Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

aus St. Pölten einer Einladung gefolgt war und davon Zeuge wurde, daß es keiner der sechs Kongreß sprachen bedurfte, deren einzige Verhandlungs- und Verständigungssprache bei den-Beratungen, doch auch bei den Gottesdiensten, Predigt, Gebet, Gesang eben das internationale, neutrale Esperanto war. Beim XXIX. IKUE-Kongreß in Rocca di Papa, in dem von P. Lombardi gegründeten „Zentrum für eine bessere Welt", wurde das eindrucksvolle Begrüßungs schreiben von Kardinal König begeistert aufgenom men. Damals war auch der Salzburger Kanonikus Dr. Macheiner Teilnehmer. AKLE entsandte gleichfalls Vertreter zum öster reichischen Katholikentag 1962 nach Salzburg. Im November d. J. feierte AKLE ihr SOjähriges Jubiläum. Im November 1963, anläßlich von: „60 Jahre Espero KatoUka" wurde Dr. Eduard Macheiner, der am 29. Juni d. J.zum Weihbischof in Salzburg konsekriert wurde, gebeten, das Ehrenpräsidium der katholischen Esperantisten (der „Austria Katolika Ligo Esperantista") zu übernehmen, dem er auch nachkam. Bei der in Rocca di Papa während des XXIX. Kathol. Esperanto-Kongresses gegründeten Internationalen Kathol. Esperanto-Jugend-Vereinigung „LA ALTA FLUGO" (LAF, der hohe Flug) wurde der Österreicher (nunmehr Dr. jur.) Klaus Perko, Graz,zum Präsidenten dieser Vereinigung gewählt. Im August 1963 war Graz die Kongreß-Stadt der evangelischen Esperantisten bzw. deren Organisation „KRISTANA ESPERANTISTA LIGO INTERNACIA" (KELI), den die Esperantisten von Graz unter eifriger Mithilfe der katholischen Esperantisten mit Sorgfalt vorbereiteten. AKLE arbeitet positiv mit in Austria Esperantista Federacio und ist besonders bestrebt, bei des sen Veranstaltungen Gottesdienste und eigene Arbeits sitzungen vorzubereiten. Es wird auf diese Weise in direkt auch ein Apostolat, jedenfalls eine Fühlung nahme und mancher Kontakt, ganz im Sinn des ökumenischen Konzils, gepflegt. Zum Gebet und Gesang konnten vornehmlich die nach 1945 ersdiienenenSdiriften „Nioferas"(Wir opfern) und (erschienen 1965) „Akceptu Sinjoro!" (Nimm an, o Herr!) von Prof. Thalmaier, Landshut, Verwendung finden. Am 10. Juli 1965 wurde in Linz a. d. D. ein modern gestaltetes Esperanto-Denkmal unweit des Hauptbahn hofes enthüllt. Der weltlichen Feier ging ein katholi scher Gottesdienst in der Karmelitenkirche (auf der Landstraße) voraus. Zelebrant und Esperanto-Prediger war wiederum Univ.Doz. Siedl. Die Teilnehmer aus mehreren Ländern beteten die Texte der Votivmesse für den Frieden in Esperanto-Übersetzung. Zum Abschluß der vom 11. bis 17. Juli 1965 in Wien stattgefundenen Europäischen Esperanto-Konfe renz (der Esperanto-Kongreß tagte im Vorjahr in Tokio) zelebrierte und predigte erneut P. Siedl in der Wiener Karlskirche. Teilnehmer aus über zehn Län dern beteten wiederum die Texte der Votivmesse für den Frieden. Der Genannte sprach auch, wie im Kon ferenzprogramm vorgesehen, über „Esperanto Kaj Religioj" (Esperanto und Religionen). Esperantisten von rund zehn Ländern verschiedener Bekenntnisse und Weltanschauungen folgten den beachtlichen zeit aufgeschlossenen Ausführungen, die nachher in kurzer Aussprache eine Ergänzung fanden. AKLE Wien hat in ihrer Jahreshauptversammlung im Juni 1965 beschlossen, ihre Gruppe fortan AKLE Grupo Francisko Meätan (nach dem großen priester lichen Esperanto-Pionier) zu benennen^"). Quellen und Literatur: Personalstand der Säkularund Regular-Geistlichkeit der Erzdiözese Wien. — Geistl. Personalstand der Diözese St. Pölten. — Perso nalstand der Welt- und Ordens-Geistlichkeit der Erz diözese