Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

')Zitiert bei Bedouelle(wieAnm.1)30. Zitiert bei Ruh(wie Anm.1)25f. ^Bedouelle(wie Anm.1)30. Zitiert bei Bedouelle(wieAnm.1)32. ^ Vgl. zu diesen den Beitrag von An nemarie Fenzl in diesem Heft ®)Zitiert bei Bedouelle(wieAnm.1)36. ^ Vgl. dazu den Beitrag über die Chri stenlehrbruderschaften in diesem Heft Vgl. dazu ausführlich Johannes Hofinger, Geschichte des Catechismus in Oesterreich von Canisius bis zur Gegen wart Innsbruck-Leipzig 1937. Vgl, dazu besonders Läppple (wie Anm.1)24. Vgl. Emilio Alberich,Der Weltkatechismus: Hindernis oder Katalysator im Prozeß der Inkulturation, in: Concilium 25 (1989)343-348,hier343f. Zitiert bei Alberich,ebd.343f. ") Vgl. dazu Marthaler (wie Anm. 1) 319f. Vgl.2U diesen Joharm Hofineier,Der Katechismus im Spiegel jüngster päpst licher Verlautbarungen, in: Der Katechis mus von den Anfangen bis zur Gegenwart Ausstellung in der Bischöflichen Zentral bibliothek Regensburg 1987, MünchenZürich 1987,S.48-56. Vgl. dazu Joseph Ratzinger, Der Holländische Katechismus: Versuch einer theologischen Würdigung,in: Hochland 62 (1970)301-313. Jürgen Werbick,Kann der Weltkate chismus helfen, die Krise der Glaubens vermittlung zu überwinden?,in: Concilium 25(1989)322-328,hier 322. ^®) Zur Bischofssynode von 1985 und zur auf dieser geführten Diskussion über die Abfassung eines "Weltkatechismus" vgl.Ruh(wie Anm.1)45-50. '') Vgl.Ruh(wieAnm.1)50-57. ^Einen guten Einblick in die verschie denen Kritikpunkte bietet etwa Heft 4 des 25. Jahrganges (1989) der Zeitschrift "Concilium", das mit dem Gegensatzpaar "Weltkatechismus oder Inkulturation" gut die besonders oft angesprochene Proble matik aufeeigt. Vgl. auch die Kontroverse zwischen Herlinde Pissarek-Hudelist und Joseph Ratzinger in der Herder-Korre spondenz 1990, S. 237-242 bzw. 341343. Nach dem tatsächlichen Erecheinen des "Weltkatechismus" setzte sofort allerorten eine kritische Auseinandersetzung mit die sem Werk ein; als Beispiel sei das Buch von Hansjürgen Verweyen, Der Weltkatechisraus. Therapie oder Symptom einer kranken Kirche?, Düsseldorf 1993, ge nannt. ^')Bedouelle(wie Anm.)26. "Wie eine Frau in Geburtsnöten..." Die Entstehung der Katechismen des hl.Petrus Canisius Von Annemarie Fcnzl Um die Mitte des 16. Jahrhunderts wa ren die Kräfte der katholischen Kirche und der für sie Eintretenden auf weiten Gebie ten bereits zu schwach,um das Vordringen des übermächtigen Luthertums aufhallen zu kötmen. Obwohl in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zum Beispiel auf dem Wiener Bischof^tuhl immerhin Männer wie der Hofprediger und kaiserliche Beichtvater Johann Fabri, sowie einer der fuhrenden Kontroverstheologen seiner Zeit und Konziisvater auf dem Tridentinischen Konzil, Friedrich Nausea saßen und in Wort und Schrift gegen die Inlehren der Zeit ankämpften,zeichnete eine von König Ferdinand I. im Jahre 1543 in seinen Lan den angeordnete allgemeine Visitation der Klöster und Pfarren ein ziemlich trostloses Bild des kirchlichen Lebens; entleerte Klö ster, unbesetzte Pfarren, eine allgemeine Verachtung der Prieslerechaft, Niedergang der geistlichen Schulen,ganz besonders der Wiener Universität,an deren Theologischer Fakultät zwischen 1529 und 39 nur mehr3 Professoren vor einigen wenigen, kaum hochschulreifen Studenten ihre Vorlesun gen abhielten. Nach 1549 hörten diese Vorlesungen vorübergehend ganz auf. In einer solchen Situation war es für die neue Lehre nicht schwer, immer weiter vorzu dringen. Seit mehreren Jahren war in Wien kein Priester mehr geweiht worden. Das Volk versank immer mehr in Unwissenheit^ Die Notwendigkeit einer umfassenden Christenlehre wurde immer deutlicher er kannt. Die ungeheure Unklarheit in