Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Abfahrt nach St. Joseph, Missouri, das hl. Meßopfer gefeiert, kranken Schwestern die hl. Kommunion ge bracht, den Institutsschülerinnen Religionsunterricht erteilt und mehrere durch das Caritaswerk bedingte Briefe geschrieben hatte, wurde er bei der Heimfahrt um fünfzehn Minuten nach fünf Uhr nachmittags durch einen unverschuldeten Autounfall plötzlich aus dem Leben gerissen. Was hätte der erst Dreiundsechzigjährige noch an materiellen und geistigen Liebestaten auszuteilen vermocht! Von den unzähligen Nachrufen war vielleicht der beste, entsprechendste und ehren vollste, die Tatsache, daß seine Schwestern spontan die Fortsetzung des Liebeswerkes in seinem Sinn und Eifer versprachen und durchführten. Quellen u. Lit.: Erzabt Dr. Norbert Weber O. S. B.: P. Lukas Etlin O. S. B. Ein kurzes Lebensbild, St. Otti lien, 1930, mit 7 Bildern..— P. Dr. Lambert Dünne O. S. B. (Generalpostulator) Ordinary Informative Process for the Beatification and Canorrization of the Servant of God FATHER LUKAS ETLIN etc. Articles, Benedictine Convent of Perpetual Adoration Clyde, Missouri, USA., 1960. — Übersetzung ins Deutsche von P. Dr. Louis Meyer O. S. B. (Vizepostulator) 1961. — Korrespondenz des Priester-Gebetsvereines „Associatio Perseverantiae Sacerdotalis 1928 (XLIX) Nr. 2, 31 f. — Ebda 1932 (LIII) Nr. 2, S. 23/26. Anm.: ^) Gilt auch als Geburtsdatum, da die Tauf bücher zu jener Zeit nur den Tag der Taufe vermerk ten und die Zivilregister diesen Brauch gelten ließen. Vater f 1894, Mutter f 1889. — '^) Nach dem aufgeho benen Kloster Muri Priorat mit der derzeit modernsten Collegkirche, ein interessanter Rundbau. — ®) Schuf eine lebensgroße Kreuzigungsgruppe und über dem Altar das Bild der Schmerzhaften u. a. — ^) In diesem Gebiet herrschte bis nach dem I. Weltkrieg noch Deutsdi vor. — ®) Weber a. a. O. 81 f. — °) Ebda. 85. — ■'l Ebda. — ®) Informationsprozeß; Salzburger Kirchen zeitung 1928, 9. Februar; Korrespondenzblatt d. Priestergebetsver., Innsbruck 1928, Jänner; St. Josephs blatt, Bonn, 1928, 2. Februar. Nach Weber a. a. O. 86/1; — Unsere Fahne. Sodalenzeitschrift f. die studie rende Jugend, 18 (1927/28) 184; Albert Oesch, P. Michael Hofmann S. J., Innsbruck 1951, 171. — Canisianer be zeugen, daß genannter Regens immer wieder P. Etlin als den größten Wohltäter, ja Retter bezeichnete. — Zur Schweizer Benediktiner-Kongregation gehö ren: Einsiedeln, Muri-Gries, Engelberg, Disentis, Maria schein, Marienberg (Südtirol), dazu das Priorat Sarnen. — Der breiteren Bekanntmachung dienten audi: P. L. E. O. S. B., der Weltweite Helfer in der Nach kriegsnot (t 1927), Vortrag in der Wiener kath. Akade mie am 16. I. 1968, und der Artikel in der Wiener Kirdienzeitung v. 5. V. 1968, Nr. 18, beides vom Ver fasser. Acht Briefe des Kardinals: Wien, 10. April 1920. Euer Hodiwüx'den bestätige ich vor allem mit bestem Dank den Empfang Ihres werten Schreibens vom 7. März 1920 und teile Ihnen mit, daß ich einen Kelch wohl erwerben konnte, doch ist die Ausfuhr und Übersendung zur Zeit un sicher. Das Geld, für das wir hier sehr dankbar sind, senden Hochwüi'den am besten mittels Bankanweisung nach Wien und meine Adresse, aber bitte, in Dollar! Die erste Sendung ist gut eingetroffen und ich darf wohl hoffen, daß Hochwürden im Besitze meines Dankschreibens