der Erinnerung der Leute bzw. der Geistlichen stam men. Oder es waren die Weihezeichen an den Wänden (12 Apostelkreuze) vorhanden bzw. zum Vorschein gekommen. Dürfen wir annehmen, daß etwa Bischof Reginbert von Passau (t 1148), der ein Bruder des von Hagenau war, welcher 1168 an Garsten zu Thern Besitz übergab, die Martinskirche geweiht hat? 1768 erhielt das Kirchlein beim Turmbau einen Zwiebel helm um 154 fl 48 kr. Damals war Prälat Martin Greden Abt zu Garsten und Ignatius Mayrhofer stift licher Verwalter in Nußdorf. Als Kirchenväter fun gierten Lorenz Inführ und Josef Mum (Schrift im Turmknopf). Von der Auspfarrung 1784 an mußte der Mutterpfarre in Großweikersdorf für den Entgang der Stolagebühr ein Betrag von 10 fl jährlich entrichtet werden. Am 29. X. 1800 wurde der neue Friedhof geweiht; Rosalia Schnötzinger aus Unterthern 38 spen dete das steinerne Friedhofkreuz. 1826 brannte die Kirche ab. Statt der zerschmolzenen Glocken wurden drei neue aus Znaim gebracht. 2. VII. 1827 bezahlte Thern für die neue Orgel dem Johann Georg Fischer aus Klosterneuburg, der in der Umgebung so manche Orgel geschaffen hat, 120 fl. 9. XI. 1832 kam ein Marienbild auf den Seitenaltar und 26. V. 1839 das Martinibild auf den anderen Altar (Vormerkheft des Georg Fachleuthner). 1833 legte Pfarrer Franz Zokal das Gedenkbuch an. Der neugotische Hochaltar ver schwand beim Neubau der Kirche 1958. Im Jahre 1924 (19. IX.) wurde der neue Kirchturmhelm unter den Bürgermeistern Josef Kruckner und Karl Fürnkranz fertig. Kirchenväter waren Martin Zehetner und Albert Holzmann. Im Herbst 1958 wurde mit dem Kirchen bau angefangen. Die hl. Messe wmrde in der Schule, im Saale des Gasthauses Fehringer und im Maschinen schuppen des Bürgermeisters abgehalten. Für den Bau, der statt auf S 330.000,— auf S 550.000,— kam, haben die Gemeinden die größten Opfer an Arbeiten und Spenden gebracht, weshalb auch der 22. X. 1961, als EB.-Koadjutor Dr. Franz Jachym das Gotteshaus konsekrierte, ein überaus großer Freudentag war. 1965 visitierte Kardinal Dr. König die Kirche und belabte die Pfarrgemeinde. Quellen und Literatur: Pfarrarchiv Oberthern, Ge denkbuch; Pfarrarchiv Großweikersdorf, Ingedenkbuch, Kirchenrechnungen; Wiener Diözesanarchiv, Faszikel Großweikersdorf; Fasz. Visitationen im Dekanat Obbisamberg; Diözesanarchiv St. Pölten, Fasz. Visitatio nen; Dekanat Retz 1630; Archiv f. Nö.: Archiv Stockerau Nr. 34/1, Grundbuch der Herrschaft Mittergrabern ex 1547; Private Mitteilungen (Inführ). — Oberöster reichisches Urkundenbuch I.; Fontes (1066) II/8, II 51/2. Regesten des Taubstummeninstituts in Wien Dr. Alfred K o 1 a s k a Im Archiv des eb. Amtes für Unterricht und Er ziehung befinden sich zwei Faszikel von Dokumenten (Fase. 1 :141/1/1 — 141/1/14 g. — Fase. 2:141/2/1 — 141/2/9 b, Numerierung nicht chronologisch), die eine Ergänzung der Regesten des Taubstummeninstitutes zu „Beiträge zur Wr. Diözesangeschichte" Nr. 4/1967, Punkt 68, ermöglichen. 163. 1808, Okt. 5. Wien Gemäß Hofdekret v. 11. Sept./2. Okt. d. J. wird verschiedenen Lehrern und Dienstleuten des Taub stummeninstitutes ein Teuerungszuschuß aus der Haus kasse bewilligt. Gutachten zur Sitzung des Konsisto riums als Schuloberaufsicht. (Konzept). 164. 