Geyer 50 Gulden beigesteuert"). Den alten Altar hat man im Juni nach (Klein) Willersdorf samt zwei Frauen (Maria) und Christkindlröckerln ins Bricäuskircherl um 25 Gulden verkauft'®). Am 22. und 23. August firmte Bischof Martin Geiger in Stockerau 1578 Personen'"). 1676 weilte der Bischof Jodokus Höpfner vom Allerseelennachmittag bis zum 4. November in Stockerau und firmte 2753 Personen. Das Ehepaar Georg Adam und Maria Mag dalena Seitz allein führten 28 und 22 Personen zur Firmung. Am 3. weihte der Bischof vor dem Hoch altar drei Kapuziner vom Kloster Oberhollabrunn zu Priestern"). 1676 wurde um 188 Gulden eine Orgel erstellt'®). 1750 erbaut Johann Frank aus Wien eine neue. Sie kam auf 1750 Gulden"") Und ist beim Neubau der Kirche in diese übersetzt worden^'). 1683 wurde die Kirche durch die Truppen des Polenkönigs Jan Sobiesky arg geplündert und es mußten daher 1685 in Augsburg 50 neue Meßkleider und Gefäße zum Got tesdienst im Gewicht von 7 Mark Silber angekauft werden®'»). Eine Schilderung dieser Schreckenstage für die Gegend durch die „Befrejer" gibt uns der Benedik tinerpater Bernhard Brulich aus Raigern®"). Der Aufstieg von Stockerau als Markt- und Gar nisonsort und das Einsetzen der Industrie machten den Neubau des als zu klein (1761 gab es 3000 Pfarr kinder) und als zu wenig repräsentabel gewordenen Gotteshauses notwendig. Zuerst erstand der Turm; er wurde 1727 bis zur Spitze fertig. Eine Inschrift ober dem Haupteingang spricht davon, daß der fromme Eifer der Bürger diesen Turmbau zu Ehi-en des Drei einigen Gottes und des hl. Stephanus 1725 ermöglicht habe. Der Verkauf von 6 Viertel Weingärten, 1000 Gulden Beitrag der Sebastianibruderschaft, bei 4100 Gulden Zuschuß der Kirche, über 27.000 Gulden Sammelgeld ergaben mit anderen kleinen Beiträgen einen Baufond von 33.135 Gulden. Der Turm mißt bis zum Ende des Kreuzes an die 80 Meter®''). 1731 er hielt der Ziegeidecker von Göllersdorf Johann Adam Pertoty für Ausdeckung des Kirchendaches „alwo der alte Thurm gestanden", 25 Gulden 12 Kreuzer ausbe zahlt®®). 1744 waren wegen des geplanten Kirchenneu baues der namhafte Maurermeister Leopold Wißgrill aus Horn und ein Steinmetzmeister aus Eggenburg in Stockerau®®); doch wurde der Riß zum Bau erst 1763 mit 25 Gulden bezahlt®'). 1744 goß Franz Ulrich Scheichl von Wien eine zersprungene Glocke um und 1747 kam ein neuer Glockenstuhl um 500 Gulden zu stande"®). Um 1750 tauchen in der Kirche Bilder des hl, Peregrin, der hl. Thekla und des hl. Franciscus von Assisi auf, sowie 1760 eines der hl. Rosalie®"). 1755 wurde das Mariahilfbild vom Baum bei der Krautmühle (jetzt Heidfabrik) in die Pfarrkirche über tragen. Auch die von Geheilten dort aufgemachten Krücken und Votivbilder wurden entfernt""). Die be kannte Sammlerin Stephanie Neusser, Notarsgattin in Eggenburg, besitzt aus dem 18. Jahrhundert ein Walilahrtsbild. Nachdem darauf ein Palmzweig zu sehen ist, wu'd es wohl nach der Übertragung des Bildes entstanden sein. Peregrin und Mariahilf, dieses mit einigen silbernen Votiven geziert, hängen noch in der jetzigen Kirche. Diese Bilder und die 1739 und 1744 durchgeführte Erneuerung eines Teiles vom Innenrat scheinen ältere Altäre und Statuen überflüssig ge macht zu haben, denn 1753 bucht die Kirchenrechnung als Einnahmepost 159 Gulden „vor die alten Altäre und Statuen". Erhalten blieben damals das Schnitz werk: Englischer Gruß, das 1759 von Johann Pähstorf fer um 12 Gulden 3 Kreuzer