Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

6. Stephan Sebastian Printz. Vermerkt in der Taufmatrik vor 1733, daß er im November die Pfarre übernommen habe, nachdem er Oktober 1718 investiert worden war. Kam im Jahr 1753 auf die Pfarre Oberhöflein (VoMB.), wo er im Jahr 1781 starb. 7. Joseph Conrad Puchrucker. Bezeichnet sich in der Taufmatrik 1753 als Boemo-Kruttensis AA:LL; et Phil. Magister Protho Notarius Apostolicus und ver merkt, daß er am 23. Jänner investiert worden sei und am 17. Februar die Pfarre angetreten habe. Wurde im Jahr 1761 auf die Pfarre Großtajax (Mähren, nun CSSR) befördert. Unter ihm fand — wie in ganz Öster reich — durch Wiener Kommissäre die „Abmessung" aller Grundstücke statt, auch wurden alle Häuser, herrschaftlichen „Braiten", Wiesen, Schäflerhöfe, Mühlen, Zünfte und Handwerksleute beschrieben**). Unter ihm wurden auch zuerst ordentliche Kirchen rechnungen, und zwar jedes zweite Jahr, „gestaltet". 8. Karl Großhaub(p)t. Kam am 31. März 1761 als Pfarrer hieher, ging aber schon im Juni 1763 auf die Pfarre Poysdorf, wo er auch starb. „Da durch Ver ordnung vom 8. Dezember 1759 alle Gastereien auf Unkosten der Kirche verboten wurden, so kommt auch in der Rechnung von 1761 und 1762 nichts auf ein Mittagmahl, so wie auch nichts mehr auf einen Trunk für die Gemeinde vor. Auch kommt nichts auf die kanonische Visitation vor", heißt es. 9. Joseph Letz. Scheint 1763 im Taufbuch auf. Starb hier und wurde am 13. Februar 1776 begraben. 10. Anton Nepomuk Klor. Da Pfarrer Letz an einer allgemeinen Nervenschwäche litt und daher der Seel sorge nicht mehr recht vorstehen konnte, ließ die Frau Patronin diesen bisher zu Ebenfurth als Kooperator „gestandenen" A. N. Klor in gleicher Eigenschaft im Juli 1773 hieher kommen, der nun nach dem Tod des Pfarrers Letz die Pfarre auch übernahm. Bezeich net sich im Taufbuch 1776 als Silesius Fridecensis provisor tum in spiritualibus et temporalibus, der am 16. Februar präsentiert, am 19. investiert worden sei und am 28. von der Pfarre Besitz ergriffen habe. „Interim autem vices meas supplevit V. P. Marius Capucinus ex Poysdorff." — „Die Seelsorgsjahre dieses Pfarrers sind voll der merkwürdigen Begebenheiten für die Pfarre und die ganze Zukunft", heißts. Nach dem er sich im Jahr 1801 durch den Öfteren Gottes dienst in der Kirche am Weihnachtsfest und durch das längere Beichthören daselbst eine Erkältung und dar auf eine Lungenentzündung zugezogen hatte, starb er schon am 30. Dezember d. J. im Alter von 73 Jahren und wurde am 2. Jänner 1802 bestattet. Hatte in seinem Testament eine nÖ. Landschafts-Obligation zu 100 f ä 4% C. M. als Stiftung auf einen Jahrtag mit Amt und Libera vermacht. 11. Johann Hermann Eybier. Am 13. November 1757 als Schullehrerssohn in „Schwächat" geboren, trat er nach vollendeten Humanioren in den Servitenorden ein, empfing am 31. März 1772 die Priesterweihe, war an mehreren Orten in der Seelsorge tätig und wurde schließlich Lokalkaplan zu Totzenbach (VoWW.). Allein nach drei Jahren resignierte er, wurde anfangs Kooperator zu Margarethen in Wien, dann Provisor in temporalibus et spiritualibus zu Moosbrunn und end lich Kooperator in Staatz, worauf er durch Verwen dung des Propstes daselbst am 22. September 1800 die Pfarre Eibesthal erhielt und schon am 22. April 1802 als Pfarrer von W. investiert wurde. „Als Feind der Landwirtschaft ließ er schon vor seiner Ankunft durch den Propst die Pfarräcker in Pacht geben.. 