Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

geistlichen und wirtschaftlichen Rechten®®). 1764 er folgte eine Verkleinerung der damals ausgedehnten Pfarre. Maustrenk erhielt einen eigenen Seelsorger®'). 1787 erlebte der alt gewordene Pfarrer eine große Freude. Ein ehemaliges Pfarrkind, Ferdinand Heß. schenkte der Kirche zu einem Hochaltar einen aus der gesperrten St. Dorothea Klosterkirche angekauften Marmoraltar®^). Drei Jahre vor seinem Tode sah Jung blut seinen Gönner, den Grafen Ferdinand Philipp Harsch, den Erbauer des prächtigen Schlosses in St. Margarethen, ins Grab sinken. Der Verewigte hatte von seinen 88 Lebensjahren 67 im Dienste von vier Kaisern als Geheimer Rat, Generalfeldzeugmeister und Generaldirektor des Ingenieurkorps und des Festungs bauwesens zugebracht; er wurde bei seiner Mutter, einer großen Wohltäterin des Klosters St. Margarethen, in der Kirche dort beigesetzt®®). Am 7. Juli 1795 starb dann auch im 75. Lebensjahre Pfarrer Jungblut, betreut von seiner Base Franziska Schüler, geb. Jungblut; an seinem Begräbnis am 9. Juli 1795 nahmen 12 Priester teil®'). Ehre seinem Andenken! Literatur und Quellen: ') Bauernbund-Kalender, 1949, S. 223. — '^)Singer, J., Häuserchronik von Eichen brunn; Heimatkundliches Beiblatt zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Mistelbach, 1955, S. 5. — ®) Bauernbund-Kalender, 1916, S. 70. — ') Buchinger, Der Bauer in der Kultur- und Wirtschaftsgeschichte Österreichs. S. 189. — ®) Wochenpost, 1936/1937, S. 156. — ®) Reinhofer, H., Geschichte des deutschen Bauern standes, S. 296. — ') Wie 1, S. 222. — S) Flassak-Freising, Treskowilz, S. 135. — ®) Wie 6, S. 297/98. — '®) Wie 4, S. 189.~")Unsere Heimat, 1932, S. 71, 73, 75. — '2) Wie 1, S. 223. — '®) Schilder, O., Geschichte der Marktgemeinde Deutsch-Wagram, S. 9. —") Wie 1, S. 223. — 'S) Wie 4, S. 191. — '«) Wie 4, S. 191. — ") Wie 13, S. 10. — '8) Wie 4, S. 191. — '») Herder, Lexikon. — Dissertation Fried, Irmbert, Das Metropolitankapitel zu St. Stephan in Wien 1722/1900, S. 85. — ®') Zschokke, H., Das Metropolitankapitel zu St. Ste phan, S. 403. — 22) Diözesanarchiv, Passauer Konsistorialprotokblle 1758, 1759, 1760. — ^3) Ebda., Faszikel Prinzendorf, Original. — 2-') Topographie Nö., VI, S. 128 a. — 25) Wie 23, Original. — ^C) Wie 24, S. 648 a. — 2') Wie 24, S. 648 a. — ^S) Cernik, B., Das Chorherrn stift Klosterneuburg,S. 168/169. — 29) pfarrarchiv Prin zendorf, Faszikel Todfall Jungblut. — ®®) Wie 29, Pro zeß- und Wirtschaftsakten. — ®') Wie 29, Faszikel Maustrenk. — ®2) Glier,J.,Der politische Bezirk Mistel bach, S. 238. — ®®) Wie 24, S. 125 a. — ®') Wie 29, Fas zikel Todfall Jungblut. 4. Mitarbeiter am Kopallik'schen Regestenwerk:P.Friedrich Hlawatsch OCist Dr. Franz Loidl Stammte aus Wiener Neustadt, wo er am 3. Okto ber 1859 geboren wurde. Trat am 8. August 1878 ins Noviziat des Zisterzienserordens in Heiligenkreuz ein, legte am 26. März 1883 die Gelübde ab und empfing im selben Jahr die Priesterweihe, hielt die Primiz am 29. Juli. War bis 17. August 1884 Konviktslehrer und Cooperator excurrens in Alland, bis anfangs Novem ber 1887 Kopperator in Wiener Neustadt. Admini strierte bis 16. Juli 1889 die Pfarrei Trumau (Dekanat Baden), bis 20. Mai 1891 die von Muthmannsdorf (an der Hohen Wand) und stand bis 3. Februar 