Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

den Rest bei. Es ist also schon seit Jahren nötig, auf diese Situation des österreichi schen Jugendlichen einzugehen. Angesichts solch einer Situation "... ist es doppelt be dauerlich, daß weder die österreichische Religionspädagogik noch die für die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit verantwortlichen Organisationen (Jungschar, Kath. Jugend) in genügender Anzahl Ersatzwege und Ersatzmodelle für bisherige Formen der Kinder- und Jugendkatechese entwickelt und erprobt haben"^. Zu diesem Schluß kommt das Österreichische Katechetische Direktorium 1981. Und meinen Sie, daß sich in den letzten Jahren vieles geändert hat? Oder gilt noch 1994: "Daß diese Problematik in ihrer schwerwiegenden Bedeutung heute erst von wenigen Eltern, BUdungsfunktionären, Seelsorgern u.aL erkannt wird, zählt zu den gravierendsten religionspädagogischen Mängeln der Gegenwart"^. Antworten der Kirche Eine Studie der Katholischen Jungschar Österreichs^ von 1994 besagt, daß nur 20% der Gruppenstunden solche zu religiösen Themen sind, gemeinsames Be ten gibt es in ca. 0,4 % der Gruppen (d.h.: zum Beispiel durchschnittlich in 3-7 JS - Gruppen hat das gemeinsame Gebet 1-2 mal im Monat seinen Platz^. Demgegen über sind diverse Einzelthemen ausgespro chen zahlreich repräsentiert. Das ÖKD h^t aber fest, daß wir in der Kinder- und Jugendkatechese den Blick über die Einzelprobleme hinaus auf "die Bedeutung einer Gesamtschau der christ lichen Botschaft"® richten müssen. "Die außerschulische Katechese bedarf der Bil dung von Teams und Kemgmppen, die sich ihres gemeinsamen Anliegens bewußt sind und Kirche zu leben versuchen. Die Bildung solcher Teams und Kemgruppen sollte in der Pastoral nachhaltige Förderung erfahren"^. Der Pionier der Basisgemeinde-Arbeit in Österreich Dr.Paul Wess setzt sich in ei nen kürzlich erschienen Artikel u.a. damit auseinander, warum auch in den Basisge meinden die eigenen Söhne und Töchter nicht für das Mitleben in der Gemeinde gewonnen werden konnten. Basisgemein den wachsen nicht weiter, resümiert Dr. Wess,weil viele vor einer Entscheidung tmx Verbindlichkeitzurückschrecken. "Sich-Binden hat etwas mit SterbenKönnen zu tun, mit dem Auf-sich-Nehmen des Kreuzes, von dem Jesus spricht, ohne das keine Auferstehung in ein neues Leben - auch von Gemeinden - möglich ist Solange die werdenden Gemeinden ih ren Gliedern keine solche Entscheidung, die letztlich auf eine Taufemeuemng im Erwachsenenalter hinausläuft, nach einer entsprechenden Vorbereitung-nachgehol ter Katechumenat - ermöglichen und zu muten, wird es auf Dauer keine neutestamentlichen Basisgemeinden geben"^^. Es bedarf also einer katechumenalen Gemeindepastoral, damit Familie werden kann,wassie ist. Anmerkungen: Briefan die Familien Abschn.2. ^Vgl.ebd.Abschn.3. Katechismus§2202. Katechismus §2205. 5)EN 18. Vgl.dazu ausführlich EN 17-24. ')EN20. ')Vgl. ausführlich: Die sexuelle Revo lution des Judentums,DennisPrager. 5)Vgl.HV 9. Briefan die FamiliePkt 16. ")HV10. J^Vgl.HVlO. ")FC17. Briefan die Familie 2. Vgl. dazu auch: Das jüdische Kind, in:Jüdische Glaubenswelt, Hirsch,Ba sel 1982. Vgl. S.18; ausfuhrlich setzt sich Wilhelm Bruners im Buch "Wie Jesus glauben lernte" mit der religiösen Er ziehung Jesu auseinander. Dieses Büchlein ist äußerst lesenswert. Hieronymus, Briefe, Über die christliche Lebensführung,Pkt 1. ")Ebd.Pkt.7. GS49,3. Vgl. dazu zB.: ausführlich Dekret über das Laienapostolat 11. Vgl.Briefan die Familien 17. ^Vgl.Briefan die Famüien 18. Vgl.Epheserbriefinsbesondere Kap. 4-6. Vgl.dazu Briefan die Familien 19. Österreichisches Katechetisches Di rektorium für Kinder- und Jugendarbeit, Wien 1981. 2^)ÖKD,11.2. Mit Kindern Gruppe leben (Kommentierte Ergebnisse der Jungschar studie, KJS-Österreich,1994). 28)Vgl.ebd.2.1 und 2.5. 2^ÖKD 11.3.7. 3^^ ÖKD 11.3.10. 31)Dr.Paul Wess,zitiert nach lüthpress Info-Dienst vom 19.6. 1994. Christoph Gstaltmeyr ist Religionslehrer in Wien. Vorschau Das nächste Heft der Beiträge zur Wiener Diözesangeschichte(Dezemberheft) wird dem Thema Orden gewidmet sein. Beiträge werden noch an die Redaktion erbeten. Wiener Diözesanblatt: Inhaber: Erzdiözese Wien (Alleininhaber). Herausgeber: Er^. Ordinariat. Redaktion: Diözesanarchiv Wien (Dr. Johann Weißensteiner). Satz: Diözesanarchiv Wien. Alle: 1010 Wien, WoUzeüe 2. - Hersteller: Herold Druck- und Verlagsge.sellschaft m.b. H.,1032 Wien,Faradaygasse6. - Das"Wiener Diözesanblatt" ist das offizielle Amtsblatt der Erzdiözese Wien. 28

RkJQdWJsaXNoZXIy NzM2NTQ=