Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

des hl. Paulus in Athen. Gestiftet vot Wil helm Ritter von Wahlberg zur Erinnerung an seine Gattin Hermine und nach Kartons von Franz Jobstund JosefR. v.Ftihiich 1872 von der Firma Geling au^efilhrt". Lonaus: Südliches Seitenschiff (vcai Osten nach Westen): 1. Christus vor Pilatus, gestiftet von Lud wigDamböck 1886. 2. Kieuztragung,gestiftet von Peter Iwan 1887. 3. Christus fallt unter dem Kreuz, gestif tet von Frau Kotönann 1886,ausgeführt von Jobst-G^ling. 4. Christus und die Frauen, gestiftet von der I:Östenr. Spaikassa 1883. 5. Christus fMUt abamals unter dem Kreuz, gestiftet von Franziska Felbermayer 1887. 6.Christus und Veronika. 7. Kmmelfahit Mariä, gestiftet v<m Pachner von Eggensdorf 1879. 1880 einge setzt NördlichesSeitenschiff(von Westen nach Osten): 1. Christus trägt das Kreuz,gewidmet von der Gräfin Perron und anderen 1879; stili stisch von den anderen Fenstan sehr ver schieden,fianzösisdi. 2. Christus fällt zum dritte Male, ge widmet von Theresia Göschl,ausgefilhrt von der Maynschen kgl. Kunstsistalt in MOndien 1887. 3. Christus wird entkleidet,gewidmet von dar Brüdem Adalbert,Constantin und Georg Ziimer 1881, ausgeführt von der Tiroler Glasmalerei nach Kartons von Franz und Karl Jobst 4. Christus wird ans Kreuz goragelt, Sträußlersdie Stühmg, 1881,EntwurfFranz Jobst. 5. Kreuzigung Christi,Sträußlersche Stif tung,I881,Entv\WFranzJobst 6.Bew^ung Christi, gewidmet von An ton Obeizeller 1882, ausgeführt 1885 von Jobst-Geyling. 7. Grabl^;ung; Sträußlersche Stiftung, au^eführt 1886 von der Tiroler Glasmalerei nach Jobst'«. Eligiuskapelle: Die Glasmalereien sind im östlichen Fen ster von E. V. Liebenbeig gestiftet und 1892 ausgeführt, die im westlichen Fenster von Jos. Lobmeyr testamentarisch gewidmet und 1893 von Karl Geylings Erben nach den Kartons von Karl Jobst ausgeführt. Sie stellen Szenen aus. den Legenden d^ Hl. Blasius, Egidius, Remigius und Leonhard dar«'. Timakapelle: Glasgernälde: Westen Ölberg, Abend mahl,Verklärung,darunter sechs Apostelbü sten unter Ark^enfiies; darunter drei Sze nen aus6a Legende des hl. Erasmus,zuun terst StiflCT und Stifterin MoritzR. v. Dobler 1901. östlich Hl. Familie, Vermählung Mariä, Tod des hl. Josef, darunter drei Sze nen aus der Legende des hl. Morandus, zuunterst zwischen zwei Engeln Stifter Jos, Dasatiel 1899«*. BatiholcmtOuskapelle: Dreiteiliges Spitzbogenfenster mit Glas malereien (?), 1901 von der Firma Eduard Kratzmann in Wien hergestellt». Vorhalle desSingertores: 1. OpferAbels 2.Isaak trägt das Opferholz 3.Moses weistaufdieeherne Schlange in Mittelfensler Porträt der Mutter des Stifters und die Widmungsinschiift; „der Frau Elise Gadner gewidmet von ilüem dankbaren Sohne Friedrich Gadner 189T'. Ausführung durch die Glasmalerei Karl Geylings Erben,Wien". Vorimlle desBischofstores: 1. Melchisedech 2. Mannaregen 3. Kundschafter mitder Riesentraube Stiftung von Friedrich Gadner, Ausfüh rung durch Karl GeylingsErben,Wien". 6. Edmund von Hellmer, Das Türkenbefrelungsdenkmal 1883-94" Die erste hiitiative zu einem Denkmal aus Anlaß des 200-Jahr-Jubiläums des Entsatzes der von den Türken belagerten Stadt Wien ging 1878 vom Wiener Gemeinderat aus«'. Dabei war zunächst - ganz im Sinne des herkömmlichen Personenkultes - an ein Denkmal für den Stadtkommandantar von Wien, Emst Rüdiger Graf Starhemberg, gedacht Bald aber^and dem die AuflTassung g^enüber,das Thema des Denkmals müsse weiter gef^t werden. 