dien neu gestellt und auch die Bemühun gen der liturgischen Bewegung für die ganze römisch-katholische Kirche gültig gemacht Die Homilie wird in die Liturgie einge bunden und sogar ausdrücklich als ein Teil der Liturgie angesehen^, wobei sie aus dem Quell der Heiligen Schrift und der Li turgie schöpfen soll. Es gibt zwei Tische, den des Wortes und den des Brotes^'. Diese Weitung der Schwerpunkte von einer bloß eucharistischen Zentrierung der Messe zur Balance von Wortgottesdienst und Eucharistiefeier findet in der Gestaltung des Altarraumes den Niederschlag, den Pius Parsch in seinen Bemühungen der liturgischen Erneuerung vorweggenommen hat; nämlich Ambo-Priestersitz und Altar. Als Ort der Predigt aber wird die Kanzel nicht mehr erwähnt, sondem es sind Piiestersitz oder Ambo möglich. Dritte Transformicrung? Der Überstieg in die piuraie(Medlen)Welt Seit dem Zweiten Vatikanum hat eine tiefgreifende Veränderung die westliche Welt umgwtaltet, und in eine Vielfalt von Lebenswelten zerspringen lassen. Dies stellt auch die Kirche vor neue Aufgaben und vor die Frage, welche Struktur sie in das dritte Jahrtausend fuhren wird. Karl Gabriel ortet drei Szenarien:(1)das des fiindamentalistischen Rückzugs in die geschlossene Burg, (2) das alternative, basiskirchliche Christentum und (3) einen pluriformen Katholizismus, bei dem Sekto ren und Flügeln im Katholizismus zuge lassen werden,und entsprechende Konflik taustragungsmechanismen in die kirchli chen Strukturen hineinreichen^. In diesem Zusammenhang werden die Schwerpunkte der Predigt und der Entfal timg kirchlicher Strukturen und des Ver hältnisses zu den Massenmedien das Bild der zukünftigen Kirche mitbestimmen, die vermutlich ein Bild ähnlich der Antike bie ten wird. Anmerkungen: Katholischerseils: Schneyer J., Ge schichte der katholischen Predigt, Freiburg 1969; mit einem Schwerpunkt auf evangelische Predigt: Schütz W., Ge schichte der christlichen Predigt, Berlin/New York 1972. Über seine Lebensbiographie: Chadwick H., Origines, in: Gestalten der Kirchenge schichte Bd. 1, Alte Kirche I, Stuttgart/Berlin/KölnyMainz1984,134-157. ')Vgl. C16venot M., Die Christen und die Staatsmacht, Freiburg (Schweiz) 1988, 119f; Reventlow H., Epochen der Bibel auslegung,Bd.I. Vom Alten Testament bis Origines, München 1990. '')Reventlow,164. ^Reventlow,ISOf. ß)TRE3,316-362,bes.342f. ^ Vgl., Vouga F., Geschichte des frühen Christentums,Tübingen/Basel 1994,126f. ®) Zu seinem Lebenslauf vgl. Mayer C., Aurelius Augustinus,in: Greschat M.(Hg.), Gestalten der Kirchengeschichte, Alte Kir che II,179-214. ')Schott C., Predigtgeschichte als Zugang zur Predigt,Stuttgart 1986,52f. ^°)Über den Kleriker sagt erfolgendes"Der Kleriker muß in allen Stöcken ein gutes Vorbild werden, indem er, allen Leiden schaften des Fleisches abgestorben, ein geistliches Leben führt, das Glück der Welt hintansetzt .. und sein Verlangen nur aufs Innerliche richtet. Seinem reinen Willen stehen zu Diensten Körper und Geist .. in allem was er tut, erweist er sich so sehr als ein Vorbild für alle anderen, daß er vor niemandem .. zu erröten braucht." zit. nach Hage W., Das Christentum im frühen Mittelalter, Göttingen 1993. ")Vgl.TRE 14,139f. ^^) Frank I., Kirchengeschichte des Mit telalters,Patmos 1984,23. ^') Vgl., Frank I., Kirchengeschichte des Mittelalters,27. ^^) Angenendt A., Das Frühraittelalter, Stultgart/Berlin/Köln 1990,ISlf. ^^) Prüfungsfragen für Geistliche: (1) Ich frage euch ihr Priester, wie ihr den katholi schen Glauben zu bewahren vermeint, ob ihr das Glaubensbekenntnis und das Gebet des Herrn wißt und versteht..