Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

ein Pumpenbrunnen.— Garten: mißt beiläufig 14 Qua dratklafter, ist ringsum mit Latten eingefangen; dazu kommt noch ein kleiner Obstgarten mit beiläufig 10 Quadratklaftern. 2. 1823 Februar 26. S. Pfarr-Inventarium (d. i. Ein richtung der einzelnen Zimmer etc.) 3. 1837 Sept. 10. S. Wie 2. VII. Miracula Domus Lauretanae in Seibersdorf. Attestate aus den Jahren 1644, 1648, 1651, 1660, 1661, 1663. Kopie. VIII. Stiftungen: I. 1774 April 18. Wien. Betrifft die Stiftung einer Seelenmesse allmonatlich und am Sterbetag (29. XII.) für die Reichsgräfin Aloisia v. Cavriani auf 300 Gulden etc. 2.1808 Juni 2.Seibersdorf. Anna Heiß, Inwohnerin in S., hat in Gegenwart ihrer großjährigen Kinder am 20. IX. 1807 eine mündliche Anordnung gemacht, die am 30. XI. von der Herrschaft Seibersdorf als Abhand lungsinstanz für giltig anerkannt wurde, daß nach ihrem Ableben an die hies.Pfarrkirche 50 Gulden über geben werden, damit von den jährl. 5 Prozent Interes sen alljährl. zu ihrem und ihres Ehegatten Martin an ihren Sterbetagen je 1 hl. Messe gelesen werde, wofür der Pfr. je 1 fi., der Schullehrer als Mesner je 5 Kreu zer und die Kirche 38 Kreuzer erhalten soll etc. Ori ginal. 4 Petschaft., 4 Unterschr. 3. Detto. Pfarrer Mathias Beer ans Konsist., daß genannter Stiftbrief vom Konsist. u. von der k. k. Landesregierung gutgeheißen wurde. 4. 1824 Dezember 8. Seibersdorf. Verwaltersgattin Th. G. stiftet 120 Gulden CM. auf fünf Seelenmessen für ihre Mutter Josepha WaUer, jeden 2. Monat eine zu lesen. Orig. 1 Petschaft. 4 Unterschr.(Pfr. Joh. Bapt. Koska). 5. 1831 Jänner 8. S. Elisabeth Schachinger stiftet für sich drei Jahresmessen um 60 fl. MM. — Orig. 4 Petschaft. 4 Unterschr. (Pfr. J. B. Kolaska). 6. 1832 Oktober 16.S.Betrifft die Franz Magerl'sche Messenstiftung. Konzept. 7. 1833 Dezember 15. Wien. Die Franz Magerl'sche Messenstiftung wurde an der Filialkirche Seibersdof mit der Bestimmung gestiftet, daß jährl. 2 hl. Messen in der Mutterkirche Reisenberg gelesen werden sollen. Da jedoch gegenwärtig S. und R.in keiner Verbindung mehr stehen, vielmehr jede Kirche für sich als Pfarr kirche besteht, so ist die gedachte Stiftung nach dem Willen des Stifters im Begräbnisort Reisenberg zu persolvieren, etc. Konzept. 8. 1834 Feber 6. 8. Bitte der Kirchenvorstehung von Seibersdorf ans Konsist.um Belassung derMagerl'- schen Meßstiftung. 9. 1834 Juli 18. Wien. Regierung teilt dem Konsist. mit, daß die Stiftung im Begräbnisort zu erfüllen ist. 10. 1834 August 26. Seibersdorf. Sh. Nr. 2. I. Stif tungstabelle: Martin u. Anna Heiß-Stiftung. II. Detto. II. Stiftungstabelle: Elisabeth-Anna-Jo hann Schachinger-Stiftung; Gräfin Cavriani-Stiftung; Josepha Walter Stiftung. Sh. Nr. 5, 1, 4. IX. Cura animarum: Jurisdiktions-Eingriffer 1. 