Beiträge Dlözesangesdiidite BE I LAQE DES WI ENER DiÖZESANBLATTES Nr. 1 (Jänrcr 1965) 103. Jahrgang Nr.1 Wien,am 1.Jänner 1965 6.Jahrgang Inhalt: 1. Mit besonderem Plan in die folgenden Jahrgänge. — 2. Kanonikus Wenzel Jaksch (1872—1948). Ein Leben für Katechese, Katechetik und Katecheten. — 3. Pfarrer Johann Eberhard Jungblut. Förderer des Kartoffelanbaues in Niederösterreich (1720—1795). — 4. Mitarbeiter am Kopallikschen Regestenwerk: F. Friedrich Hlawatsch OCist. — 5. Regesten der Pfarre Seibersdorf. 1. Mit besonderem Plan in die folgenden Jahrgänge Wenn bisher bereits der Nachweis erbracht wer den konnte, daß auch die Wiener Erzdiözese eine kei neswegs geringe Zahl von Mitgliedern ihres hohen und niederen Klerus aufzuweisen vermag, die .nicht selten über ihre eigentlichen Berufsaufgaben hinaus auf den mannigfachen Gebieten des kirchlichen, wis senschaftlichen, kulturellen und sozialen Lebens Ersprießliches und Vorbildliches geleistet haben, so soll diesem Thema weiterhin und womöglich noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Und zwar sei dabei auf Persönlichkeiten das Augenmerk gerich tet, die noch gar nicht oder zu wenig gewürdigt wur den oder wieder in unverdiente Vergessenheit geraten sind. Dadurch möge nicht bloß ein Versäumnis auf geholt oder gar ein gewisses Unrecht gut gemacht werden, sondern sollen Vorarbeiten und Beiträge für eine längst fällige und erwünschte Bibliographie oder ein ähnliches Werk über den Klerus der Erzdiözese Wien geleistet werden, nachdem manche Diözesen schon eine solche Zusammenfassung und Würdigimg ihrer Kleriker besitzen, wie etwa die Diözese Linz mit der Bibliographie ihres Klerus von 1785—1893 von Lambert Guppenberger, Linz 1893, und die Diözese St. Pölten mit der Bibliographie ihres Klerus von 1784—1872 (1. Auflage) und von 1785—1889 (2. Auf lage) von Anton Erdingen, Krems 1872 bzw. St. Pölten 1889. Desgleichen wäre hier zu nennen: die umfang reiche vierbändige „Deutsch-österreichische Literatur geschichte" von J. W. Nagl,Jak. Zeidler, Eduard Castle (Verlag Fromme, Wien/Leipzig), die sonst leider ge wöhnlich totgeschwiegen wird, weshalb sie in Akade miker- und Kleriker-Kreisen nur zu wenig bekannt ist, wie Prof. Castle dem Schriftwalter gegenüber beklagte. Erwähnt sei ferner noch, daß es gelungen ist und weiterhin gelingen wird, in dem seit 1957 in Fol gen erscheinenden österreichischen biographischen Lexikon (herausgegeben von der österreichischen Akademie der Wissenschaften, Redaktion Dr. Eva Obermayer-Marnach, Verlag Böhlaus' Nachfolger, Graz/Köln), das alle bedeutenden Persönlichkeiten der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie und deren Leistungen in der Zeitspanne von 1815—1950 zu erfassen sucht, namhafte Kleriker aus der Säkularund Regulargeistlichkeit unterzubringen. Zuletzt sei für das bisherige Interesse und Vertrauen gedankt und zu richtiger, das ist wissenschaftlicher Mitarbeit ein geladen. 2. Kanonikus Wenzel Jaksch (1872/1948) Ein Leben für Katechese, Katechetik und Katecheten. Dr.Franz Loidl Am Sonntag, dem 21. Juni 1964, wurde in der St. Corona-Kapelle der Kirche zur ewigen Anbetung im V. Wiener Gemeindebezirk, Gartengasse^), wo der Geehrte jahrelang echt priesterlich und durch seel sorgliche Mithilfe gewirkt hatte, im Rahmen einer kirchlichen Feier") eine Gedenktafel®) enthüllt, die von einem aus Landsleuten gebildeten Komitee'') ge stiftet worden war. In goldenen Lettern steht darauf geschrieben: In dieser Kirche wirkte KANONIKUS WENZEL JAKSCH — Präsident des Reichsbundes — der Kate chetenvereine Österreichs. — Schriftleiter der „Christ lich-pädagogischen Blätter". — Katechetischer Schrift steller. — Geboren am 19. September 1872 in Konrad schlag — (Pfarre Deutsch-Reichenau bei Gratzen/Südböhmen). — Gestorben am 18. Jänner 1948 in Wien. — Grabstätte: Wien-Zentralfriedhof. — Gruppe 34/E (Domkapitel). — Kanonikus Wenzel Jaksch-Komitee In Wien — Mai 1964. Dieser Umstand und bleibende Eindrücke von Begegnungen, die der Autor, als Alumne 1926/31 und dann als Katechet empfing, veranlaßten Ihn, erneut auf diese edle und eifrige Kafcechetenpersönlichkeit aufmerksam zu machen und biographische Notizen für ein vielleicht zu erwartendes verdientes größe res Lebensbild und eine Leistungswürdigung zusammenzustellen°). Jaksch war ein echter Sohn der idyllischen und einst so friedlichen Landschaft Südböhmens und ein würdiges Glied ihrer so strebsamen und frommen Be wohnerschaft, die im Laufe der Zeit viele Welt- und Ordenskleriker den benachbarten Diözesen Linz und St. Pölten und auch der Erzdiözese Wien geschenkt hat. Und er blieb seiner Heimat und seinen Lands leuten sein Leben lang in Treue verbunden, verbrachte stest seine Ferien daheim und werkte und half gern und tüchtig bei der bäuerlichen Sommerarbeit mit, wie durch Briefe"^) und mündliche Zeugen bestätigt ist. Die Leute sahen und hörten ihn auch gern; und wenn er
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