete er mit sei ner gleich edlen Frau eine kinderreiche, echt christliche Familie und gab die vier Jahrzehnte einer glücklichen Ehe hindurch als vorbildlicher Familienvater ein leuch tendes Beispiel ab, das auch anerkannt wurde. Durch Vorträge, durch die unten genannte Halbmonatsschrift und durch das Büchlein „Die Familie" trat er ent schieden und öffentlich für diese Keimzelle von Staat und Kirche ein und forderte schon 1929 die Vorberei tung eines Familienfürsorgegesetzes zur Rettung, zum Schutz, zur Erhaltung der Familie, daraus folgernd dann ein zusammenfassendes Familiensteuergesetz, ein Familienschutzgesetz, ein Familienanstellungsgesetz,die Berücksichtigung bei der Krankengesetzgebung und machte noch den äußerst praktischen Vorschlag, die Bundesbahn sollte der städtischen Vielkinderfamilie Fahrtermäßigungen (wenigstens) für die Sommerauf enthalte gewähren,da die Sommerfrischen in der Stadt nähe meist viel teurer seien und die ferneren wegen der hohen Bahnauslagen nicht erreicht werden könn ten. Die Großstadtfamilie brauche aber zur Erhaltung der Gesundheit den Landaufenthalt notwendig. Dazu sprach er sich ohne Menschenfurcht für das Familien gebet und die Familienliturgie aus, wie er dies selbst in seiner Familie praktisch übte. Da inzwischen seine Gattin, die er fünf Jahre wie ein selbstloser, opferbereiter und mitfühlender Ki-ankenpfleger betreut hatte, gestorben war, reifte in Leb allmählich der Gedanke, sich zuletzt noch dem Herni und seiner Kirche als Priester ganz zur Verfügung zu stellen. Wahrhaftig, ein hochherziger und voll zu ihm passender Entschluß mitten in der Kriegsnot, der Ns.- Schikanierung und dem akuten Priestermangel. Mit gewohnter Zielstrebigkeit widmete er sich dem Theo logiestudium und empfing tatsächlich am 30. Juli 1944 als Siebzigjähriger aus der Hand Kardinals Innitzer — und dies bezeichnend — in der von den Jesuiten be treuten Pfarrkirche zum hl. Canisius (Wien IX) die Weihe. Sämtliche Klöster luden ihn zur Erteilung des Primizsegens ein. Wie ein junger Neomyst ging er nun die echte 13
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