Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

so wirkte er immer anregend" (Karl Lechner, Unsere Heimat). Überblickt man die von Rudolf Happack zusam mengestellte Bibliographie mit ihren 77 Nummern, so zeigt sich, daß diese kürzeren und längeren Artikel in der Hauptsache um Themen über das nördliche Burgenland und östliche Niederösterreich, vor allem die Bezirke Mistelbach und Bruck a. d. L. kreisen, in denen seine früheren Dienstorte lagen. Befassen sich auch nur zehn Artikel mit einem eigentlichen diözesangeschichtlichen Thema**), so wirkte doch Archivar Bednar direkt und indirekt anregend und helfend bei vielen Publikationen und Dissertationen auf dem landeskundlichen und diözesanen Forschungs gebiet mit. Seit 1922 Mitglied des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich und Wien, hielt er ihm als Lieb lingsverein die Treue, wie dieser sie ihm hielt, und wirkte hier als Ausschußmitglied und seit 1927 durch Beiträge für das Monatsblatt und das Jahrbuch mit und wurde dafür 1956 zum korrespondierenden Mit glied ernannt und 1964 mit dem Goldenen Ehrenkreuz für Verdienste um das Land Nö. ausgezeichnet. Seine Kirchenbehörde dankte ihm mit der Ernennung zum GR.(1946) und zum KR. (1959). 4. Die Klosteraufhebungen auf dem Gebietder heutigen Wiener Erzdiözese Stets und zuerst fühlte sich dieser schlicht fromme und unbeirrbar kirchentreue Priester als Seelsorger und mündeten unsere gemeinsamen Ge spräche immer in die Auffassung aus: daß schließlich alles der Seelsorge dienen müsse. Deshalb war er jederzeit zu Aushilfen und Vertretungen bereit, wirkte sogar vom Februar bis August 1945 als Lokalprovisor in Niederhollabrunn und war vom 1. Dezember 1937 an in der Kranken- und Schwesternseelsorge im „Goldenen Kreuz" (Wien VIII) eifrig und gewissen haft tätig, so daß ihn der Tod in den Sielen traf, im 76. Lebens- und 53. Priesterjahr. Have in pace. Das treffliche Buch des Diözesanarchivars von St. Pölten*) bietet den erwünschten Anlaß, daraus eine Zusammenstellung der aufgehobenen und erloschenen Klöster jener damit belasteten Periode in chronologi scher Abfolge vorzulegen. Erst traf es die Gesellschaft Jesu, die durch das bekannte Aufhebungsdelcret schon 1773 insgesamt 6 Häuser verlor: in Wien 4, in Wiener Neustadt 2. Anmerkungen: *) Personalstand der Wiener Erz diözese; Wiener Diözesanblatt Jge. 1914, 96, 149; 1916, 139; 1917, 113; 1918, 82, 116; 1919, 48; 1921, 15; 1923, 33; 1925, 48; 1928, 29; 1932, 78; 1936, 81; 1946, 54; 1960, 7, 81; 1964, 92; 1966, 129; Rudolf Happack, in: Heimat im Weinland: KR. K. B. — 75 Jahre, Jg. 1966 (Mistelbach), S. 301/304 mit ausführlicher Biblio graphie; vom selben lt. Mitteilung ergänzt um 4 Bei träge aus: Heimatkundl. Nachrichten der BH. Baden (Beiblatt) 1966, Nr. 10 und 11; Heimat im Weinland 1966, S. 304f; weiters ebda.; Kulturnachrichten der Marktgemeinde Deutsch-Wagram 1966, Heft 10; Happack, Diözesanarchivar KR. B. f. in: Wiener Kir chenzeitung 1966, Nr. 47, S. 12; Karl Lechner, Nachruf in: Unsere Heimat, Monatsbl. d. Ver. f. Landeskunde von Nö. und Wien 1966 (37. Jg.), Nr. 10/12, S. 275 f; Otto