so schnöde Verdunkelung. Die Zukunft wird der NFrP. und ihren Anhängern zeigen, daß der Hirtenstab des Entschlafenen uns nicht vergebens den rechten Weg gewiesen hat. Er ist es gewesen, der uns gelehrt hat, unser ewiges Heil zu finden, indem wir die Erde, in dem wir unser österreichisches Vaterland zu einer Stätte würdiger Vorbereitung für das Jenseits machen, es von der verderbenbringenden und erniedrigenden Herrschaft des J...liberalismus befreien. — Das ge loben wir an der Bahre unseres teuren Hirten, der uns, wie Moses sein Volk, durch die Wüste geführt hat, dem es beschieden war, von dem Berge aus, auf dem er stand, das gelobte Land einer christlichen Rechts ordnung noch zu überblicken und sein Volk zu segnen, damit es jenes Land als sein rechtmäßiges Erbe er werbe." Und das erfüllte sich tatsächlich unter der christlichsozialen Führung des Volksbürgermeisters Dr. Karl Lueger und im Aufblühen des katholischen Vereinslebens wie überhaupt des Katholizismus auf den verschiedenen Gebieten unter Gangibauers Nach folgern, der Kardinäle Gruscha, Nagl und Piffl. • Anmerkungen: Sh.die ausführlichen Berichteim „Vaterland" ab 26.November 1889. — Von 1911—1929 Weihbischof u. Generalvikar, f 1929. — Bekannter Obmann des katholischen Schulvereines. — Profes sor für interne Medizin 1882—1905. Sh. das Denkmal in den Universitäts-Arkaden mit der bezeichnenden Aufschrift: „Nur ein guter Mensch kann ein guter Arzt sein." — ") Der sich in Ordnung vollziehende Massenandrang wurde nur durch einen peinlichen Vor fall im Trauergemach gestört, da ein Mädchen, da? wegen eines Taschendiebstahls arretiert werden sollte, dadurch Aufsehen erregte, daß es sich schreiend und weinend auf den Boden warf, was jedoch keinesfalls die üiaerstellung ins Stadt-Kommissariat verhinderte. „Vaterland" 1889,Nr.347. — ®)Ebd.Nr.345.Gangibauer war auch Benediktiner, Professor und Direktor. — ') Ebd. Nr. 340, 342, 343, 346, bes. den Artikel: „Be gräbnisskandal auf dem Wiener Zentralfriedhof". — S) War am 17. XII. 1888 gestorben. Sh. ebd. Nr. 344, 346. — 9) War der rangerste kirchl. Würdenträger bzw. Metropolit der österr.-ungar. Monarchie, wie die kathol. Hierarchen-Liste eindrucksvoll widergibt. — ^9) Rangierte nach den kaiserl. Prinzen. —")Ebd. Nr. 348 (v. 19. XII.). — ^2) Kard. Fürsterzb. von Prag Graf Schönborn, der Erzb. v.Lemberg, Fürsterzb.v.Krakau, die Bischöfe v. St. Pölten, Linz, Brünn, Feldbischof Gruscha, Generalabt der Mechitharisten, die Prälaten österr. Stifte u. Propst Landsteiner v. Nikolsburg u. a. — 13) Die neue Bischofsgruft wurde am Allerseelentag 1953 von Kard. Innitzer eingeweiht. „Wr.Kirchenblatt" 1953, Nr. 46. — Man vergleiche nur die Kund gebungen zur Vermählung des Kronprinzen Rudolf im Wr. Diözbl. 1881, S. 85; zum Habsburger-Jubiläum, ebd. 1882, S. 265; zur Befreiung Wiens, ebd. 1883,S.185; anläßlich der Niederkunft der Kronprinzessin, ebd. 1883, S. 145;zum tragischen Tod des Kronprinzen, ebd. 1888, S. 47 f.; zum vierzigjährigen Regierungsjubiläum des Kaisers, ebd. 1889, S. 217; 241 f., und bei anderen sich bietenden Gelegenheiten. — „Vaterland" 1889, Nr. 344. — ifi) Ebd. Nr. 346. — ") Ebd. Nr. 354. — Ebd. Nr. 347. — Associatio pers. sacerd. 1890 (XI.) Nr. 1. — 20) 2. B. „Angela-Blatt", „Volksfreund" etc. — 21) „Vaterland" 1889, Nr. 346. — ^') WDbl. 1885, S. 108. — Winter Anna, Prälat Dr. Gustav Müller, W. 1930, S. 14. — 23) „Vaterland" 1889, Nr. 348. — 24) Seb. Mayr, Dr. J. C. Gangibauer, 1882, S. 19. — 25) Mitgeteilt von Abt Schachermair, Kremsmünster, der aus dem Nachbarort stammt und Gangibauer selbst noch sah und hörte. — 20) Detto.