1915 der Pfarre Niedersulz, Dekanat Pirawarth, vor, wo er sich auch als tüchtiger Wirtschafter erwies, da er 70 Joch zu betreuen hatte. Ackerte selbst wie ein Bauer, wie berichtet wird. Vom Mai 1915 an ins Stift Heiligenkreuz zurück berufen, war er hier als fleißiger Archivar tätig'), ab Oktober d. J. zugleich als Sekretär d^ ihn nur um drei Jahre überlebenden Abtes Gregor Pöck (starb am 18. April 1945) eingesetzt und seit 10, August 1920 auch Superior, bis ihn am 15. Juni 1942 der Tod ereilte, nachdem er zwei Jahre lang Kapitel- und sogar Pro vinz-Senior gewesen war. Er ist in Heillgenkreoiz be stattet. Hinterließ handgeschriebene®) und. gedruckte Schriften®), wovon hier aber vor allem die PfarrRegesten interessieren. Er lieferte die Regesten zxir Geschichte der Pfarre Bockfi.üß'*), St. Corona am Schöpfl®) und Ebenfurth®), die wegen ihrer Genauig keit dem Bearbeiter zur Ehre gereichen und als bei spielhaft' bezeichnet werden können. Quellen u. Lit.: Personalstand d. Säkular- u. Regular-Geistlichkeit d. Erzdiözese Wien; Wiener Diözesanblatt 1887, S. 252; 1891, S. 132; 1942, S. 43; P. Flo rian Watzl, Die Cisterzienser von Heil^enkreuz, Graz 1898, S. 252; Series professorum sacri et exemti ordinis Cisterciensis in monasterio ad Sanctam Crucem et ad SS. Trinitatem in Austria Inferlori (angelegt 1898 von P. Florian Watzl, fortgesetzt von P. Friedrich Hla watsch, dann von P. Hermann Watzl, fol. 20, Arch. Hlkr.). Mitteilungen des Stiftsarchivars P. Hermann Watzl. Anmerkungen:') Fuit homo indef^sus saepe hora iam tertia antemeridiana in archivo laborans, quod in ordinem pulcherrimum redegerat... Series professo rum... — 2) Series professorum... — ®) Predigt am Feste d. hl. Bernardus u. bei Gelegenheit der Ein weihung der vier neuerrichteten Seitenaltäre (in Heiligenki^uz) am 24. VIII. 1890. H. Postl, Wiener Neu stadt, 10 S. — Der hl. Kreuzweg. Neu herausgegebenmit einer Einleitung u. einem Anhange. Wien,St.Norbertus-Druckerei 1892,77 S. — Die Abtei Heiligenkreuz im Wiener Wald, Wien 1932 (Broschüre, Führer durchs Stift). — Artikel über das Stift Hlkr. und Abt Pöck in der Ordenszeitschrift „Cistercienser Chronik", Bregenz, Jg. 29 (1917), 34 (1922), 39 (1927), „Kaiser Leo pold I. als Gast des Abtes Klemens v. Hlkr. (1658— 1693)" 34 (1922). — In „Haec loquere et exhortare" (1906—11) über 30 Predigten. — Zahlreiche Feuilletons in der „Wiener Neustädter Zeitung" und Aufsätze in den „Christlich-pädagogischen Blättern" (Wien). — ') WDbl. 1898, S. 69/71, 79/84, 89/96, 99/108, 109/115. — ®) Ebd. 1900, S. 128/131, 138/142, 145/152. — ®) Ebd. 1905. S. 172/179, 188/190, 196/203, 222/227, 235/239; 1906,5.69/71. 76/83, 91/96, 107/108, 116/119, 126/131, 147/155, 158/168, 174/180, 189/191. 194/198. 5. Regesten der Pfarre Seibersdorf (Fortsetzung) Dr. Franz Loidl 24. 1797 Nov. Konsist. beauftragt den Dechant ü. Pfr. von Moosbrunn, Karl Wunderer, durch Visitation zu überprüfen, ob bei Pfr. Schlesinger zutreffe, daß er seine Seelsorgepflichten nicht genügend leiste, dem Trinken ergeben sei, wenig zu Hause sich aufhalte und Schulden mache. — Konzept. 25. 1797 November 11. Moosbrunn. Obiger Dechant berichtet dem Konsist. durch einen Eüboten vom Ab leben des Pfrs. Schlesinger unter Schilderung dessen

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