von Lehrfahrten und Ausflügen des "Wiener Kateche tenvereines und gar von seiner Heiliglandfahrt begei stert erzählte, konnte die Stube seines Elternhauses die Besucher kaxim fassen. Am Feste des diokletianischen Märtyrerbischofs und durch Blutampulle und Blutwunder auffallenden hl. Januarius in Kainretschlag (Konradschlag) Nr. 2, Pfarre Deutsch-Reichenau bei Gratzen (heute CSSR), geboren^), könnte es fast wie ein "Vorzeichen dafür er scheinen, daß er dereinst das unblutige Martyrium eines über zwölf Jahre währenden Siechtums werde ertragen müssen, was tatsächlich eintraf. Dem auf den Namen des so beliebten Sudeten-Heiligen Wenzel Ge tauften folgten noch fünf Geschwister: zwei Knaben, von denen der jüngste, Franz mit Namen, am 13. Mai 1886 das Licht der Welt erblickte und ab 1904 als Fr. Norbertus Maria Mitglied der Christlichen Schul brüder in Wien XVIII, Schopenhauerstraße, war®), und drei Mädchen, von denen das zweite, Katharina^) ge heißen, ihm bis zu ihrem Tod im November 1947 den Haushalt führen sollte. Jaksch bekam von seinen durchaus bäuerlichen Vorfahren und zuletzt von seinem Vater Johann und seiner Mutter Eva, geb. Wiesinger^") gesunde Erb anlagen, und was entscheidender für seine und sei nes Bruders Berufswahl wurde, kernige Frömmigkeit mit. Durch seinen geistlichen Oheim, Johann Wiesin ger, vom überstrengen Gymnasium seines Heimat landes bald ans Gymnasium in Wiener Neustadt ge brachte^), war wohl dadurch nach der Matura i. J. 1892 die Anregung zum Eintritt ins Wiener Alumnat am Stephansplatz gegeben. Vorsteher war der als Priester persönlichkeit tonangebende Kanonikus Dr.Gustav Mül ler aus Troppau (ehemaliges Österreichlsch-Schlesien), Spiritual der nachmalige Propstpfarrer an der Votivkirche Joseph Mord und Subrektor der Fundametalist DDr. Georg Reinhold aus Altenteich in Nordböhmen'®). An der kathol.-theol. Fakultät der Wiener Universität, die der Theologie-Studierende von 1892 bis 1896 be suchte, lehrten damals der als Philosoph und Schön geist bekannte Laurenz Müllner, der schon genannte unerschrockene Apologet Georg Reinhold, die Biblikev P. Wilhelm Neumann OCist. aus Heiligenkreuz, Bern hard Schäfer und Franz Pölzl, der Dogmatiker Martin Bauer,der um die Wiener Diözesangeschichte verdiente Joseph Kopallik, der Kirchenrechtler Franz Laurin und vor allem der als Moraltheologe und Soziologe führende Franz Schindler und der bald Aufsehen er regende Pastoraltheologe und Kunsthistoriker Heinrich Swoboda'"). Am 25. Juli 1896 stand Jaksch nach Empfang der Subdiakonatsweihe am 12. d. M. und der Diakonatsweihe am 19. d. M. mit siebzehn Kandidaten vor dem Weihealtar im Stephansdom'^''). Seine ihn dabei seelisch bewegende echt priesterliche Gesinnung wurde sodann in seiner ganz auf Seelsorge und Religionsunterricht ausgerichteten Wirksamkeit offenbar und beispielhaft für Mitbrüder. Als erster Posten war ihm die altehrwürdige Pfarre Gaubitsch im gleichnamigen Dekanat (VudM) beschieden, wo er an der Seite eines ältlichen Pfarrers über 1100 Seelen zu betreuen und in einer dreiklassigen Volksschule Religionsunterricht zu erteilen hatte'®). Ab 15. September 1898 wirkte er in gleicher Eigen schaft und unter änhlichen Umständen an der nur um eine Filialschule größeren Pfarre Ulrichskirchen'®), einem Marktflecken bei Wolkersdorf. 