Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Jahrhunderte 11. -12. • 13. . 14. 15. 16. 17. . 18. 19. • 20. zus. Othmar Paul 1 — Peter und Paul — — 1 1 Peter — 1 Peter in Ketten Rochus und Sebastian Rochus Severin Stephan Thekla i Theresia von Jesus — — — — — — — — — 1 Thomas Ulrich — — — — — i ____ 14 Nothelfer Zu den Hl. Aposteln ________ ___ 1 10 41 13 57 139 25. Das Alter der Erstkommunikanten und Firmlinge im 19. Jahrhundert Nach den Akten der Landpfarre Poysbrunn im n. ö. Weinviertel Franz Stubenvoll, Groß-Rußbach Weit verbreitet ist die Meinung, das Alter der Erstkommunikanten und damit auch der Firmlinge sei vor den Kommuniondekreten Pius X. weit höher ge wesen als heute. In älterer Zeit war infolge der seltene ren bischöflichen Visitationen das Alter der Firmlinge besonders in den stadtfernen Landpfarren sicher oft sehr hoch, da zu wenig Gelegenheit zum Empfang die ses Sakramentes gegeben war. Darum strömte bei bischöflichen Visitationen selbst in kleinen Orten oft eine große Zahl von Firmlingen zusammen. Aus der Pfarre Poysbrunn sind uns folgende Zah len überliefert: Am 6. und 7. Juli 1746 spendete Kardinal Joseph Dominikus Graf von Lamberg (1723—1761 Bischof von Passau)^) in der Pfarrkirche und im Schloß Poysbrunn anläßlich der Konsekration der Schloßkapelle unge fähr 800 Personen das hl. Sakrament der Firmung.^) Die letzte Firmung in dieser Gegend war wahrschein lich 1726 während der Visitation in Poysdorf gewe sen.") Die nächsten Nachrichten stammen erst aus dem 19. Jhdt. Am 30. Mai 1839 firmte Fürst-Erzbischof Vinzenz Eduard Milde (1832—1853 Erzbischof von Wien)"') anläßlich der Visitation nur 130 Personen in Poysbrunn;Der Zustrom von auswärts scheint hier nur gering gewesen zu sein. Uber die Visitation durch Kardinal Joseph Othmar Ritter von Rauscher (1853—1875 Fürst-Erzbischof von Wien)®) in Poysbrunn wird aber wieder berichtet: Am Vormittag des 5. August 1863 wurden in der kleinen Pfarrkirche 800 Personen gefirmt, davon 77 aus Poysbrunn.®3) „Das Gedränge war anfangs stark — eine ungeheure Hitze: 27 Grad Reaumur. — Ich (d. i. Pfar rer Leopold Wundsam) ersuchte die Leute, sie möchten nicht so drängen. Obwohl hier die letzte Station (der Visitationsreise) ist, so hat Se. Eminenz verspro chen, falls Vormittag nicht alle gefirmt werden könn ten, würden Nachmittag alle gefirmt werden."^) Die Zahl der Firmlinge anläßlich der Visitation im Jahre 1910 durch Koadjutor Franz III. Xaver Nagl ist nicht überliefert.®) Kardinal Friedrich Gustav Piffl firmte am 6. Juli 1922 250 Personen.®)- Bei den späteren Visitationen ist die Zahl der Firmlinge immer sehr gering. Die Gründe hiefür sind bekannt. Zur „Bewältigung" der vielen Firmlinge in früherer Zeit war der Dechant immer beauftragt, die ungefähre Zahl der zu erwartenden Firmlinge aus allen Pfarren, auch aus den Nachbardekanaten zu erheben und sie auf die einzelnen Vjisitationsorte zweckmäßig zu verteilen. Dechant Ed. Karlik von Nikolsburg bestellte z. B. im Auftrage des Bischofs von Brünn die gemeldeten Firmlinge aus Poysbrunn für den 4. Mai 1897, 4 Uhr nachmittags in die Pfarr kirche St. Johann in Nikolsburg zur Firmung.®^) Von größerem seelsorglichen Interesse für heute sind die Angaben des Firmungsprotokolls der Pfarre Poysbrunn, das von 1846 bis 1871 geführt wurde.^®) Daraus entnehmen wir folgende Einzelheiten: 1. Firmungsort Jahr Ort der Firmung Zahl der Firmiinge 1846 Hagenberg • 28 1846 Wien 3 1847 Nikolsburg 7 1847 Wien 4 1851 Wien 15 1853 Wien 18 1854 Wien 4 1855 Wien 21 1856 Wien 7 1857 Wien 32 1858 Wien 10 1858 Gaunersdorf 2 1858 Zistersdorf 1 1858 Wilfersdorf 51 1859 Poysdorf 14 1861 Wien 1 1862 Wien l 1863 Wien 8 1863 Poysbrunn 77 1866 Wien 1 1867 Wien 4 1868 Wien 4 1869 Wien 15 1870 Wien 7 1871 Nikolsburg 16 44

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