Schilder, Kulturnachrichten Deutsch-Wagram 1966, S. 116/121. — ♦•) Davon die wichtigsten: Regesten d. Pfr. Enzesfeld b. Korneuburg; Ein vergessener Gelehrter aus Bruck a. d. L. (P. Xystus Schier — ein Geschichtsschreiber des Spätbarock); Von der mittel alterlichen St. Anna-Kapelle in Hundsheim b. Hain burg; Zur Lebensgeschichte des Dechants Jakob des Manser von Asparn a. d. Zaya; Vom frühesten bekann ten Pfarrer von Großkrut; Propst Georg I. Muestinger von Küosterneuburg (tl442); Hans Rechwein, kaiserlicher Kanzler und Pfarrer von Mistelbach; Nikolaus Seyringer, Wiener Universitätsrektor und Reformabt zu Melk, ca. 1370—1425; Prof. der Theologie Dr. Petrus Reicher, Dekan und Rector der Wiener Universität, ca. 1374—1436; Die quellenmäßigen Unter lagen zur 1100-Jahrfeier der Weihe der einstigen Burgkapelle zu Orth a. d. Donau. Sh. Happach, Biblio graphie. In Wien: das Collegium Academicum (das größte Wiener Ordenshaus mit der Universität und 2 Konvikten; 70 Patres, etwa 60 Scholastiker); Profeßhaus „Am Hof" mit dem „Stanislaushaus" (über 70 Patres und Koadjutoren); das Noviziatshaus St. Anna(=Probhaus, über 50 Patres, 32 Scholastiker, 17 Brüdernovi zen); Collegium Theresianum auf der Wieden, Wien IV, etwa 60 Patres, die in der Mehrzahl als Professoren der Theresianischen Akademie wirkten. In Wiener Neustadt: das Kollegium (in der Neun kirchnerstraße in der Stadt, 11 Patres, 2 Fratres, 5 Laienbrüder); die Residenz St. Leopold (4 Patres, 1 Laienbruder). Der eigentliche Klostersturm wird nach 4 Etappen geschildert: I. Die Aufhebungen d. J. 1782; II. die Auf hebungen bis zum Tode Josephs II.; III. die ersten Klosteraufhebungen unter Kaiser Franz II.; IV. Das Klostersterben. I. Beginn mit der Kartause Mauerbach (Prälat, 16 P., 1 K. mit niederen Weihen, 4 Profeßlaienbrüder, 2 B. ohne Profeß. — Kamaldulensereremie auf dem Kahlenberg (Prior,9 P., 3 Minoristen,6 Lb.). In Wiener Neustadt: Karmeliterinnenkloster (in der Neugasse, 18 N., davon 2 noch ohne Profeß). In Wien traf es: Königinkloster der Klarissen (ULFr. und allen Engeln geweiht, 40 Mitgl., da von 25 Chorfrauen, 12 Schw., 3 Nov.); Nikolaikloster (in der Singerstr., 2. Niederlassung der Klarissen, 33 Schw., davon 22 Chorfr., 10 Laienschw., 1 Nov.); Karmeliterinnenkloster zum hl. Joseph (auf dem alten Kienmarkt, auch Siebenbüchnerkl. genannt, wo nach dem Austritt von 2 Nov. 15 Chorfr. u. 3 Laienschw. verblieben waren). In Kirchberg am Wechsel: Augustiner-Chorfrauen stift (nachdem 5 Nov. hatten austreten müssen, waren noch 18 N., 7 Laienschw. verblieben). In Kleinmariazell im Wienerwald: Benediktiner kloster (Abt, 18 P., 2 Fr.). In Wien: Augustiner-Chorherrenstift St. Dorothea (Wien I, 16 Konventualen). II. Liste der im Viertel unterm Wienerwald (S. 157f.) und im Viertel unterm Manhartsberg (S. 158) aufzuhebenden Klöster. In Wien: Benediktinerstift „ULFr. von Monte Serrato" (Schwarzspanier, Abt, 19 Konventualen); die kleinen Residenzen der Oratorianer (Oratorium vom hl. Philipp Neri im Lazenhof, 6 Mitgl.), Kajetaner (=Theatiner, an der Hohen Brücke).

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