1822, Dez. 10. Wien Begleitschreiben der Landesregierung zu der dem eb. Konsistorium übersandten Kundmachung bezüglich der Eröffnung des Präparanden-Kurses in der Taubstum menbildung mit dem Auftrag, „die jungen Priester und Alumnen der erzb. Chur, welchen ciie Erlernung dieses Unterrichts erwünscht seyn dürfte, hiervon in Kenntniß zu setzen". Bemerkung: „Ist in der Sitzung am 8. Jan. 1823 vorgetragen und dem Churmeister, wie auch dem Alumnatsdirektor mündlich bekannt gemacht worden". (Original). 165. 1822, Dez. 18. Wien Aufruf der Schulenoberaufsicht bezügl. der Eröff nung der Präparandenkurse in der Taubstummenbil dungsanstalt, „um denjenigen Pädagogen, welche sich mit besonderer Liebe der Erziehung und dem Unter richte der Taubstummen widmen wollen, Gelegenheit zu geben, sich die Kunst, Taubstumme zu unterrichten, eigen zu machen"... „Da der Unterricht der Taub stummen pädagogische Kenntnisse voraussetzt, kön nen auch nur solche Kandidaten diesem Lehrkurs bei wohnen, welche sich mit einem guten Zeugnisse über die allgemeine Unterrichtsmethode, sowie über ihre Sittlichkeit ausweisen". (Kopie). 166. 1843, März 4. Wien Direktor Michael Venus, Direktor des Taubstum meninstitutes, wendet sich an die Landesregierung mit dem Ersuchen, daß dem Lehrer der dritten Klasse der Öffentlichen Schulanstalt am Bauernmarkt „die Auf sicht und Geschäftsführung bey der Schule... gegen eine vertragsmäßige Entschädigung" unter seiner Lei tung übertragen würde, da er als Direktor des Taub stummeninstitutes die Leitung nicht selbst überneh men könne, vom ehemaligen Direktor des k.k. Taub stummeninstituts Josef May, aber gemeinschaftlich mit dem nun verstorbenen Direktor Johann Drack die Leitung dieser Hauptschule erhalten habe. In den Jah ren 1792 bis 1804 seien die Direktionsgeschäfte auch von dem damaligen Direktor der Taubstummenanstalt Josef May in dieser Form gehandhabt worden. (Original). 167. 1843, Aug. 12. Wien Direktor Michael Venus urgiert sein Schreiben vom 4. März 1. J. und übersendet als Bestätigung, daß dem Direktor May tatsächlich 2500 fl CM „für die von ihm gegründete und vertragsmäßig abgetretene öffent liche Schulanstalt am Bauernmarkt von den beyden ernannten Direktoren bezahlt worden sind", eine vidierte Quittung des Josef May, damaligen Direktors des k. k. Taubstummeninstitutes. (Original). 168. 1846, Sept. 29. Wien Die nö. Landesregierung ersucht das Konsistorium um Stellungnahme zur Frage einer Auszeichnung für den Institutskatecheten FranzDaffner anläßlich der von ihm in diesem Institut gegründeten drei Stiftsplätze. Bemerkt wird, daß der Katechet nach der Gründung des ersten Stiftsplatzes unterm 26. Aug. 1843 bereits das besondere Wohlgefallen der k. k. Studienhofkommission und nach Gründung des zweiten Stiftsplatzes bereits infolge ah. Entschließung vom 13. Sept. 1845 das Wohlgefallen Seiner Majestät „für seine hiedurch erworbenen Verdienste zu erkennen gegeben worden ist". (Original). Herausgeber, Verleger und Eigentümer: Erzb. Ordinariat, Wien I, Rotenturmstraße 2. — Verantwortlicher SchriftWalter: Univ.-Prof. Dr. Franz Loidl, Wien I, Rotenturmstraße 2. — Druck und Versendung: Mechitharisten-Buchdruckerei, Wien VII, Mechitaristengasse 4. 48
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