Salzburg. — Nekrologium der Geistlichkeit der Erzdiözese Wien (1. I. 1900/1. III. 1946; 1. I. 1915/ 30. VI. 1962). — Espero Katolika 1912; 1958(September), 1959 (Juni), 1963 (April, Mai), 1965 (August/September, Oktober). — Austria Esperanto-Revuo 1946 ff (erschien erst monatlich, dann zweimonatlich), Wien, Verlag Tramondo. — Semisto, herausgegeben von der Kathol. Esperanto-Zentrale Deutschlands in München, 1958 (Oktober), 1960 (November), 1965 (Dezember). — Wiener Kirchenbiatt 1962, 46. — Die Furche 1963, 34. — Der Volksbote 1963, 34. — Volkszeitung (Klagenfurt) 1963, 287. — Illustrierte Wochenschau 1964, 20. — Die Mutter 1965, 17, 18. — Mündliche Mitteilungen von Walter Mudrak. Anmerkungen: ^) Lex. f. Theologie u. Kirche (Buchberger) III (1931) 800; dasselbe (Höfer, Rahner, beide Verlag Herder) III (1959) 1107. — Entstammte einer altjüdischen Familie. Vater war Lehrer. Espe ranto war zwischen 1933 und 1945 in den von der NSDAP besetzten Gebieten unerwünscht und wurden die Esperanto-Vereine aufgelöst. — -) Präsident: Joh. Schröder, Redakteur/Neuigkeits-Weltblatt, Stellvertr. Bernh. Ulm, Postbeamter, Sekr. Jos. Hörl, Lehrer, dzt. Schuldirektor i. R., Stellvertr. J. Mitterhauser, Kassier K. Wessely, Stellvertr. Dr. Max Führing, Lehrer; dzt. Min.Rat. i. R., Ehrenpräsident P. Mestan, Beiräte. — Als Vereinsadresse galt: W.IX, Pulverturmgasse 15. — Der Mitgliedsbeitrag betrug pro Jahr 1 K 20 h(!!). — •'') Geb. 1881 in Wien, österr. christlicher Sozial- und Kulturreformer, unbeugsamer Vorkämpfer für die Revision moderner Wirtschaftsauffassung etc., gest. am 11. VII. 1959 in Wien. Der große Herder (1959) VI 1395; Orel-Festgabe, Salzburg 1952. — Gerhard Schultes. Der Reichsbund d. kath. deutschen Jugend Öster reichs (theol. Diss.), Wien 1965, S. 645—47. — ^) Geb. 1886 zu Oberndorf in Böhmen, Pr. 1910. Beging am 20. XII. 1966 seinen 80. Geburtstag. Siehe Wr. KZ., 1. I. 1967, Nr. 1, S. 12. — Geb. 1. April 1865 zu Hlinsko, 1876/84 Gymnasiast mit Auszeichnung in Stockerau, Horn und Wien, 1883 Piarist, Theologiestud. in Wien 1884/88, Pr. 1888. Erst Präfekt und Lehrer d. Französischen am gräfl. Löwenburgschen Konvikt in Wien VIII, 1889/98 Koop., Prediger, Kate chet, Kirchenrektor und Novizenmeister an der Piaristen-Ordenspfarre Maria Treu (W. VIII.), ab 1903 Rektor daselbst, dann im Kolleg zu Krems, 1906 Provinzial etc. und starb 1941 im Kremser Kolleg. Biograph. Album f. d. kathol. Klerus. Wien, Verlag G. Eichinger, S. 140 (mit Werke-Angabe). — Geistl. Personalstand der Diözese St. Pölten. — ®) Geb. 1867 in Horn, NÖ., Pr. 1890, Pfrv. d. Schottenpfr. 1920 \i. Stadtdechant, dann 1933 von St. Ägyd (W. VI.) Prior, starb 14. April 1948. — Ü Geb. zu Aggsbach-Dorf 1882, Pr. 1909, Pfrv. von Unteralb (Wr. Erzd.) 1922, Stifts kämmerer und Bibliothekar von Göttweig, starb 19. Feber 1958. — ®) Ebda, S. 431. — ») Geb. Wiener Neustadt 1900, Pr. 1924, gest. 23. August 1940. — ^®) Geb. zu St. Valentin-Landschach (Dek. Gloggnitz) 1895, Pr. 1910, Koop. in Zistersdorf, dzt. Pfrv. von Schiltem b. Langenlois. — ") Durchaus auch sonst sich aktivst betätigende Katholiken beiderlei Geschlechts. — War mit Redakteur Schröder und Dir. Schamanek Mitglied der ersten 1928 gegründeten Staatl. Prüfungs kommission für Esperanto. — ^^) Geb. zu Schamstein, Oö., 1871, Pr. 1894, Koop. in Kirchberg am Wagram, dann Neulerchenfeld (W. XVI), 1903 Spiritual am Knabenseminar zu Hollabrunn, 1909 am Wr. Priester seminar, 1922 Direktor daselbst, 1926 Domkapitular von St. Stephan. Päpstl. Hausprälat. Starb 10. April 1934. 20

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