Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

38) Pf.Baden St. Stephan,Sterbeb. Vin, 26 - DAW, Pf. Baden St. St., Reg. Nr. 500,501. 39) Pf. Baden St.Stephan,Taufmatriken -DAW,Aug. Kl. Wien-Landstraße, Reg. Nr. 75,76,79-82,84-86,90,91a,95. 40) Rennhofer, Augustinerklöster in Österreich, 516, 531 - Winner, Kloster aufhebungen,273 f. 41) Personalstand der Erzd. Wien 1809Baden. 42) DAW.Aug. Kl. Baden, Reg. Nr. 145, 146, 148,151. 43) Ebenda,Reg. Nr. 149, 150. 44) DAW,Pf. Baden St. St., Reg. Nr.507, 508. 45) Ebenda,Reg. Nr.512-Pf. Baden St. Stephan,Sterbeb. Vm,109. 46) NÖLA-Reg.A. 1811-C9- Nr. 6695. 47) Ebenda. 48) Pf. Baden St.Stephan,Sterbeb. VIII, 115. 49) ÖStA-AVA, Min. Cult, Fasz. 530 - NÖLA-Reg.A,1812-C8-Nr.8259. 50) NÖLA-Reg.A,1811-C9-Nr.6695DAW,Aug.Kl.Baden,Reg. Nr. 153. 51) NÖLA-Reg. A, 1811 - C9- Nr. 6695 und 1812 -C8- Nr. 8259- ÖStA-AVA, Min. Cult., Fasz. 530-Rennhofer, Augu stiner in Wien,247 ff. 52) ÖStA-AVA,Min.Cult., Fasz.530. 53) Pf. Baden St.Stephan,Sterbeb. VUI, 128. 54) NÖLA-Reg.A,1812-C8-Nr.8259. 55) NÖLA-Reg. A, Bez. Ger. Baden(Ar chivdepot Pirawarth), 21/11, Herrschaft Frauenhof. 56) NÖLA-Reg.A,1812-C8-Nr.8259Albertina Wien, Arch. Z. 3/4/13, Inv. Nr. 7249. 57) NÖLA-Reg. A,1812-C8- Nr.8259Tausig, Glanzzeit Badens. 81-84 - Mayer, Miszellen I, 105-147 - „Der Un glückstag für Baden". 58) Rennhofer, AugusJinerklöster in Österreich,521 f. 1840-1990:Zum 150. Geburtstag von Weihbischof Dr. Johann Schneider Von Johann Weißensteiner Johann Schneider wurde am 28. Mai 1840 als ältester Sohn des Glasermei sters Johann Schneider und seiner Frau Anna, geb. Leber, in Gaunersdorf (seit 1917 Gaweinstal) geboren'. Ein Bruder der Mutter, Jakob Leber, ebenfalls aus Gaunersdorf stammend, wurde am 20. Juli 1847 zum Priester geweiht-. Seine Primizfeier in der heimischen Pfarrkir che machte auf den kleinen Johann großen Eindruck. Der Fürsprache seines Onkels verdankte es wohl Johann Schneider, daß ihm sein Vater, der ihn als einzigen Sohn zunächst gerne als Nachfolger im väterlichen Gewerbe ge sehen hätte, erlaubte, Priester zu wer den. Als Zwölflähriger trat Johann Schnei der 1852 in das Schottengymnasium - die Pfarre Gaweinstal ist bis heute dem Schottenstifl inkorporiert - in Wien ein. 1856 wurde er in das in diesem Jahr eröffnete Knabenseminar im ehemaligen Karmeliterkloster auf der Laimgrube aufgenommen. Zu seinen Mitzöglingen gehörte auch Gottfried Marschall. Die Zöglinge besuchten das Piarislengymnasium in Wien-Josephstadt, wo Schneider 1860 mit Auszeichnung maturierte. Im Herbst desselben Jahres trat er in das erzbischöfliche Alumnat, das sich da mals noch im Curhaus auf dem Ste phansplatz befand, ein. Am 24. Juli 1864 wurde er von Kardinal Othmar von Rauscher, Erzbischof von Wien, zum Priester geweiht; mit ihm empfing ne ben anderen auch Gottfried Marschall die Priesterweihe. Der Neugeweihte wurde am 17. Au gust 1864 zum Kooperator der Pfarre Bad Pirawarth ernannt. Diesen Posten trat er mit 15. September desselben Jahres an, doch schon am 15. Dezember 1864 erfolgte die Ernennung des begab ten und frommen Priesters zum Studienpräfekten des erzbischöflichen Alumnates.Zugleich wurde er auch zum theologischen Adjunkten der theologi schen Fakultät der Universität Wien bestellt; als solcher sollte er das Dok torat der Theologie erwerben und sich auf das Universitätslehramt einer theo logischen Disziplin vorbereiten. Tatsäch lich wurde Johann Schneider, der in der Zwischenzeit zum Subrektor des Alum nates befördert worden war(27. Oktober 1867)am 3. August 1869 zum Doktor der Theologie promoviert. Für kurze Zeit war er anschließend als Kooperator der Vorstadtpfarre Wien-Laimgrube tätig (Dezember 1869 bis Jänner 1870). Mit 1. März 1870 wurde Schneider von Kardinal Rauscher, der sich seit dem Beginn des Ersten Vatikanischen Kon zils in Rom befand, zum Kaplan an der deutschen Nationalkirche Santa Maria dell'Anima in Rom ernannt. Daneben sollte er auch seine Ausbildung im Kir chenrecht vertiefen. Im März 1870 trat Schneider