(5)Könnt ihr das Evangelium lesen und andere Menschen,die nichts davon wissen, unter weisen?(6)Wie weit versteht ihr die Pre digten der Kirchenväter und könnt andere darüber unterrichten. .." zitiert nach Hage, frühes Mittelalter, a.a,0.,102. ^®) Rich6 P., Die Welt der Karolinger, Stuttgart 1981,242. ^')Engel E.,Die deutsche Stadt des Mittel altes, München 1993. ^®)Z.B.Bernhard von Clairvaux. Fichtenau H., Ketzer und Professoren, München 1992; Werner E., Ketzer und Heilige,Wien/Köln/Graz1986. ^ Vgl., Pesch O., Thomas von Aquin, Mainz 1988,60f. 2^)Theisen J.,Predigt und Gottesdienst. Li turgische Strukturen in den Predigten Mei ster Eckharts, Frankfurt a. Main/Bem/New York/Paris 1990. ^) Die Lcgenda aurea des Jacobus de Voragine, übers, v. Benz R., Heidelberg 9. Aufl.1979. ^)Schütz,aaO.,76. ") Der entsprechende Begriff lautet (Kirchen)Postillie, über die reformatorische Gedanken verbreitet wurden.Vgl. Schütz, a.a.O.,90f. ^) Smolinsky H., Kirchengeschichte der Neuzeit I, Düsseldorf1993. ^Smolinsky,a.a.O., 122f. V^. Herzog U., Geistliche Wohlredenheit: die katholische Barockpredigt, München 1991,20ff. ^Wehrle P., Die Homiletik in den ersten offiziellen Lehrbüchern der Pastoraltheo logie, in: Pastoraltheologie: ein entschei dender Teil der josephinischen Studienre form, Klostermann F./Müller J. (HG.), Wien/Freiburg/Basel 1979,17-42,hier:30. 2®) Sog. reformkatholische Geistliche in Wien predigten den Hörem,doch einmal zu prüfen, was sie glaubten. Einige taten das, woraufhin ihr Glaube wankend wurde und begannen in den Wirtshäusern lebhaft darüber zu diskutieren, was schnell seine Kreisezog.Dieses Wissen beziehen wir aus den Polizeiprotokollen von 1794. Leopold II. schärfte darauf sämtlichen Lehrern der höheren Wissenschaften ein,"daß sie weder in Schriften noch in Privatunterredungen mit den Schülern jemals Grundsätze, welche gegen die katholische Religion streiten" behaupten sollen. Vgl. Wangermann E., Josephinismus und ka tholischer Glaube, in: Katholische Aufklä rung und Josephinismus, Koväcs E.(Hg.), Wien 1979,332-341,hier:341. ^ Ebertz M., Herrschaft in der Kirche. Hierarchie, Tradition und Charisma im 19. Jahrhundert, in: Gabriel K./F. Kaufmann (Hg.), Zur Soziologie des Katholizismus, Mainz1980,89-111,hier:97. ^^) Schatz IC, Kirchengeschichtc der Neu zeit II,Düsseldorf1989. 32) Gabriel K., Christentum zwischen Tra dition und Postmodeme,(=QD 141), Frei burg/Basel/Wien 1992,80ff. 33)Schatz,a.a.O.,50. 3^) Vgl., Mette N., Joseph Amberger (1816-1889)und die Pastoraltheologie der Neuscholastik, in: Pastoraltheologie, a.a.O., 233-242,hier:235. 33) Vgl., Iserloh E., Innerkirchliche Bewe gungen und ihre Spiritualität, in: Handbuch der Kirchengeschichte VII, Freiburg 1979, 301-337. 3ß)Vgl.SC 35,51,52 32) Vgl. Damblon A., Zwischen Kathedra und Ambo,Patmos 1988,112. 3®) Vgl. Gabriel K., Christentum, a.a.O., 196ff. t Aus der Geschichte der Domkanzel und der Domprediger von St.Stephan Von Johann Wcißcnsteiner Mit dem bekannten Tau.schvertrag von Mauteni gingen die Pfarrechle über die Stadt Wien an die von den Passauer Bi schöfen wohl sofort ab 1137 zu bauen be gonnene, schon 1147 geweihte Stephans kirche über. St. Stephan war bis weit in das 13. Jahrhundert die Wiener Pfarre. Ihren Seelsorgern, die unter Pfarrer Gerhard von Siebenbürgen 1267 im heute noch beste henden PricsterkoUegium der Cur zusam mengefaßt wurden, oblag auch das Pre digtamt. Freilich ist aus dem ganzen Mit
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