Hochgrab Friedrichs im Südchor von St. Stephan erwähnt. Es wurde zwischen 1468 und 1473 von Niclas Gerhaert geschaffen und wurde 1493, also im Todesjahr des Kaisers, da Friedrich Wien für seine Bestattung bestimmte, von Wiener Neu stadt hierher geschaät Nach dem Tode Gerhaeits setzten Max Valmet und schließ lich Michael Tichter bis zur endgültigen Fertigstellung im Jahre 1513 die Arbeiten fort^. Das reiche figürliche und heraldische Programm versinnbildlicht die kaiserliche Würde,den Anspruch des Hause Österreich und thematisiert in Hinweisen Tod, Weltgericht und Auferstehung. Die Deckplatte zeigt den von Wappen umrahmten Kaiser mit den Reichsinsignien, über seinem Haupte ist in einem reliefierten Schild der von ihm so verehrte hl. Christophorus dargestellt. Steht das Grab mal stilistisch in burgundisch-niederländischer Deszendenz, so gehört auch sein geistiger, sinnbildlicher Gehalt noch der Spätphase des Mittelalters, als zwei Welten aufeinandertrafen, m,eine Eigenschaft, die auch auf den am Übergang zweier Zeiten stehenden Friedrich III. zutrifft^^. Anmerkungen: 1) Katalog der Ausstellung Friedrich III. Kaiserresidenz Wiener Neustadt, 1966. R. Wagner-Rieger,Die Bautätigkeit Friedrich III., in: Wr. Jahrbuch für Kunstgeschichte, 19'72, S. 128ff. H. Fillitz, Studien über Kunst und Künstler am Hofe Kaiser Fried rich III., Hausarbeit Institut für Osterreichi sche Geschichtsforschung,1948. 2)Exemplarisch sei genannt R. WagnerRieeer Mittelalterliche Architektur in Österreich,St.Pölten-Wien 1988,S. HSff. G. Brucher, Gotische Baukunst in Öster reich,Salzburg 1990,S.166ff. 3) F. Bouvier, Die Friedrichskapelle im Grazer Dom und das gotische Tafelbild des Conrad Laib, in ÖZKD 1988, S. 112. M. Koller-M Ranacher, Die Hofburgkapelle in Wien.ÖZKD 1978,S.24ff. ■*) R. Wagner-Rieger, Gotische Archi tektur in der Steiermark, in: Gotik in der Steiermark, St. Lambrecht, 1978, S. 51. 5) A. Lhotsky, Kaiser Friedrich III., in: Aufsätze und Vorträge II, Wien 1971, S. 161. R. Wagner-Rieger (wie Anm. 1) 129. 2)A.a.O.S.132f. 8)Ebd.S.130ff. ') H. Fillitz, Friedrich III. als Mäzen der Künste, in: Katalog Wr. Neustadt (wie Anm. 1) 186ff. '®)A. a. 0.191. ") A.a.O. ") A. a. 0.190f.; Lhotsky (wie Anm. 5) 127ff., A. Lhotsky, Die Geschichte der Sammlungen, Festschrift des Kunsthistori schen Museums, Wien 1941-45, 2.Teil, Bd. 1, S. 47fr. •8) Lhotsky ebd. '") A.a.O. 63. A. Lhotsky, Die Bibliothek Kaiser Friedrich III., in; Aufeätze und Vorträge (wie Anm. 5) 223ff. F. Unterkircher, die Bibliothek Friedrichs III., in: Katalog Wr. Neustadt (wie Anm. 1) 218ff. G. Schmidt, in: Katalog Gotik in Österreich. Krems 1967, S. 149ff., S. 154f. *2) P.-E. Schramm-H. Fillitz, Denkmale deutscher Könige und Kaiser, II., München 1978, S. 80. G. Schmidt (wie Anm. 16) 157ff. ^®) Auch für das Folgende vgl. G. Schmidt (wie Anm. 16) 157ff. *9) H. FiUitz (wie Anm. 17) 83. 2°) G. Schmidt (wie Anm. 16) 173f., 177. ^*) A. Lhotsky, AEIOU, in: Aufsätze und Vorträge (wie Anm. 5) 164ff.; R. Wagner-Rieger (wie Anm. 1) 132. 22) Katalog Wiener Neustadt (wie Anm. 1) 393f. 23)A.a. O. S. 189 2"') S. Pohl, Deutsche Königssiegel Si gismunds, Albrecht II. und Friedrich III. Seminararbeit am Kunsthistorischen Institut der Universität Wien, Sommersemester 1974. 2^ R. Wagner-Rieger (wie Anm. 1) 132 2®)A.a. 0.131f. 22) A. a. 0. 28) R. Feuchtmüller, in: Katalog Wiener Neustadt (wie Anm. 1) 197. 2^) R. Wagner-Rieger (wie Arno. 1) 129ff., und dies.. Gotische Architektur (wie Anm. 4) 50. 