die Reise an; über Venedig, Padua, Bologna, Florenz, Assisi traf er am 13. März in Rom ein. Mit besonderem Interesse verfolgte Sehneider vor allem den Verlauf des Konzils. Am 18. Juli 1870 wohnte er der entscheidenden öffentlichen Konzilssit zung mit der Verkündigung der Konsti tution „De ecclesia Christi" mit dem Dogma von der päpstlichen Unfehlbar keit bei, Über diese Sitzung berichtet er als Augenzeuge: „Die Sitzung begann um 9 Uhr nriit der hl. Messe eines Cardi nais. Es war ein erhebender Anblick, fünf- bis sechshundert Bischöfe mit PIuviale und Infel, und die Cardinäle mit Casel und Mitra thronen zu sehen. Um '/2IO Uhr erschien der Hl. Vater mit seiner Begleitung, eine goldene Infel auf dem Haupte, und nahm auf seinem Thron Platz. Nach den üblichen Gebeten bestieg ein Bischof die Rednerbühne,las die Constitutio dogmatica de Romano Pontifice" mit ihren vier capita vor und ffagte zum Schluß: ,Placetne patribus decretum modo lectum?"". Dann rief ein Cameriere die Namen der Concils-Mitglieder einzeln auf. Die Abstimmung fing an. Als der Name Cardinal Schwar zenbergs'^' genannt wurde, hieß es: ,Abest'". Und da der Name unseres Cardi nais (Rauscher) aufgerufen wurde, gab es mir einen ordentlichen Stich ins Herz; doch auch jetzt rief man: ,Abest"''. Es wurde mir nun klar,daß wahrscheinlich die ganze Opposition weggeblieben sei. Und so war es auch. Durch dreiviertel Stunden hörte man nur: .Placef' und ,Abest'" rufen. Auf einmal ertönte ein ,Non placet'^. Man glaubte, nicht richtig gehört zu haben. Allgemeine Bewegung, doch ein Cameriere am päpstlichen Thron wiederholte es mit lauter Stimme. Als der Name des letzten Bischofs ge nannt wurde, trat ein Sekretär des Bi schofs Feßler^ an die Kanzel heran und überreichte dem Aufrufer einen Zettel, auf dem der Name eines Bischofs stand, der übergangen worden war. Er wurde nun aufgerufen und sprach; ,Non placet'". Also, von allen Anwesenden nur zwei ,Non placet"°. Um % 12 Uhr war die Abstimmung zu Ende. Inzwischen zog ein gewaltiges Gewitter herauf, in Rom zu solcher Zeit eine außerordentli che Seltenheit. Einige Minuten vor 12 Uhr trat Bischof Feßler an den päpstli chen Thron heran und las dem Hl. Vater das Resultat der Abstimmung vor. Der nahm den Zettel in die Hand und sagte laut: ,Decretum modo lectum placuit Omnibus patribus - patribus duobus exceptis - et Nos auctoritae apostolica hoc decretum confirmamus et definimus...'". Kaum hatte er diese Worte gesprochen, da brach ein grenzenloser Jubel aus, zuerst in der Aula und dann draußen in der Kirche. Alles klatschte in die Hände und rief und jubelte: ,Vivat papa infallibilis!"-. Es ist unmöglich, die Großartigkeit dieses Augenblickes zu beschreiben.Der Jubel wollte kein Ende nehmen; es brauchte lange, bis der Hl. Vater wieder zu Wort kommen konnte. Er gab Erklärungen über die Notwen digkeit der Autorität ab und betonte, daß durch dieses Dogma die Bischöfe nicht beeinträchtigt würden. Nach dem Te Deum brach der Jubel von neuem los""'. Im September 1870 erlebte Schneider noch die Belagerung Roms durch italie nische Truppen und die Einnahme der Stadt am 20.September mit. Nach seiner Ernennung zum Hofkaplan durch Kaiser Franz Joseph (12. November 1870) kehrte er im Dezember 1870 nach Wien zurück. Bis 1885 war er dann als Hof kaplan in der engeren Umgebung des Kaisers tätig. Als Hofkaplan versah er auch das Amt eines Studiendirektors am höheren Priesterbildungsinstitut zum hl. Augustin (Frintaneum) im ehemaligen Augustinerkloster bei der Hofburg. In Vertretung des Hof- und Burgpfarrers (bis 1876 Johann Schwetz, ab 1876 Lau renz Mayer) leistete er ab 1872 als Hof burg-Pfarrvikar die eigentliche Pfarrseelsorge. Zusätzlich wirkte er ab 1871 als Dozent,ab 1881 als außerordentlicherProfessor für Fundamentaltheologie an der Universität Wien. 1885 bewarb sich Schneider um die freigewordene Stadtpfarre St. Augustin; auf diese wurde er am 27. August 1885, am Vorabend des Festes des Patrons 56

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