1882 griffder Minister für Cultus und Unterricht Conrad von Eybesfeld, das Vorhaben wieder auf und schrieb einen Wettbewerb aus. Unter elf eingesandten Entwürfen fiel 1883 die Wahl aufdasProjekt vonEdmund von Hellmer. Die ge^teiische Aufgabe war im Aussdireibungstext thematisch und kompositionell zianlich genau vorg^eben". Das Programm sollte den verschiedenen politi sche und nationale Strömunge Rechnung trag^ stieß aber sofort auf unterschiedliche Kritik, nametlich von Seite der Konserva tive und Tscheche. Als Aufstellungsort bestimmte das Ministerium - unüblich geug für damals imd ebenfalls heftig kritisiert - de Stephansdom, ein Umstand, de die Kirche bei der edgültige Ausführung des Denkmals für sich zu nutze verstand. Mit charakteristische Planänderunge wurde das Meumete6a westliche hmewand des Erdgeschosses desHoheTurmes errich tet und erst am 13. September 1894 feierlich eingeweiht. Als am 12. April 1945 der Dom in Flamme stand,stürzte die Pummerin aus ihrem ausgebrannte Glockenstuhl und zertrümmerte dabei das Ttbkebefreiungsdenkmal in seine mittlere und untere Partie.Die bekrönede Statuengruppe blieb weitgehed unversehrt und fand beim Wie deraufbau an ihrem alte Ort, aber in einem neuen, bescheideere Zusammehang Aufstellung". Das Mcxtell ,bestehed aus einem sich über einem Sockel erhebede triumphbo genartige Aufbau mit befcrönedem Auf satz,zeigt zuoberst Kaiser Leopold I., darun ter in einer Kartusche die Reichsinsignie. Seitlich davestehe paarweise die Anflihrer desEntsatzheeres:König Johann HL Sobieski von Pole und Max ]&nanuel von Bayern (links), Herzog Karl ve Lothringe imd Kiufürat Johann Georg HL ve Sachse (rechts). Unter dem Triumphboge im Zetrum reitet Graf Rtidiger von Starhemberg, begleitet von der über ihm schwebede Gestalt der Viktoria. Zu Füße des Pferdes lie^ ein besiegter Türke, zu Seite stehe Wieer Bürger links ein Fahneträger der Büigerinnung, rechts Mitglieder der Wieer Studetenlegion, Dr. Paiü Sorbail und ein StudeL Auße nebe dem Triumphboge stehe Bischof Leopold Graf Kollonitsch (links) und Bürgermeister Johann Andreas Liebeberg (rechts). Auf dem Sockel ist in einem Relief die ^tsatzschlacht ve Wie dargestellt In der Grundform greift Hellmer hier auf barocke Altarretabeln zurück, wie sie vor allem in der heimische Kunst des 18. Jahrhederts voikomme". Die Ausführung brachte aber noch einige wesetliche Änderunge:Aufkirchliche Einspruch hin wurde die Kaiserßgur e der Spitze durch eine hnmaculatastatue ersetzt, wShred der Kai ser und Papst Innozenz XL zu ihre Ftlße knieed um ihre Hilfe flehed dargestellt wurde. Hatte sich also der nebarocke Historismus eines sakrale Architekturtypus bediet, so wurde nun diese »J'rofamerung" durch Austausch der imperiale gege eine sakrale Bdcrönung wieder rtlckgängig ge macht«'. Freilich blieb auch ein weltlich triumphaler Grundton eihalte, der auch im Motto, das in der Ausführung statt der hischrift aufs Gebälk gesetzt wurde, zum Ausdruck kam: „Gloria victoribus". Die Gn^jpe der Feldherre zu beide Seite des Aufsatzes wurde gegeüber dem ModeU mit leicht geänderte Stellungsmotive ver tauscht Erfiihr die Hauptgruppe nur geringe kompositorische Verändeningen,so trug nun Bischof Kollonitsch auch ein Kind auf dem Arm währed der Bürgermeister aus einem junge Mann zu einem Greis mit Stock wurde, was historisch ,richtigei" gesehe war. Auch die Gestaltung des Denkmal sockels wurde tiefgreifed verändert: An Stelle des panoramaartige Reliefs der Entsatzsdüacht trat in der Ausführung eine von Genie gehaltee Inschriftentafel. So ließe Geschidite und Gestaltung die ses Monumets die Vielfalt der daran betei ligte inhaltliche und ästhetische Interes seerkenne.Umsobedauerlicher ist es,daß „dieses erste Wieer Denkmal, das keiner Einzelperrönlichkeit sondern einem histori sche Ereignis schlechthin gewidmet war"«*, auch dem Dombrand ve 1945 zum Opfe fiel. 7. Anderezerstörte Kunstwerke In SL Stq)han wurde 1945 noch folgede Kunstwerke und bedeutsame Ob jekte voUkomme vernichtet: Hl. Christoph, Sandsteinfigur, etwas überlebensgroß, ve der Außewand der Nordschräge de Barbarakapelle um 149095. Die Statue, Michael Tichter zugeschrie ben, befed sich zur Restaurierung in der Baidiütte, als sie dort 1945 wie die Hutstokkersdie Kreuztragung den Flamme zum Opfer fiel«'. Wandgrab des Leonhard Freiherm zu Web, 1545, Apostelchor, dritter Pfeiler ve Weste gege de Mittelchor, Südostseite. Großes Wedgrab ausrotem h&imor mit der ReliefdarsteUung des Verstorbee, stehed in Ritterrüstung mit Falme, Wappedarstel14

RkJQdWJsaXNoZXIy NzM2NTQ=