Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Hanns der Zeirekker zu Raeun hat auf dem hindern tail des hauses, gelegen in der Muenzerstraß ze Wienn" ablösen will. Das betreffende Dokument trägt das Datum von Wien, den 18; April 1396.®'^) Wenn er da mals schon auf der Welt war, als sein Vater 1316 das große Zeirikerhaus beim Roten Turm kaufte, so zählte er bei seiner letzten Erwähnung bereits achtzig Jahre, was gewiß in dem damals kurzlebigen Zeitalter eine begnadete Seltenheit war.®®) Anmerkungen: ^) Baldass-Buchowiecki-Feuchtmüller-Mrazek, Gotik in Österreich, Verlag Forum, Wien 1961, S. 6—7. — -) A. a. O., S. 12. — =*) Vgl. ebda S. 13. — •') A. a. O., S. 12—13. — ®) Siehe Grill Leopold, Stift Rein, Kleinführer, S. 4, Abb. 4; Missale Abbatis Wolfgangi, Codex 206: Missale Cisterciense passim. Jahrelange Vergleichsforschung ergibt, daß der Reiner Miniaturenmaler hier u. a. die Kirche und Lichtsäulen abbildete. — ®) Alan Lehr, Diplomatarium Runense I, 336. — "*) O. c., p. 337—338, n. 147. — **) Henriette Peters, 1340—1965: 625 Jahre Chorbau von St. Stephan, in: Beiträge zur Wiener Diözesangeschichte 6 (1965) 17, n. 11; Beilage des Wiener Diözesanblattes 103 (1965) n. 5. — ®) Feuchtmüller in Gotik in Österreich, S. 10, meint, daß sich der neue Typus bei uns entwickelt hätte. — ^®) Hans Kornfeld, Die Wiesenkirche zu Soest, eine stilgeschichtliche Untersuchung, S. 52 ff. — ^*^) Feuchtmüller, a. a. O., S. 10—11. — ^2) Wie sehr der Bau einer Cistercienserkirche auf nur quadratischem respective rechteckigem Grundriß in Österreich noch in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts im Sch-wung war, beweist das Urbar des zweiten Tochterklosters von Heiligenkreuz in Baumgartenberg um 1355, worauf das Gründerpaar in Miniaturmalerei eine Kirche in der einfachen Anfangs architektur des Ordens über den Händen emporhält. Das Haupt des Chores schließt zur Gänze mit einer glatten Steinwand, die von einem Rundfenster durch brochen wird. Der Giebel trägt einen Dachreiter, aller dings schon in Form eines Oktogons.. Siehe Abbildung auf Tafel 2 in: Hoffmann Alfred, Das Wappen des Landes Oberösterreich als Sinnbild seiner staatsrecht lichen Entwicklungsgeschichte, Linz 1947.— ^•■*) Mrazek in: Gotik in Österreich, S. 37. — Es gab aber in Straßengel Scheiben mit der hl. Katharina im Mittel punkt. Vielleicht war deren Spenderin die Gemahlin Katharina Rudolfs IV. — ^®) Urbarium C (Originale Hermanni abbatis), fol. 51 a. — ^®) Lehr, o. c., p. 564— 565; Original, Stiftsarchiv Rein. — ^'*) Necrologium Seccoviense, in: MGNecr. II, 421. — ^®) Necrologium Runense antiquum fol. 16 b. Lehr, A., Necr. fol. 10 a. Doch Lehr hat in Unkenntnis vom Seckauer Nekrolog diesen Marcus nicht als Zeiriker erkannt: „. . .Sed diem obitus Marci Zeyricharii invenire nequeo." Lehr, Dipl. Run. I, 638. — ^®) Necrologium Runense, MGNecr. II (1904) 353. Ebenso: Lehr, Necr. fol. 13 a. — ®®) Siehe auch: Grill L., 600jähriges Kirchweih jubiläum zu Maria Straßengel, in: Marienbote des Stiftes Rein, 12 (1955) Nr. 4, S. 2—8. — -^) Lehr, D. R., I, 690. — Lehr, o. c., S. 635. — ^) Am 12. Februar 1352 verkaufte Rein „ein Haus in der Chaernerstrazze ze Wienne an dem ekke an der Pippingerstraße": Quellen zur Geschichte der Stadt Wien II/l, n. 401, S. 94 f. Am 27. November 1349 traf bereits der Mönch Nikolaus von Rein, Hofmeister in Wiener Neustadt, eine Regelung für dieses Haus, das Abt Bernhard 1276 gekauft hatte: Lehr, o. c., I, 655. — ^) Brunner Sebastian, Ein Cistercienserbuch, S. 366. — ''*®) „Anno domini 1296 Abbas Henricus locauit Chunrado Zeyriker duas domos cum areis in pippingerstraz pro III Ib. annui census." (Urb. Angeli Abb. 1395, fol. 185 v.) — '^®) Quellen zur Geschichte der Stadt Wien 1/4, n. 4104, S. 143—144. — Gasparitz Ambros, Rein im 14. Jahr hundert, in: Mitteilungen des historischen Vereines für Steiermark, 43 (1895) 83. — 2») A. a. O. — 2») KobelPirchegger, Steirische Ortswappen, S. 130. — '""') Luschin, Das