Beiträgezur Wiener Diözesangeschichte BEILAGE ZUM ^JvJIENER DieZESNM BLNT Am 5. Mäiz1994jährte sich der Todes tag von Prälat Dr. Karl Raphael Dorr zum dreißigsten Mal. Als Domprediger gehörte erzu den bekanntesten Priestern, die jemals an der Domkanzel von St. Stephan gewirkt haben.So nahm die Redaktion dieses Jubi läum zum Anlaß, in einem Heft die Ge schichte der Domkanzcl und der Domprediger von St. Stephan in ausge wählten Kapiteln darzustellen. Dazu kommt ein allgemeiner Beitrag zur Geschichte der Predigt in der katholischen Kirche, der in abrißhafter Weise die Ent wicklung einer der Hauptformen christli cher Verkündigung von den ersten Chris tengemeinden bis in unsere Zeit aufeeigt. 35.Jahrgang,Nr.1 Wien,I.April 1994 Zum dreißigsten Todestag von Domprediger Prälat Dr. Karl Raphael Dorr Von Karl Kugel Am 5. Mäiz 1994 jährte sich zum drei ßigsten Mal der Todestag von Prälat Dr. Karl Raphael Dorr,Dompfarrer zu St. Ste phan. Das ist gewiß ein gebotener Anlaß, auf dieses reiche, begnadete Priesterleben Rückschau zu halten und es entsprechend zu würdigen. Prälat Dorr wurde am 10. August 1905 in Bmnn am Gebirge (südlich von Wien gelegen), Enzersdorferstraße 11, geboren. Sein Vater Rudolf Dorr war Schuldirektor in Maria Enzersdorf. Seine Muller Aloisia, geborene Leeb, entstammte einer angese henen Gastwirtsfamilie in Maria Enzers dorf. Der um ein Jahr jüngere Bruder Ru dolf ist im Jahr 1970 verstorben. Die Schwester Maria, geboren 1911, lebt der zeit in einem Pensionistenheim in Oberösterreich. Auf die religiöse Entwicklung ihrer Kinder hatte die Mutter einen beson deren Einfluß; sie weckte schon frühzeitig bei ihnen das biblische Interesse. Der nahe Wallfahrtsort Maria Enzersdorf war auch gewiß von Bedeutung und ebenso das große Missionszentmm St. Gabriel bei Mödling. Karl besuchte die Untermittel schule in Mödling, übersiedelte aber von der Oberstufe an in das Diözesanseminar in Hollabmnn und maturierte am dortigen Gymnasium.Im Herbst 1925 trat der junge Student in das Wiener Priesterseminar ein. Im Studienjahr 1928/29 (im sogenannten Extemjahr) war der Alumnus Dorr zu sammen mit seinem Freund Otto Mauer in Münster in Westfalen. Er studierte dort auch bei Prof. Donders, dem Domprediger und Homiletiker.Das war gewiß eine wert volle Vorbereitung auf sein künftiges Pre digeramt. Er lernte neue Seelsorgsmethoden kennen und bekam einen gewissen Einblick in die westdeutsche Industriewelt. Am 13. Juli 1930 wurde er im Stephansdom von Kardinal Dr. Friedrich Gustav Piffl zum Priester geweiht. Der Neupriester wurde am 1. September 1930 Kooperator in Laa/Thaya. Sein erster Chef war der gutmütige, patriarchalische Pfarrer und Dechant Alois Jungbauer. Dorr, vom Bund "Neuland"kommend,betreute mit Feuerei fer die Pfadfinder und den Reichsbund. Höhepunkte dieser Tätigkeit waren fröhli che, jugendliche Theaterspiele und die Ferienlager. Im Herbst 1934 wurde er als Kooperator in die Pfarre St. Josefob der Laimgrube,Wien VI, versetzt. Mit der schon gewonnenen Erfahrung setzte er nun auf breiterer Basis die Kinder- und Jugendseelsorge fort. Im Jahr 1936 wurde Dorr zum Domprediger nach St. Stephan berufen. Das bedeutete eine entscheidende, glückhafte Wende für sein ganzes weiteres Priesterleben. Für dieses Amt brachte er zweifellos viel Wertvolles mit: seine imposante Gestalt und seine wohlklingende Stimme, sodaß man ihm sehr gut zuhören konnte. Für die Darlegung der Gedanken hatte er gewiß eine pädagogische Begabung geerbt. Seine Vertrautheit mit der Heiligen Schrift Inhalt: Zum 30.Todestag von Prälat Dr. Karl Raphael Dorr Geschichte der Predigt Ausder Geschichte der Domkanzel von St.Stephan Johann Fabri, Bischof und Domprediger Jesuiten als Domprediger von St. Stephan Domprediger Johann Emanuel Veith Zur Rhetorik Otto Mauers Vorschau
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