1842 August 1. S. Pfr. Friedrich Karl beschwert sich beim Konsist. über Jurisdiktions-Eingriff. Er hatte sich zu Pfingsten d. J. veranlaßt gesehen, zweien seiner Schulkinder, die wegen nachlässigem Schulbe such in den hl. Glaubenswahrheiten schlecht unter richtet waren, das zum Empfang des hl. Sakramentes der Firmung benötigte Zeugnis zu versagen. Da nun die betreffenden Parteien sich rühmten, vom Pfr. Joh. Walenta in Reisenberg die verlangten Zeugnisse erhalten zu haben, und sich der Gefertigte in seiner pfarrl. Amtswirksamkeit kompromittiert sehen würde, so bittet er, den Pfr. zu Reisenberg über diesen, ihm zur Last fallenden Jurisdiktions-Eingriff zu vernehmen und zurecht zuweisen. 2. 1842 Okt. 30. Wien. Konsist. an den Provisor des (zuständigen) Weigelsdorfer Dekanates. Er solle auf den Grund sehen, warum der Beschwerde führende Pfr. V. S. erst unterm 1. August den Beschwerde-Ge genstand ans Konsist. geleitet habe, ohne zu bemerken, daß er hierüber mit dem H. Pfr. v. R. die geeignete Rücksprache gepflogen habe, und wenn eine gepflogen worden, welchen Erfolg diese Rücksprache gehabt habe. Ferner sei der Pfr. v. R. zu vernehmen, ob und warum er sich herbeigelassen habe, den genannten zwei Schulkindern einer fremden Pfr. das Firmzeugnis auszustellen. Daß der Pfr. v. S. die genannten zwei Schulkinder namhaft zu machen habe, verstehe sich wohl von selbst. 3. 1842 Nov. 21. Reisenberg. Schreiben Pfr. Walentas ans Konsist., worin er ausführlich sein „Nachge ben" begründet. Kurz vor Pfingsten erschienen zwei Mütter mit ihren beiden Schulkindern und baten ihn aufs dringendste, ihre im geeignetsten Alter von 11 bis 12 Jahre stehenden Kinder zu attestieren, da es ihr Pfr. auf keinen Fall tun wolle. Sich des Eingriffes in die Rechte des benachbarten Pfrs. bewußt, lehnte er ab und wies darauf hin, daß er im vergangenen Jahr das ähnliche Begehren des Vaters eines Schülers aus S. nicht beachtet habe. Trotzdem baten die Mütter un ter Tränen um so dringender, ja sie gingen bei der ste ten Weigerung des Gefertigten so weit, daß sie be haupteten, „sollten die Kinder.heuer nicht gefirmt wer den, so würden sie — dessen seinen sie ganz gewiß — weder im nächsten noch in einem der folgenden Wie derholungsjahre zum Empfang der Firmung zugelassen werden,indem die unerbittliche Strenge des H.Pfrs. in diesem Punkte allgemein bekannt sei, sie aber fürch teten um das Seelenheil ihrer Kinder, welche, wenn sie erst nach zurückgelegten Wiederholungsjahren ander wärts zum Empfange der hl. Firmung vorbereitet wür den, vor zu vieler Arbeit, die ihnen als armen Kin dern bevorsteht, um so weniger Muße zur Anhörung des diesfälligen Vorbereitungsunterrichtes haben, und daher dann das hl. Sakrament unwürdig empfangen dürften". Als ihn auch diese Behauptung nicht zum Nachgeben bewog, versicherten die Mütter „auf ihre Ehre", daß ihnen ihr H. Pfr. ausdrücklich erklärt hätte ,er werde ihren Kindern auf keinen Fall das frag liche Zeugnis geben, sie dürfen gehen, wohin sie wol len, und werde es ihnen jemand anderer ausstellenj" so werde er nichts dagegen haben, sondern damit zu frieden sein. 15

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