Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

letzter Zeit und Krankheit und daß er bereits dem Patron Grafen Cavriani Meldung darüber gemacht habe. Richter und Kirchenvater lassen im Namen der ehrsamen Gemeinde inständigst bitten, die Seelsorge ehestens provisorisch versehen zu lassen, bis der eigentliche Seelsorger angestellt wird. „Seinen Leich nam conducieren zu lassen, hab ich den Pfr. von Deutschbrodersdorf ersuchen lassen, welches nach mittags um 4 Uhr geschehen wird, um die Unkosten auf ein Mittagmahl für die Geistlichen zu ersparen, weil mehr Schulden als Geld vorhanden. Die Sperre ist von Seiten der Herrschaft frühzeitig angelegt wor den..." 26. 1797 November 14. Moosbrunn. Unterzeichneter berichtet dem Konsist, daß er Koop.Mathias Beer von Pischelsdorf als Provisor in Spiritualibus eingesetzt habe, der Pfr. Schlesinger die hl. Ölung einst gespen det habe. Unterschr. K. Wunderer, Dechant des Weigelsdorfer-Bezirkes und Pfr. von Moosbrunn.. 27. 1797 Dezember 12. Seibersdorf. Inventarium. 28. 1797 Dezember 21. Wien. Patron Graf Cavriani meldet an Erzbischof und Ordinariat, daß sich Kaplan Mathias Beer von Pischelsdorf um die Präsentation beworben habe, wobei er sich seiner Würdigkeit wegen mit so stattlichen Zeugnissen über den gemachten Konkurs, die Kenntnis der Trivial-Schullehrart, Katechetik und über die durch neun Jahre ausgeübte Seel sorge ausgewiesen, daß er ihm mit allem Zutrauen die Präsentation gegeben. 1 Petschaft. Unterschr. Cavriani. 29. 1798 Jänner 7. Der Dechant von Moosbrunn an den Grafen Cavriani: „Am 9. I. war der neue Pfarrer von Seibersdorf bei mir zu Moosbrunn und eröffnete mir die Gesinnung, am 29. dieses, als an einem Mon tag sich introduzieren zu lassen, zugleich seine „Haus nudel" und Faschingsmahl zu geben, wobei er bis zu 30 Gäste zu sehen hofft, derentwillen er auch nicht nur in der Kirche, sondern auch eine Tafelmusik und nach dem Speisen eine Tanzmusik halten wird. — Ich fragte ihn, warum an einem Werktag? Er antwortete mir, damit auch die benachbarten H. H. Pfarrer unge hindert dabei sein könnten. — Ich widersetzte, es sei wider die eingeführte Sitte und Gewohnheit, einen neuen H. Pfr. an einem Werktag in die Kirche ein zuführen, wo kein Gottesdienst notwendig ist. Gleich darauf sagte er: Ich darf mich ja gar nicht installieren lassen, wenn ich nicht will. Ich widersetzte ihm: Die Canones reden klar von der introduction tamquam de aliquo ab investura distincto, bei welcher der neue Pfr. nicht wie bei der Introduction seiner Pfarr gemeinde in der Kirche vorgestellt wird. — Solchergestalten, wenn sich auch meine Gesundheitsumstände bessern sollten, verlang ich den Introductionsakt an jenem Montag nicht vorzunehmen, werde auch nicht einkommen, diese Funktion auf einen andern zu über tragen, welche durch so weltlichen Auftritt viel mehr entehret wird, da sonst diese feierliche Amtshandlung der Pfarrgemeinde zur Erbauung und Verherrlichung der Kirchenzeremonien dienen soll. Ja, an einem Werktag ist ein Lobamt ohnehin verboten. —,Ein Hochw. Konsistorium kann es nun erlauben oder nicht. Es kann dieses Geschäft nach Gnädigem Belieben mit solchen Umständen einem andern H. Pfr. überlassen oder gar unterlassen werden... u. ä." 30. u. 31. (Mai u. Juni 1798). Betreffen den über Forderung der unpersolvierten Messen von S. von Bruck a. d. L. ergangenen Verlaß. 32. 1822 Oktober 7. Wien. Nö. Regierung ans Kon sist. Der bisherige Pfr. Beer, ehemaliges Mitglied des Konvents St. Dorothea, wurde im Okt. auf die Pfr. Reisenberg kanonisch investiert. So erhält der Propst v. Klosterneuburg den Auftrag, den Gehalt von 600 fl., den Beer aus den Renten des aufgelassenen Stiftes St. Dorothea zu beziehen hatte, von obigem Investi tionstag an wieder einzustellen. 33. 1823 Februar 6. Iglau. Der Patron Graf Max Cavriani präsentiert Johann Koska, Weltpriester u. Pfr. zu Mitterndorf. 1 schwarze Petschaft. 34. 1837 Feber 3. Wien. General-Vollmacht für Wenzel Czihak etc. bei Pfarr- und Schulpräsentationen zu präsentieren. Abschrift. 35. 1837 Juni 6. Unterwaltersdorf. Der Dechant meldet dem Konsist., daß Pfr. Koska am 3. Juni im Wiener Allgem. Krankenhaus gestorben sei und die Seelsorge unterdessen von Joseph Liermberger, Pro visor von Reisenberg, ausgeübt werde. 36. 1837 Juni 19. Herrschaft Seibersdorf. Mitteilung ans Konsist. darüber. 37. 1837 August 9. Wien. Durch den Tod Koskas am 3. Juni d. J. ist die Pfr. frei geworden. Vier Be setzungsvorschläge werden vorgelegt. 38. 1837 August 26. Seibersdorf. Präs. des Koop. von Himberg, Friedrich Karl. 1 Petschaft. Unterschr. W. Czihak. 39. 1837 August 28. Wien. Der Ernannte bittet das Konsist. um die kanonische Investitur. Herausgeber, Verleger und Eigentümer: Erzb. Ordinariat, Wien I, Rotenturmstraße 2. — Verantwortlicher SchriftWalter: Univ.-Prof. Dr. Franz Loidl, Wien I, Rotenturmstraße 2. — Druck und Versendung: Mechitaristen-Buchdruckeres Wien VII, Mechitaristengasae 4. 8

RkJQdWJsaXNoZXIy NzM2NTQ=