neugefaßt wurde, und das Paulusbild, das 1763 erwähnt wird. Heute sind auch sie nicht mehr vorhanden. Belege und Anmerkungen: ') Mitteilungen d. ÖIFGF, 52. Bd., S. 83/214. — -) Schmid U., Otto v. Lonsdorf S. 66, 6. — ®) Wie 1. — Ü Wolf H., Erläu terungen zum histor. Atlas, S. 356. — ®) Heimatbuch d. Bezirkes Korneuburg II, S. 526. — ®) Wie 4, S. 320. — ') Wie 5, I. S. 475. — «) Wie 5, I., S. 490. — ") Pfarrarchiv Stockerau, Inventarien 1572, 1589. — '") Wie 5, I., S. 493. —") Wie 9. — '-) Wie 9. — '®) Diözesanarchiv, Matricula Passaviensis.— '"») Ebd.,Fasz., Visita tionen im Dekanat Obbisamberg.—'®) Wie 14.—"')Ar chiv f. N. ö., Archiv Stockex'au 37/16 a: Gedenkbuch d. Marktrichters Georg Seitz 1657/88. —")Pfarrarchiv.— '") Starzer, Stockerau, S. 299. — »") Blätter d. Ver eines f. Landeskunde v. N. ö. 1883, S. 123. — '•»") Die Matrikel d. Wiener Universität I. — ") Jahrbuch f. Landeskunde v. N. ö. 1929, S. 227. — --) Reichspost 1930, Nr. 39, Aufsatz Strakosch-Grassmann. — -®) Wie 14. — »»'•) Stadtarchiv Korneuburg, Testamentenbuch. — 25) Kirchl. Topographie IX, S. 28 (aber nicht Hautzenthal). — *2") Wie 17. — ^7) q Landesarchiv, Ur kunde 5143. — 2H) Abhandlungen zur Gesch. d. Stadt Wien IV, S. 201. — '2") Wie 14. — "") Kirchenrechnung. — •") Wie 9. — 14 _ 33) — "Ü Wie 14. — •'®) Wie 9. — ®") Wie 14. —")Kapellen rechnung.— •'«) Wie 37. — •■'®) Wie 18, S. 299. ~ »") Ebd. — •»') Pfarrarchiv. — »2) J3 — J3) 'w'ie 15. — '»■») Fritz Gregor, Grundriß eines vollkommenen Man nes (Predigt, 1733, 16, 5., in Stockerau gehalten, Wien 1733). — ''®) Zeillinger, Fr. J. A., Die im Leben und Todt geprüften Zungen Lieb (Predigt in Stockerau gehalten 1735, 16. 5., Wien 1735) u. Kirchenrechnung. — •»") Dehio, Die Kunstdenkmäler N. ö. — ^') Wie 18, S. 330. — Kirchenrechnung. — '»»') Wie 15. — ®") Wie 14. — ®i) Wie 18, S. 299. — ''-) Kirchenrech nung. — ®®) Ebd. — ®'') Wie 5, II., S. 128. — ®®) Matrik Nikolsburg. — ®®) Kirchenrechnung. — ®') Wie 5, II, S. 181. — ®'') Wie 18, S. 299. — ®®) Wie 5, I., S. 393. — "") Wie 18, S. 360. — "') Kirchenrechnung. — »2) 15. — ®®) Museum Stockerau (Selten fehlen). — "'*) Pfarrbibliothek Mistelbach. — ®®) Pfarrarchiv, In ventarien. — "®) Ebd. — ®') Ebd. — ®®) Kirchenrech nung. — ®") Ebd. — '") Ebd. — '^) Auskunft d. Pfarr amtes. — '2) Kirchenrechnung. — '®) Wie 16. Nikolaus V. Hoye arbeitete 1667/74 für die Wiener Dominika nerkirche an einem Fresko. — '•») Kirchenrechnung. — '5) Ebd. — '®) Wie 16. — ") Ebd. — '®) "Wie 18, S. 300. — '") Kirchenrechnung. ®®) Ebd. — -'^') Wie 18, S. 306. — ®2) Blätter d. Vereines f. Landeskunde 1893, S. 206. — «") Wie 14. — «•») Wie 18, S. 180. — '"') Kirchen rechnung. — ®«) Ebd. — ®') Ebd. — ®®) Ebd. — ®") Ebd. — ®") Wie 18, S. 329. — "') Kirchenrechnung. — "2) Ebd. — ®3) Wie 65. Korrekturen im I. Teil dieses Aufsatzes (1964, Nr. 2): S. 15, 1. Spalte, Zeile 26: Zaina, Pfarre Haus leiten; S. 16, 2. Spalte, vorletzte Zeile, statt Sebastians bild, richtig: Johann Nepomukaltar. • 14. Meßstiftungen an der ehemals landesfürstlichen Pfarre Prigglitz und ihr Schicksal Peter Schlor, Prigglitz. In einer Urkunde von 1265') wird erstmals ein „PfaiTer" von Prigglitz genannt. Er scheint als letzter der geistlichen Zeugen einer Schenkung auf, die Offo von Pitten der Kirche zu Spital am Semmering machte. Volhwinus, „plebanus de Prukelinns" zählt hier zu den „clericis eiusdem hospitalis". 23
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