gmndlegendcn Glaubenssachen erforderte um fassende Gegenmaßnahmen. Schon lange vor dieser Zeit, vor allem im Zuge der Erfindung der Buchdrucker kunst, hatte man begonnen, Katechismen, Zusammenfassungen der christlichen Gmndwahrheiten,zu verfassen und die.se in Wort und Bild, mehr oder weniger aus fuhrlich, unter dem Volk zu verbreiten. Nach dem aufdem Reichstag von 1530 er schienenen "Augsburger Katholischen Ka techismus"folgten Schlag auf Schlag deut sche, lateinische, von Bischöfen, Ordensmännera oder Universitätsprofessoren ver faßte katholische Katechismen; so hatte z. B.der Katechismus des Dominikanerpaters und Bibelübersetzers Johaimes Dietenberger aus dem Jahr 1537 bis zum Jahr 1550 bereits acht Auflagen erlebt. In Köln allein wurden in der ersten Jahrhunderthälfte sechs verschiedene Katechismen gedruckt. Allerdings konnte kaum eines dieser Werke allgemeinen Beifall gewinnen. Daß auch die Gegenseite nicht müßig blieb, versteht sich wohl von selbst. Im Jahre 1527 erschien der SL Gallener Kate chismus der Zwinglianer,einige Jahre spä ter erschien Calvin auf dem katechetischen Schauplatz, zahllos waren die deutschen Katechismen der "böhmischen Brüder", die in Erfurt, Magdeburg und Wittenberg gedmckt wurden^. Aber alle diese, katholische wie prote stantische Werke, wurden übertroffen von der formaJ-katechelisch hervorragenden Leistung Martin Luthers^, dessen Kate chismen das Reich überschwemmten und im katholischen Volk große Verwirrung anrichteten. So sollen bis zum Jahre 1568 schon mehr als 100.000 kleine Katechis men Luthers in den Händen des Volkes gewesen sein^. König Feitiinand erkannte mit großer Klarheit die Bedeutung einer rechten reli giösen Unterweisung für die Erhaltung der katholischen Religion in seinem L^de; zunächst um die damiederliegende Uni versität zu retten, berief er im Jahre 1550 einige Mitglieder der erst zehn Jahre zuvor in Rom neu gegründeten Gesellschaft Jesu nach Wien. Zwei Jahre danach,im März 1552,kam dann mit einer zweiten Gruppe von Patres Petrus Canisius nach Wien,jener Mann,der zwar in der Folge des Königs Wunsch nach Übernahme des Wiener Bischofsstuhles ausschlug, der aber dafür auf einem ande ren Felde weit über die Grenzen Wiens und Österreichs hinaus Einfluß ausüben sollte: mit der Abfassung seiner Katechismen setzte er nämlich genau dort den Hebel an, wo es am notwendigsten war, indem er in klarer, leicht faßbarer und vor allem in lie bevoller Art Antwort gab auf die drän gendsten Fragen der Zeit. Die Maximen, nach welchen die Jesui ten in diesen Jafeen in Wien zu arbeiten versuchten, werden deutlich in einem Schreiben des hl. Ignatius^, das dieser am 13. August 1554 an P. Canisius nach Wien sandte. Hier schreibt der Ordensgründer unter anderem wörtlich: "Die Neuerer ver stehen es, ihre falsche Lehre mundgerecht zu machen und dem Fassungsvermögen der Masse anzupassen,indem sie ihre Lehre vor der Menge und in den Schulen verkünden und zugleich kurze Broschüren unter das Volk werfen,die von vielen verstanden und gekauft werden körmen. Durch ihre Schriften verschaffen sie sich auch da Zu gang, wo ihre Agenten nicht selber hinge langen können, und bei der Nachlässigkeit der berufenen Wächter, bei dem schlechten Beispiel und der Unwissenheit der Katholiken, hauptsächlich der Geistlichen, haben sie im Weinberg des Herrn einen wahren Jammer der Verwüstung an gerichtet." Daher sei zunächst auf dem Gebiete des theologischen Studiums "ein abgekürzter Lehrgang einzurichten,der die gegenwärtig nicht umstrittenen Punkte, mögen sie sonst auch wichtig sein,ganzkurz behandelt, da gegen bei den Unterscheidungslehren län ger verweilt und zwar auf eine Art, die dem 56

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