1808 errichtete er ein neues Grund- und Gewährbuch. Am Fest der hl. Kirchenpatronin Kunigunde, das auf einen Sonntag fiel, wurde er während des Amtes wiederholt von einem Schleimschlag befallen und starb am nächsten Tag,dem 4. März 1810, erst 56 Jahre alt, und wurde am 6. d. M. begraben. 12. Franz Lorenz Wimmer. Stammte aus Neulerchenfeld b. Wien, war Exkapuziner, hieß mit dem Klosternamen P. Florentinus, arbeitete als Kooperator an mehreren Orten, zuletzt in Mödling, wurde dann Lokalkaplan zu Zwölfaxing (VuWW.), im Jahr 1804 Pfarrer zu Neudorf (VuMB.) und endlich vom Hochund Wohlgebornen Hr. Vinzenz Edlen v. Suttem als Pfarrpatron von Wultendorf 1810 zum Pfarrer daselbst präsentiert und am 3. Juli investiert. „Er nahm so gleich nach seiner Ankunft die pfarrliche Wirtschaft wieder aus der Pacht zurück..." Im Jahr 1813 wurde er von einer langwierigen Krankheit befallen und starb daran am 29. Juni d. J. im Alter von 63 Jahren. Nach dem Beschauzettel war es Windsucht(!?). 13. Kaspar Franz Etzel. Stammte aus Fulda, „der Hauptstadt einer gewesenen Abtei und eines geist lichen Fürstentums in Oberhessen", wo er am 17. Okto ber 1780 geboren wurde. Reiste im Jahr 1803 nach Aufhebung des Fürstentums nach Wien, trat ins Alumnat ein und empfing am 23. September 1804 die Priesterweihe. Kam dann am 5. Oktober als Ko operator nach Himberg (b. Wien), den 29. Oktober 1807 in gleicher Eigenschaft nach Wildendümbach (VuMB.), bis er den 15. Oktober 1811 als Lokalkaplan nach Stützenhofen investiert wurde. Im Jahr 1813 wurde er auf die hiesige Pfarre präsentiert und am 28. Okto ber investiert. Der Pfarrer beginnt seine Eintragungen zwar mit der Feststellung, er habe bei seiner Ankunft alles in einem schlechten Zustand vorgefunden, hat aber das unstreitbare Verdienst, viel geordnet zu haben. Sein Bericht ist nicht nur der längste und genaueste, sondern ihm hat die Pfarre auch die Anlage des I. Tomus des Gedenkbuches von W. und die Festlegung der Pfarrerliste bis zu seinem Antritt zu verdanken (sh. seine Topographie von W., fol. 1—106, die eine wichtige Fundgrube auch für die Ortsgeschichte bildet). 1822 berichtet er von der trigonometrischen Aufnahme des Gemeindegebietes und den damit zusammenhän genden Auslagen für Gemeinde und Pfarre**) und von seiner dritten Erkrankung, die ihn in Todesgefahr brachte, so daß er sich versehen lassen mußte. Zwei felte auch alles an seinem Aufkommen, so erholte er sich doch wieder dank der geschickten Behandlung des Doktors vom benachbarten Laa a. d. Th. Mit dem Jahr 1827 schließt sein Bericht. Er wechselte auf die Pfarre Neusiedl a. d. Zaya über (Juli 1829). 14. Anton Fiedler. 1834. Von ihm heißt es kurz: „Dieser Pfarrer, welcher besondere Facta in W.erlebte, hat sowohl von den seine Person betreffenden Schick salen, als auch von anderen während seiner Seelsorge in W. vorgefallenen Begebenheiten nichts Schriftliches hinterlassen" (fol. 198). 15. Johann Paul Czepp. Wurde am 26. Juni 1800 zu Iglau (Mähren, CSSR) geboren, trat ins Brünner Alumnat ein, wurde am 8. September 1823 geweiht.

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