— ^') Associatio 1890, S. 3. — 28) Vgl. die Charakterisierung der Hal tung des Benediktinerautors Theoderich Hagn aus Kremsmünster: „Weise Mäßigung in allen Zeitfragen, ein kluges Fernestehen von jedem politischen Ge triebe, echter Patriotismus, der für Fürst und Vater land keine Opfer scheut und nebenbei unermüdliches Streben nach glücklicher Erzielung seiner erhabenen Zwecke, ohne eitles Gepränge zur Schau zu stellen, sind ein jederzeit anerkannter Zug im Corporationsgeist des Benediktinerordens". Mayr a. a. O., S. 19. — 29) „Neue Freie Presse" 1881, 12. IX. — 30) „Vaterland" 1889, Nr. 346. — 3i) Eben der energische Verteidiger der kirchl. Rechte im Konkordatssturm, sh. LfThK (1936) VIII 1034 und Gangibauers Urteil im Wr. Diözbl. 1888, S. 217f. — 32) Fürsterzbischof v. Brixen, Führer der Konservativen im Landtag, erkämpfte die Glau benseinheit Tirols und eine mildere Anwendung des kirchenfeindlichen Reichsvolksschulgesetzes, wurde vom Papst als Muster eines Bischofs und Säule des Konzils geschätzt. Ebd. (1960) IV 525 f. Als Ergänzung zur Beurteilung Kardinal Gangi bauers seien noch zwei charakteristische Reden und zwei Privatbriefe an seinen Bruder, den einstigen Besitzer des Vaterhauses, gerichtet, angefügt: 1. Ansprache am Schluß der Priester-Exerzitien d. J. 1884 im alten Alumnat*). Tage, reich an Gnaden, Tage stiller Zurück gezogenheit und prüfender Einkehr in uns selbst haben wir wiederum verlebt, hochwürdige Brüder in Christo, eifrige Mitarbeiter im Weinberge des Herrn. Wir durchforschten vor Gott, dem Allwissenden und Heiligen, unser Inneres, hielten Umschau über unser bisheriges priesterliches Wirken, über unseren priester lichen Wandel. Zu Höchstem und Heiligstem hat uns der Herr berufen, heiligste Pflichten uns auferlegt, indem Er uns aus reiner Gnade, ohne unser Verdienst zu Prie stern Seiner einen, heiligen, katholischen und aposto lischen Kirche uns erkoren, zu Seinen Organen imd Stellvertretern in Verkündigung Seiner Lehre, in Aus spendung Seiner Gnadenmittel, zu Seinen Mithelfern in Entsündigung und Heiligung der durch Ihn erlösten Menschheit uns berufen und durch das heilige Sakra ment der Priesterweihe mit der dazu notwendigen göttlichen Sendung und Vollmacht und den dazu not wendigen Gnaden uns ausgerüstet hat. Als Priester Christi verkünden wir, im innigsten, treuesten Anschlüsse an Seine heilige, durch den heili gen Geist unfehlbare Kirche, den Gläubigen die Lehre Christi, das Evangelium, die freudige Botschaft der Erlösung, und ermuntern sie der ungläubigen Welt gegenüber zum festen, lebendigen Glauben an Chri stus, lehren sie alles halten, was Christus uns befohlen hat, ermahnen sie auf das Nachdrücklichste, als lebendige Mitglieder unserer heiligen, alleinselig machenden Kirche durch Befolgung der göttlichen Gebote und durch eifrigen Gebrauch der von Christus eingesetzten Gnadenmittel ihr Heil zu wirken. Als Priester Christi wirken wir mit Christus in Entsündigung und Heiligung der Gläubigen bei Spen dung der heiligen Sakramente. Werden ja in den Sakramenten der Taufe und der Buße durch das wirk same äußere Zeichen, das wir als Priester Christi in Seinem Namen setzen, die Sünden in den Seelen der würdigen Empfänger getilgt und die heiligmachende Gnade durch den Heiligen Geist ihnen mitgeteilt; sie werden entsündigt, geheiligt, gerechtfertigt, werden lebendige Glieder des mystischen Leibes Christi, seiner heiligen Kirche, der Hoffnung nach Erben der ewigen Seligkeit. (Conc. Trident. s. VI. c. 7). Bei Spendung der übrigen Sakramente vermehrt der Heilige Geist durch das von uns gesetzte äußere Zeichen Seine heiligmachende Gnade in den Seelen der würdigen Empfänger und erteilt die besonderen Gnaden, die sie zu ihrer Heilswirkung nötig haben. Beim unblutigen Opfer des Neuen Bundes, der heiligen Messe, verwandelt Christus selbst durch die von unserem priesterlichen Munde gesprochenen Worte der Wandlung Brot in Sein heiliges Fleisch, Wein in Sein heiliges Blut, opfert Sich unter beiden Gestalten Gottdem himmlischen Vaterfür uns auf und reicht sich im allerheiligsten Altarsakrament uns und durch uns den übrigen Gläubigen als übernatürliche, himmlische Speise auf dem Wege zum ewigen Leben. 44
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