Landschreiberamt in Steiermark, in: Beiträge zur Kunde steirischer Geschichtsquellen, 29 (1898) 198. — «^) Gasparitz, a. a. O., S. 14. — Krones in Beiträge ebda S. 34, n. 78. — "") Lehr, Dipl. Run., I, p. 122. — ®*) Gasparitz, a. a. O., S. 84. — Ocherbauer Ulrich, Die Restaurierung des gotischen Turmes, Der Turm von Maria Straßengel, in: österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege, XVIII (1964) 14—15. — ®®) Diesen Turm kann man auf einer Miniatur des Missale abbatis Wolfgangi, Codex 206: Missale Cisterciense, vollendet 1493, bei der Begräb nisszene eines Cisterciensermönches für den Text der Missa defunctorum am Allerseelentage erkennen. Es ist die gleiche Anordnung, die auch heute noch für den Barockturm gilt. Ich hoffe dieses Bild mit anderen für die Bauweise des mittelalterlichen Rein instruk tiven Miniaturen gelegentlich veröffentlichen zu kön nen. — ®') Grill Leopold, Die Symbolik des Turmes, Der Turm von Maria Straßengel, in; österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege, XVIII (1964) 13. — ®^) Buchowiecki Walther, Die gotischen Kirchen Österreichs, S. 85. Einen Grundriß der Straßengler kirche bringt der Autor auf S. 31, Fig. 3. — ^®) Lehr, o. c., p. 633. — ^0} O. c., p. 654; Quellen zur Geschichte der Stadt Wien 1/4, R. 4114, S. 145 b. — ^^) Lehr, o. c., p. 672. — 42) L. c. — 43) o. c., p. 690. — Quellen zur Geschichte der Stadt Wien 1/4, R. 4114, S. 145 b. — 4®) A. a. O., R. 4121, S. 146—147. — 4«) Hantsch Hugo, Geschichte Österreichs I, 122 f. — 47) a. q., S. 128 f. — 48) Urbarium C Abbatis Hermanni fol. 51 a et fol. 68 b. — 49) Lehr, Dipl. Run., I, 693. — ®®) Wir kennen eine zu Colmar von Herzog Rudolf IV. aus gestellte Urkunde vom 9. Februar 1358. (Quellen zur Geschichte der Stadt Wien 1/4, R. 3509, S. 3—4. — ®*) Wien, 9. Juli 1359, a. a. O., R. 3514, S. 5 a. — ®2) Ocherbauer, a. a. O., S. 16 und S. 21 f. Vgl. auch Grill L., Im Straßengier Becken vor 600 Jahren, in: Kleine Zeitung, 62 (1965) Nr. 211, 11. September, S. 14 und S. 20 mit Abbildungen. — ®3) Grill, a. a. O., S. 14, Spalte 2. Die Urkunde vom 23. März 1365 des Wiener Staatsarchives mit den Siegeln von Abt und Konvent von Rein ist noch unveröffentlicht. — ®4) Lehr, o. c., p. 715—716. — ®®) O. c., p. 716. — ®®) Ibd., p. 721. — ®*) Vgl. dazu: Papst Clemens VI. bewilligte 1347 der Abtei Lilienfeld, die ihren Mönchen, wenn sie im welt lichen Stande geblieben wären, zufallenden Erbschaf ten in Besitz zu nehmen. Brunner, Cistercienserbuch, S. 72. — ®8) II/l, R. 1331, S. 309. — ®9) 1359 heißt es u. a.: „...der Zeyrekker Haus dem Großen, und das weiln des Podner gewesen ist" (Lehr, 1. c.). Dieses große Zeirikerhaus, das Vaterhaus der Reiner Kapituiaren Johannes und Markus, ist zu unterscheiden von dem kleinen Zeirikerhaus beim Roten Turm im Winkel von deren Tante Preida, der Tochter ihres Großvaters Seifrid. (Gasparitz, a. a. O., S. 83.) (Fortsetzung folgt) 55. Eifrigster Mitarbeiter am Kopaiiik'schen Regestenwerk; Dechant Franz Sai. Riedling Dr. Franz Loidl Am 21. Jänner 1856 zu Fratres (Filiale der Pfr. Waldkirchen an der Thaya, Dekanat Raabs, Diözese St. Pölten) geboren, trat Riedling nach dem Gymna sium in Krems a. d. D. ins Wiener Alumnat und wurde nach seinem Studium an der theol. Fakultät und dem Empfang des Subdiakonates (am 13.), des Diakonates (am 18.) und der Priesterweihe im Stephansdom am 25. Juli 1880 Ende Oktober Kooperator in Pyrawarth und im Oktober 1884 daselbst Provisor. Er wurde am 17. Februar 1885 für die Pfai-re Eibesthal bei Mistel bach und am 15. Dezember 1898 für die Pfarre Prin zendorf kanonisch investiert. Kurz vorher zum pro visorischen Dechanten des zuständigen Dekanates Wilfersdorf bestellt, erfolgte im Jahr darauf (6. Dezember 1899) die Ernennung zum wirklichen Dechanten da selbst und zum Eb. geistlichen Rat. Das Jahr 1908 (19. März) brachte ihm die Auszeichnung eines Ehren domherrn des Metropolitankapitels zum hl. Stephan, 21

RkJQdWJsaXNoZXIy NzM2NTQ=