sind. Dagegen bemerke ich, daß das in Ihrem Briefe erwähnte Verzeichnis der Meß-Intentionen diesem nicht beilag, so daß ich um nachträgli che Zusendung desselben bitte. Ich bin sehr erfreut über die edle Hilfsbereitschaft Ihres Klosters und ich sage meinen innigsten Dank hiefür. Die Opferwilligkeit der Schwestern erkenne ich freudig an. Mit herzlichen Segensgrüßen Ihr dankbarer tFr. G. Kard. Piffl Wien, 18. April 1920. Rev. P. Lukas O. S. B. Clyde Miss. Indem ich hoffe, daß Empfangsbestätigung und Dank meinerseits über die gütigst übersandten $ 200 zu Ihrem Schreiben bereits in Ihren Händen sind, be stätige ich neuerdings den Betrag von fr. 1150 bzw. um Verständigung hierüber seitens des hochwürdigsten Herrn bisdiöfl. Kanzlers Jos. Schildknecht von St. Gal len erhalten zu haben. Das Geld geht durch die Berner Handelsbank. Ich sage Ihnen für diese neuerliche Wid mung zu Gunsten notleidender Priester innigsten Dank. Mit herzlichen Segensgrüßen, Ihr ergebener t Fr. G. Kard. Piffl, Erzbischof von Wien Wien, 26. Juni 1920. Rev. P. Lukas Etlin O. S. B. Clyde Miss. Im Besitze Ihres geschätzten Schreibens vom 15. Mai 1920 bestätige ich den Empfang von 100 Meß-Intentionen und der von der Ehrw. Oberin zu Gunsten der notleidenden Klosterfrauen Wiens edelmütig gewidme ten Gabe von $ 100. Die Überweisung des Betrages mittels Bankan weisung auf $ 200 ist ganz praktisch und empfiehlt sich. Nehmen Sie, Rev., meinen innigsten Dank, den ich auch der Ehrw. Oberin zu übermitteln bitte (Brief liegt bei) und seien Sie zugleich bedankt für den rührenden Ausdrucl^ Ihrer innigen Teilnahrae für die notleiden den Kinder, Frauen und Nonnen bei uns! Mit Segens grüßen Ihr dankbar ergebener t Fr. G. Piffl Die bes. Meinimg für die 200 Intent. von der Schweiz wird eingehalten werden. Wien, 21. Juli 1920. Euer Hochwürden! Mit herzlichem Danke bestätige ich Ihnen den Empfang von 60 Stück Food Draft ä 50 Dollar, die ich an die hilfsbedürftigen Frauenklöster in Wien und Umgebung zur Verteilung brachte. Ich habe selbst die Verteilung getroffen und Euer Hochwürden können überzeugt sein, daß dieselbe gewissenhaft vorgenom men wurde. Die Hilfe kam zur rechten Zeit, da gerade jetzt vor der Ernte die größte Not herrscht. Die ehrw. Schwestern der verschiedenen Klöster werden gewiß der Wohltäter im dankbaren Gebete gedenken, wie auch ich derselben beim hl. Meßopfer gedenken werde. Die Bestätigung für die mir im Mai gesandten 300 Dollar wird inzwischen schon in ihren Händen sein. Auch die hl. Messen dürften inzwischen schon gelesen worden sein. Euer Hochwürden sind durch diese liebevolle Für sorge für unser armes, heimgesuchtes Österreich ein großer Wohltäter geworden. Deus retribuat! Gott wird lohnen! (Die für die Zukunft gütigst noch versprochene Hilfe wäre für uns in Scheck auf Dollar auf ameri kanischen Banken am vorteilhaftesten, da die Food Draft eigentlich für uns teuer sind. Um die Valuta eines Dollars bekommen wir hier verhältnismäßig mehr Lebensmittel als in Amerika, so sonderbar dies audi scheinen mag. Und umgekehrt bekommen wir hier für die Dollar mehr in Kronen als die Banken in Amerika umrechnen). Meinen Dank wiederholend und bittend, densel ben aUen edlen Wohltätern gütigst zu vermitteln, bin ich Euer Hochwürden dankbarst ergebener t Fi'. G. Piffl 29

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