8°) G. Bmcher (wie Anm. 2) 166ff. 8*) R. Wagner-Rieger, in I^talog Gotik in Österreich (wie Anm. 16) 348. 82) R. Wagner-Rieger, Gotische Archi tektur (wie Anm. 4) 50, 7^ 88) A. a. O. S. 76f. G. Brucher (wie Anm. 2) 170ff. 8^) G. Bmcher, a. a. 0. S. 168f. 85) F. Bouvier (wie Anm. 3); G. Kodolitsch. Die Freilegung der Wandmalereien in der Georgskapelle des Grazer Doms, ebendort, S. 121ff. 8«) G. Kodolitsch, ebd. 123. 0. Pacht, Österreichische Tafelmalerei der Gotik, Augsburg 1929, S. 63. 82) G. Biedermann, Ein Flügelaltärchen in Puchheim, Oberösterreich, in: ÖZKD 1989,39. Päcit (wie Anm. 36). 88) P. Krerm, in: Katalog Gotik in der Steiermark (wie Anm. 4) 138. 8®) M. Porta, Die spätgotischen Wand malereien in der Steiermark, Diss. Graz 1976, S. lOlff., ''®) Lhotsky (wie Anm. 5) 119ff. ''2) R. Wagner-Rieger (wie Anm. 4) 64f. ■*2) M. Porta (wie Anm. 39) 102ff.; H. Domik-Egger, in: Katalog Wiener Neu stadt (wie Anm. 1) 68. ^8) Domik-Egger, ebd. 67, 314f.; Kata log Gotik in der Steiermark (wie Anm. 4) 130f. '''') Katalog Gotik in der Steiermark (wie Anm. 4) 130; Pächt (wie Anm. 36). ^8) M, Zykan, Zur Baugeschichte und zu den historischen Restauriemngen der Wiener Hofburgkapelle, in ÖZKD 1978, S. Iff. mit weiterführender Literatur. M. Koller-M. Ranacher, (wie Anm. 3)27ff. "2) A. a. O., S. 35ff.; E. Fichtenau, Der Zyklus der Wandpfeilerfiguren, ebendort, S. 21ff. ''8) R. Wagner-Rieger (wie Anm. 1) 138ff; dies.. Mittelalterliche Architektur (wie Anm. 2) 192ff. '")A. a. O. 80) R, Wagner-Rieger, in: Katalog 1000 Jahre Kunst in Krems, Krems 1971, S. 96f., S. 115ff.; G. Bmcher (wie Anm. 1) 186ff. 82) E. Lanc, Corpus der mittelaiterlichen Wandmalereien Österreich, Bd. I, Wien 1983, S. 7ff. 82) S. Anm. 1 und 2. 88) R. Wagner-Rieger (wie Anm. 1) 140. 8^) H. Fillitz (wie Anm. 17) 86f. 88) F. Kieslinger, Grabmal Friedrichs III., in: Katalog Wiener Neustadt (wie Anm. 1) 192ff., 386ff. Kayßer Friderichs besyncknus Zu Wien Tod und Begräbnis Kaiser Friedrichs HI. Von Hans Peter Zelfel Als Kaiser Friedrich III. am 19. August 1493 in Linz starb*, war er knapp 78 Jahre alt - damit hatte er alle seine Vorgänger in der Kaiser- und Königswürde seit Karl dem Großen an Lebensalter übertroffen - und seit seiner Wahl zum Römischen Kö nig waren mehr als 53 Jahre vergangen. Linz, das schon unter Herzog Albrecht VI. von 1458 bis 1463 fürstliche Residenz ge wesen war, wurde von Kaiser Friedrich III. seit Oktober 1484 als Residenz bevorzugt. Seit Herbst 1489 hatte er Linz, außer zu ei ner Wallfahrt nach Altötting, nicht mehr verlassen. Eine Urkunde aus dem Jahr 1490 bezeichnet Linz, das Friedrich mit zahlrei chen Privilegien ausgestaltet hatte, als Hauptstadt des Landes ob der Enns. Im Febmar 1493 wurde das linke Bein Friedrichs III. vom Altersbrand befallen, sodaß am 8. Juni eine Beinamputation vor genommen wurde, um das Leben des Kai sers zu retten, der sich in der Folge zuse hends erholte und nach einigen Wochen seine Ärzte bis auf zwei entließ2. Wie schon seit vielen Jahren fastete der Kaiser auch in diesem Jahr am Vortag des Festes Maria Himmelfahrt, indem er nur Wasser und Brot zu sich nahm. Ein darauf folgender Schlaganfall, der wohl auch durch die Schwächung durch die Amputation und das hohe Alter mitbedingt wurde, und eine we der beweis- noch widerlegbare durch Me lonengenuß verursachte Ruhr führten dann 47
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