1899 kam er für vier Jahre an die eben ihr silbernes Kirchenjubiläum feiernde Vorstadtpfarre St. Brigitta im zwanzigsten Bezirk, wo es bei den circa 35.000 Seelen nicht an heik len Problemen und mühevollen Arbeiten mangelte, der junge Priester aber „an den Schwierigkeiten der Arbeiterseeelsorge und Schule nur erstarkte". Mit Mai 1904 war er als dritter und jüngster Kooperator an der mehr städtisch-bürgerliches Gepräge anzeigenden Pfarre „zu den heiligen Schutzengeln""), — auch nach dem von Joseph II. aufgehobenen Paulaner-Orden be nannt —, angestellt, die mit ihren über sechzehneinhalbtausend Seelen einen entsprechenden Religions unterricht abverlangte. Und dies wurde nun für Jaksch bestimmend. Nachdem er sich an der Knaben- und dann an der Mädchen-Volks- und Bürgerschule in der Preßgasse (Wien IV) als Katechet eingeführt und bewährt hatte, sollte ihm bald darauf in der Nachbarpfarre, d. i. in St. Florian im V. Bezirk (Margareten geheißen), die Schule zur richtigen, ihn ausfüllenden Lebensaufgabe werden. Denn seit 1906 unterrichtete er in der Embelgasse hauptberuflich als definitiver Bürgerschulkate chet'®) bis zur Erreichung seiner vollen Dienstzeit im Juli 1926'®), wo er dann nach SOjährigem Schuldienst in den Ruhestand trat, jedoch nur als aktiver Katechet und nicht, um sein wohlverdientes Otium zu genießen, sondern erst recht auf Grund seiner soliden Berufs kenntnisse und reichen Schulerfahrung in den durch den allgemeinen Zusammenbruch seit 1918 geänderten Verhältnissen von leitenden Stellungen aus dem so eminent wichtigen Katechetenamt weiterhin zur Ver fügung zu stehen und mit Geschick und Hingebung zu dienen. Denn schon drei Monate nach der Pensionie rung am 9. Oktober 1926 reaktivierte ihn®®), der be reits seit 11. Jänner 1918 zum Mitglied des Diözesanschulrates ernannt war®'), Kardinal Piffl als Diözesaninspektor für die allgemeinen Mittelschulen in Wien, bestellte ihn 1927 als Prüfer für die Religionslehre bei der Prüfungskommission für Volks- und Bürger schulen®®), beauftragte ihn am 15. Mäi^ 1928 mit der Inspektion des Religionsunterrichtes und der religiö sen "Übungen für Volks-, Bürger- und Hauptschulen in Wien für den XX. und XXI.®-') Bezirk. Der Be treuung mit dem Volks- und Hauptschulreferat im erzbischöflichen Ordinariat zu Pfingsten 1929®') folgte am 1. Oktober d. J. die Installierung als Domkapitular Rudolfinischer Stiftung beim Metropolitankapitel zu St. Stephan®®) und am 24. d. M. die Ernennung zum Wirklichen erzbischöflichen Konsistorialrat®®). Auch ward er als Vertreter des eb. Ordinariates in Schul sachen in den Wiener Stadtschulrat entsandt®'). Andere Würden®^), Beauftragungen und Ämter folgten nach, wie das sogenannte „Kindergroschen-Werk"®®), das Superiorat für die Kongregation der Armen Schulschwestern ULFr. mit 19. Jänner 1933®®) u. n. a. Seine eigentlichen Leistungen und Verdienste lie gen jedoch auf dem verzweigten Gebiet der praktischkatechetischen Schriftstellerei, der Behauptung imd dem Ausbau des Religionsunterrichtes in den Grundund Berufsschulen und der Standesorganisation der
RkJQdWJsaXNoZXIy NzM2NTQ=