Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Beiträgezur Wiener Diözesangeschichte "Eine Heimat des Herzens in der Fremde" BEILAGE ZUM NNIENER DIOZESNM BLMT 34.Jahrgang,Nr.1 Wien,1.April1993 Beiträge zur Geschichte derfremdsprachigen Gemeinden und Kirchen in der Erzdiözese Wien Nach den Ergebnissen der Volkszählung des Jahres 1991 leben allein in der Stadl Wien mehr als 250.000 Menschen, die entweder Deutsch nicht als Umgang.s.sprache verwenden oder zusätzlich daneben eine zweite Sprache - ihre Muttersprache - als Umgang.ssprache gebrauchen. Obwohl der Anteil der Katholiken an diesen Gruppen statistisch im Detail nicht ausgewiesen ist, darf man annehmen, daß ein nicht unbe trächtlicher Teil der Wiener Katholiken und Christen gerade beim Beten und dem Lob Gottes eine nichtdeutsche Sprache verwen det,"betet und rechnet doch jeder am liebsten in seiner Muttersprache" ^räl. Dr. Egon Gianone). Ortsnamen wie Gloggnitz (slawisch; "glucksender Bach"), Döbling (slawisch: "Waimbach"), "Kroatisch Wagram" und topographische Bezeichnungen in Wien wie "Griechenviertel" beweisen,daß esim Gebiet der Erzdiözese Wien schon seit dem Mittel alter nichtdeutsche Minderheiten gegeben hat. Der Vielvölkerstaat der österreichischungarischen Monarchie war durch eine bunte nationale Vielfalt, die sich naturgemäß auch in Wien als seiner Haupt- und Residenzstadl zeigte, gekennzeichnet. Obwohl Wien diese Funktion mit dem Ende der Monarchie verloren hat, ist diese Metropole - seit 1979 auch UNO-Stadt - auch in unserer Zeit Stätte der Begegnung geblieben und wurde so Ziel und Heimat verschiedenster natio naler Gruppen. Schließlich hat un.ser "Jahrhundert der Flüchtlinge" zahlreiche Men.schcn unfreiwillig hierher gefuhrt. Alle dlc.sc Gruppen, seien es nun die im 16. Jahrhundert in die Gemeinden des Marchfcldes und an der Lcilha eingewan derten Kroaten, die böhmischen Zicgelarbeiler des 19. Jahrhunderts, die Gastarbeiter der Zweiten Republik oder Studenten und UNO-Diploniaten aus aller Welt, .suchten, süfem sie Christen waren, in der Regel bald auch nach Möglichkeiten, Gottesdienst in ihrer Muttersprache und in den ilmcn aus ihrer Heimat vertrauten Formen zu feiern. Diese Kirchen und Gottesdienstgemeinden boten und bieten ihnen eine "Heimat des Herzens in der Fremde"(P. Friedrich Debray SDS),nach der sich viele- bei aller Bereit schaft, in die neue Heimat hineinzuwachsen -sehnen. So weist gerade die Erzdiözese Wien und besonders die Stadl Wien eine Vielfalt an fremdspracliigen Gemeinden und Kirchen auf, wie man sie nur in wenigen vergleich baren europäischen Städten findet.So umfaßt dasim Jahr 1987 neuge.schaffene "Referat für fremd.sprachige Gemeinden" der Erzdiöze-se Wien derzeit 21 fTemd.sprachige katholische Gemeinden. Das vorliegende Heft der "Beiträge" ver sucht, einen Einblick in die vielfältige Geschichte dieser Gemeinden und Kirchen zu geben. Zwei Artikeln sind dabei den Kroaten und Tschechen, die durch längere Zeit zahlenmäßig besonders bedeutende Minderheiten bildeten, gewidmet. Zwei weitere Beiträge haben die europäischen bzw. die afrikanischen und asiatischen GcmciiKlcn zum Iiiliult. Der absclilicßcnde Artikel beleuchtet die vicirdltige, weltweit fast einzigartige Ausprägung der altoricntalischcn und orthodoxen Kirchen in Wien. Johann Weißensteiner < : .1 I • - »,?*;.. Inhalt: Kroatenseelsorge in der Pfarre Engelhartstetten Tschechenseelsorge In Wien "Europäische" katholische Gemeinden in Wien Pastoral für Afrikaner und Asiaten in Wien Orthodoxe und Altorientalische Kirchen in Wien Vorschau

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