1866. Kriegsereignisse: tom II 22 f. „Nadi der schrecklichen Niederlage bei Königgrätz am 3. Juli, drangen die feindlichen Heerscharen der Preußen bis in die Nähe von Wien vor und so wurde unser kleines Dorf, wo wir uns doch sicher wähnten von jeder Invasion, ebenfalls mit bedeutender Ein quartierung heimgesucht, selbst die Pfarrhofräumlich keiten wurden davon nicht verschont, indem durch zwei Tage in demselben, und zwar am 18. und 19. Juli, 42 Mann mit ebensoviel Pferden, ein Rittmeister, Premier Leutnant, Sergeant, bequartiert und ver köstiget werden mußten. Schon freuten wir uns bei dem Abzüge dieser feindlichen Reiter: sie gehörten nämlich zur „Garde Kulanen", welche wirklich lauter stattliche Männer waren, als unsere Freude am zweiten Tag schon wieder zu Wasser wurde. Denn abermals mußte eine Batterie mit Mannschaft und Pferden hier untergebracht werden, jedoch kam ich bei dieser Bequartienmg glimpflich heraus, indem bloß ein Stall in Anspruch genommen wurde und ich nur einen Rittmeister samt zwei Bedienten und drei Pferden aufnehmen mußte, jedoch blieben dieselben volle acht Tage hier stationiert. Endlich ein drittesmal kamen noch vier Batterien ins Dorf ins Quartier, welche jedoch nur eine Nacht dablieben und mit frühem Morgen, da bereits Friede geschlossen war, den Rückzug in ihre Heimat antraten. Welche Unannehmlichkeiten daraus für den Ort ent standen, in welcher Sorge wir fortwährend lebten, dieses läßt sich leichter fühlen als beschreiben, vmd nur der Umsicht und Aufopferung des derzeitigen Bürgermeisters und meiner Bemühung war es zu danken, daß alles in Ruhe verlief und selbst mit Aus nahme von Eiern und Milch nicht das Geringste gestohlen und kein Einbruch in die Keller verübt wurde. Zur Ehre der Preußen muß man jedoch gestehn, daß sie sich in unserer Gemeinde ganz musterhaft benommen haben, von Gewalttaten oder unsittlichen Attentaten auf Personen weiblichen Geschlechts ist gar nichts vorgekommen, trotzdem seufzte aber doch die Gemeinde unter den Lasten, die sie zu tragen hatte. Wurde auch nichts gestohlen, so wurde doch requiriert und zwar in furchtbaren Massen Fleisch, Hafer, Erdäpfel, Brot etc., kurz, was verlangt wurde, mußte herbeigeschafft werden, so daß sich die Höhe der Requisition samt Einquartierung auf die bedeu tende Summe von 4500 (fr.) belief und wäre nicht dieser Betrag durch die Gnade Sr. Majestät vergütet worden, so würde wohl mancher zeitlebens auf die Preußen denken. Doch wir wollen hoffen, daß sie uns sobald nicht mehr mit ihrem Besuche beglücken werden." Cholera. Tom II 22. „Ein Feind war Gott sei Dank abgezogen, aber ein zweiter schrecklicherer noch als der erste verheerte unser Land, nämlich die Cholera, welche die Preußen in ihrem Gefolge hatten. Groß waren die Opfer, welche dieselbe verschlang, besonders in jenen Orten, welche am stärksten mit preußischer Einquartierung heim gesucht wurden. In der Pfarrgemeinde Staatz erlagen in diesem Jahr an der Cholera allein bei 160 Menschen. Schon glaubten wir diesmal von dieser Krankheit ver schont zu bleiben, als dieselbe auf einmal ausbrach und ebenfalls 20 Personen als Opfer verlangte." Dr. F. L. 81. Series parochorum in Senning Karl Keck, Senning Vor 1298 Errichtung des von Stockerau abhängigen Vikariates Senning. 1298 Auspfarrung des neuen Vikariates Großmugl. 1387 Herr Friedrich, Pfarrer^). Ca. 1429 ist der plebanus unter der Patronatschaft von Stockerau, der primissarius unter der des Bischofs von Passau"). 1433 wird der Pfarrhof als der Grafschaft Hardegg untertänig genannt^). 1526,1527 Johannes Paurenfeind^). 1544 Martin Pranz^). 1548 wird der Pfarrer Hans eingesetzt''). 1550,1551 Hans (Hueber?), 1552 Provisor in Hadres'). 1560 Georgias Prein, Vikar®). 1574 (1577) Paul Hermann"). 1584 geht Stephan Pruckner, gebürtig aus Krems, nach Ladendorf^"). 1588 Johannes Peykinder, Vikar bei der Synode in Mistelbach^^). 1589 Caspar^"). 1596 Michael Erhardt^"). 1598 und 1602 Andreas Lorichius, gebürtig aus Breslau, wird abgesetzt^'^). 1602 und 1606 Andreas Mellichius^'*). 1609 Johannes Stub(n)voll, 1610 ist er in Großebersdorf^®). 1611 Johann Gorgelius^"). 1614 Martin Ginzel, vorher in Aspersdorf^®). 1616 Karl Eberhart Bartholomä^"). 1618 Arbogast(hat keinen linken Daumen)"®). 1625 und 1626 mit Großmugl verbunden. 1629 Niklas Reyer, gewesener Feldkaplan"^). 1629 bis 1631 Albert Khymann (Chymonius) geht nach Hautzental""). 1632 und 1635 Abraham Roch, 1636 tot"®). 1636 Lorenz Khitzinger"^). 1636 und 1637 Marx MölIiuS (wohl verschrieben) für Maximilian von Hönichau"®). 1642 P. Johannes Schroff (Schrueff) auf Sierndorf präsentiert"®). 1648 und 1652 mit Leitzersdorf verbunden. 1654 und 1658 Tobias Grien""^). 1658 Bernhard Präsoglia erhält Großmugl"®). 1660 und 1662 Johann Paul Neudegger wird auf Schöngrabern präsentiert"®). 1665 Johann Gotfried Nebra®®). 1669 bis 1677 Jakob von Rohrscheid, Belgier, f 1677, 27. l.®i) 1677 bis 1681 Johann Simon (P.) Brandtner, gebürtig aus Eichstädt, geht nach Raabs, f 1702, 20. 1.®") 1681 und 1683 Johann Kaspar Marquardt, 1 1683, 29. 8., 49 Jahre alt®®). 1683 und 1684 Franz Schmittner®''). 1684 und 1685 Johann Heinrich Hertz®®). 1685 und 1688 Martin Josef Ribi(t)sch, gebürtig aus Kroatien®®). 1688 und 1689 Johann Karl Zehetbauer®'). 1689 P. Anseimus Rieger O. S. B. Metten, f 1689, 11. 8., 47 Jahre alt. 1689 Johann Wagner von Ankerberg®®). 1690 und 1692 Johann Marches®®). 1694 und 1695 Friedridi Haur,geht nach Böhmischkrut, 11718, 3. 11., 67 Jahre alt, Eichenbrunn. 1695 bis 1696 Ferdinand Edelmann, gebürtig aus Burg hausen, Bayern, kam nach Weisegg''®). 1697 bis 1700 Johann Peter Schmidt, gebürtig aus Pfalzneuburg, geht nach Patzmannsdorf. 1700 bis 1707 Johann Anton Ignaz Hoffnagl, gebürtig aus Glatz, tauscht mit seinem Nachfolger, f 1736. 1707 bis 1729 Ignaz Johann Remp, gebürtig aus Krain, Benefiziat am Leonhardialtar bei Maria Stiegen, geht nach Gastern. 46
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