BeiträgezurWiener Diözesangeschichte BEILAGE ZUM NNIENER DIOZESNVI BLNT 31.Jahrgang, Nr.1 Wien,1. April 1990 1340-1990:650 Jahre „Albertinischer" Chor von St. Stephan Ablaßurkunde vom Weihetag des Chores von St.Stephan(23. April 1340) Universis Christi ftdelibus presentes Iitteras irispectuns, Petrus dei gracia episcopus Marchopolensis salutem in domino sempiternam. Quoniam, ut ait apostolus, omnes slabiTnus ante tribunal Christi recepturi prout in corpore gessimus sive bonum fuerit sive malum,oportet nos diem messionis extreme misericordie operibus prevenire ac etemorum intuitu Seminare in terris, quod reddente domino cum multiplicato fructu recolligere valeamus in celis,firmam spem fiduciamque tenentes, quod, qui parce seminat parce et metet et qui seminat in benedictionibus in benedicitionibus et metet vitam eternam. Cum igitur ex parte parrochianorum ecclesie parrochialis Wiennensis nobisfuerit humiliter suppLicatum, ut omnibus venientibus causa devocionis ad anniversarium dedicacionis chori dicte ecclesie sancti Stephani, quem hodie reverendus in Christo pater et dominus noster Albertus, episcopus Patavicnsis, nobis eidem assistentibus consecrauit, dignaremur indulgenciam exhibere. Nos vero, de omnipotentis dei misericordia et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius meritis confisi, omnibus vere penitentibus confessis et contritis, qui vel que dicte ecclesie chorum in anniversario dedicacionis eiusdem et in /estiuitatibus patronorum singulorum altarium inibi fundatorum et in singulis dominicis causa devocionis visitaverint, XL dies indulgenciarum de iniunctis sibi penitenciis misericorditer in domino relaxamus, dummodo ad id predicti domini Alberti Pataviensis episcopi consensus accesserit et voluntas eiusdem ecclesie diocesani. In cuius rei testimonium presentes litleros sigilli nostri appensione fecimus conmuniri.Datum Wienne anno domini millesimo CCCmo XLo nono kalendas mai. Allen Christgläubigen, die die vorliegende Urkunde sehen, wünscht Petrus, von Gottes Gnaden Bischof von Marcopolis ewiges Heil im Herrn. Weil, wie der Apostel sagt(vgl. Rom. 14,10; 2 Kor. 5,10), wir alle vor dem Richterstuhl Christi stehen und dafür, wie wir gelebt haben, Vergeltung empfangen werden,je nachdem, ob es gut war oder schlecht, daher müssen wir dem Tag der letzten Ernte mit Werken der Barmherzigkeit zuvorkommen und im Hinblick auf die Ewigkeit aufErden säen, was wir durch die Gnade des Herrn mit vielfacher Frucht im Himmel ernten können, wobei wir die feste Hoffnung und Zuversicht haben,daß, wer kärglich sät,auch kärglich erntet, und wer reichlich sät auch reichlich und das ewige Leben erntet(vgl. 2 Kor. 9,6). Da wir also von selten der Pfarrangehörigen der Wiener Pfarrkirche demütig gebeten wurden, allen, die aus Andachtzum Jahrestag der Weihe des Chores der genannten Kirche des hl. Stephanus, den heute der hochwürdige Vater in Christus, unser Herr, Albert, Passauer Bischof, mit unserer Assistenz geweiht hat, kommen,gnädig einen Ablaß gewähren,daher gewähren wir barmherzig im Herrn im Vertrauen auf die Barmherzigkeit des allmächtigen Gottes und auf die Verdienste seiner heiligen" Apostel Petrus und Paulus allen, die wahrhaft bereuen, beichten und Buße tun, die den Chor der genannten Kirche am Jahrestag seiner Weihe, an den Festen der Patrone der einzelnen dort gestifteten Altäre und an den einzelnen Sonntagen aus Andacht besuchen, einen Nachlaß von vierzig Tagen der ihnen auferlegten Sündenstrafen, vorausgesetzt, daß die Zustimmung des vorgenannten Herrn Albert, des Passauer Bischofs, und der Wille des Diözesanbischofs derselben Kirche dazukommt.Zum Zeugnis dessen haben wir die gegenwärtige Urkunde durch die Anhängung unseres Siegels bekräftigen lassen. Gegeben zu Wien im 1340.Jahr des Herrn am neunten Tag vor den Kaienden des Mai(23. April). Gedenkinschrift an die Weihe des gotischen Hochaltares von St.Stephan Anno ab incarnatione Domini AfCCCXL in octava Paschae consecratum est hoc altare a Venerabiii Domino Alberto, ecclesiae Pataviensis Episcopo, in honorem S. Stephani Prothomartyris et sanctorum, quorum reliquiae hic continentur, et sunt iste: De ossibns S. Stephani; de lapide, cum quo lapidatus est S. Stephanus; de sepulchro Domini; de praesepe Domini et eunabulis Domini; sanctorum Petri, Pauli, Jacobi, Simonis et Judae, Mathiae Apostolorum; Laurentii, Georgii, Fabiani, Sebastiani, Cosmae, Damiani, Fabricii, Christophori, Germani, Hypoliti, Eleutherii, Adriani, Pangratii, decem millium martyrum, Innocentum martirum, Rustici, Processi, Martiniani, Chiliani martirum; Martini, Nicolai, Gregorii, Valentini, Maximiliani, Egidii, Afauritii, Blasii, Dionisii, Virgiiii, Achalii, Primi,Stephani Papae, Adalberti, Ruperti martyrum et confessorum; Mariae Magdalenae,Ceciliae, Gertrudis, undecim millium virginum,Aphrae,Euphemiae mrginum. Ini 1340. Jahr seit der Fleischwerdung des Herrn, in der Osteroktav, wurde dieser Altar vom ehrwürdigen Herrn Alhert Bischof der Passauer Kirche, geweiht zu Ehren des hl. Erzmärtyrers Stephanus und der Heiligen, deren Reliquien hier erhalten ^nd; und ^ese sind folgende; Von den Gebeinen des hl. Stephanus;vom Stein, mitdem der hl. Stephanus gesteinigt wurde- vom Grab des Herrn; von der Krippe des Herrn und den Windeln des Herrn; von den heiligen Aposteln Petrus. Paulus Jakob^ Simon und Judas,Mathi^;von den Märtyrern Laurentius,Georg,Fabian,Sebastian,Kosmas.Damian,Fabricius, Christophorus' Germanus, Hippolytus, Eleutherius, Hadrian, Pankratius, den zehntausend Märtyrern, den Unschuldigen Kindern Rusticus* Processus, Martimanus. Kilian; von den Märtyrern und Bekennern Martin, Nikolaus. Gregor. Valentin. Maximilian' Aegidius' Mauritius, Blasius, Dionysius, Virgil, Achatius,Primus,Papst Stephan,Adalbert,Rupert; von den Jungfrauen Maria Magdalena' Caecilia. Gertrud,den elftausend Jungfrauen, Afra,Euphemia. *
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