Beiträgezur Wiener Diözesangeschichte BEILAGE ZUM NNIENER DIÖZESEN BLNT 34.Jahrgang,Nr.3 Wien,1.Dezember 1993 Spätestens seit der Absichtserklärung der 1985 in Rom abgehaltenen "Zweiten Außerordentlichen Synode der Bischöfe", einen Katechismus bzw. ein Kompendium der ganzen katholischen Glaubens- und Sittenlehre verfassen zu lassen, ist das Thema "Katechismus" in weitesten Krei sen wieder aktuell geworden.Eine mitunter schon lotgesagte Gattung der Glaubensvennittlung der katholischen Kirche ist damit Gegenstand zahlreicher Diskussionen und Kontroversen geworden. Dieses Inter esse hat sich nach dem Erscheinen des "Katechismus der Katholischen Kirche" im Jahr 1992 noch verstärkt. Diese meist kurz als "Weltkatechismus" bezeichnete Zusammenfassung der Glaubens- und Sittenlehre der katholischen Kirche steht in einer langen Tradition. Einige Aspekte daraus, vor allem soweit sie auch die Erzdiözese Wien betreffen, sollen im vorliegenden Heft der "Beiträge" behandelt werden. Vom altchristlichen Katechumenat zum "Weltkatechismus" Zur Geschichte des katholischen Katechismus Von Johann Weißensteiner Der Katechismus im heutigen Wortsinn ist erst im 16. Jahrhundert entstanden^ Er hat aber eine Geschichte, die so alt ist, wie das Christentum selbst. Die ersten christlichen Jahrhunderte kannten zwar keinen Katechismus im heu tigen Sinn,der Sache nach -Unterweisung der neu zum Christentum Kommenden im christlichen Glauben - war aber schon in dieser Zeit die Katechese eine der wichtig sten Fragen der jungen Kirche. Die Glau bensunterweisung, als Katechumenat be zeichnet,richtete sich in dieser Zeit in erster Linie an erwachsene Heiden - als Christ wurde man nicht geboren, wie Tertullian schreibt^, man wurde es. Dieser Unterricht war vor allem Vorbereitung auf die Taufe (Taufkatechese)und bot eine Einführung in die Mysterien des Christentums. Dies ge schah vor allem in der Fastenzeit vor Ostern; Höhepunkt und Abschluß war dann die Taufe in der Ostemacht. Spätestens seit der "Konstantinischen Wende", der Aner kennung des Christentums als religio Hcita und der Erklärung des Christentums zur Staatsreligion unter Kaiser Theodosius dem Gr.(380)war die christliche Katechese mit dem Problem der Massenunterweisung, oft ungebildeter Schichten, konfrontiert. Der hl. Augustinus (354-430) hat als Bischof und Seelsorger wesentlich zur Lösung die ser Fragen beigetragen. Mit seinen beiden Werken "De catechizandis rudibus" (Glaubensunterricht für das einfache Volk) und "De doctrina christiana"(Die Lehre des Christentums) hat Augustinus die weitere Katechese wesentlich geprägt. Augustinus betont, die Unterweisung sei den verschie denen Gruppen von Hörem anzupassen. Er unterscheidet dabei die ungebildete Land bevölkerung, die Halbgebildeten in den Städten und die Gebildeten. Die einfachen Leute sollen nach Augustinus auf einen guten Schöpfergott hingewiesen und mit den wichtigsten Abschnitten der Heilsge schichte vertraut gemacht werden; auch soll man mit ihnen vom Himmel reden. Die Halbgebildeten sind auf das Vorbild Christi Inhalt: Zur Geschichte des katholischen Katechismus Die Katechismen des hl. Petrus Canisius Christenlehrbruderschaften Religionsunterricht und Katechismus im Institut der Englischen Fräulein Die Brüder PichlerWegweiserfür die Katechese des 20.Jh.s Nochmals AEIOU 53
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