die heilmachende Conversion zugesagt, oder noch auf khunfftig under andern Decanaten ungezweifelter zuesagen werden,sondern wird die nolturffl erfor dern, daß aine, sowol alß die andere zu disem werkh depudierte Reformations Commissarien bey allen ihnen undergebnen embsig advigiliern, opportune et importune dieselbig antreiben, damit sy ir gethanes versprechen also volziehen, damit dem allmechtigen Gott hochwolgefellige E. Kay. Mt. entention aller dings ein sättigs benuegen leisten werd. Weliches E. K. Mt. wir Craffl haben den allergsten. bevelch umbstendlich berichten, benebenß unß allerunderthe nigist bevelhen wollen. Eur.Kay.Mt. Allerunderthenigiste S.C.Breiner F. Paul Porsius,D. Anmerkungen: 'Marianne Messerschmidt,geb.Bauer, Geschichte der Pfarre Mistelbach von den Anfängen bis zur Übernahme durch die Barnabiten im Jahre 1661, in: Herbert Mitscha-Märheim, Mistel bach Geschichte I, Mistelbach 1974, 103-143, hier 134. Allergnädigster. ■' Euer Kaiserliche Majestät. ' allergnädigist. Regierung. " Amtsbote. " hochfürstliche Gnaden. " Ameis. " Föllim. Hörersdorf. '' Niederkreuzstetten. Hagenberg. Maisbirbaum. '' Senning. Wundersüchtige Barockzeit? Ein ungeklärter Fall. Wie wurde das Wiener Mariahilfer Gnadenbild zur Thaumaturga? Von P. Stefan Müller SDS Edmund Fries und Gustav Gugitz beschreiben in den ..Forschungen zur Volkskunde" die Mirakelbücher von Wien-Mariahilf'. Diese sind: 1. Ein im Besitz der Wiener Stadtbibliothek befindliches Bändchen. „Vinea electa, der außerwöhlte Wein Garten / das ist: kurzer Begriff der gnadenreichen Hilff Mariae in ihrer liebenswerthesten Bildnuß / unter der schönen Ehren-Tilul-Maria hülff von Don Carole Jung". 2. Ein handschriftliches Original Mira kelbuch ab anno 1711. 3. Eine Kopie des Mirakelbuches Nr. 2 unter dem Titel: „Ordnung deren durch die Fürbitt der Allerseligsten Jungfrau und Mutter Hüllfs erlangte und von Jahr zu Jahr offen gewordene Gnaden". 4. Ein zweites Kopiebuch mit der Zielsetzung, die Dankopfer, die in der Schatzkammer (erbaut 1726) aufbewahrt worden sind, zu verewigen. Diese Mirakelbücher berichten im Jänner 1717 über die wunderbare Hei lung eines abgedankten Soldaten. So Vinea electa: „Den 26. hat sich zugetra gen / daß ein abgedanckter Soldat na mens Antonius Schmiedel / welcher eine Zeit lang Blind wäre / Als er mit ande ren Soldaten nach Wienn kommen / verlangt man solle ihn nachend zu den Gnaden Bild führen / daraufhat er zwey heilige Messe gehört / und zum End der änderten Messe siehe / da eröffheten sich seine beeden Augen / und hat also sein eiffriges Gebett durch die Fürbitt der Hilff-reichen Jungfrauen Mariae das Licht seiner Augen wiederumb über kommen. Dieser Casus ist auch bey einen löblichen Wienerischen Consistorium von dem Begnadelen und sei nen Gespanen / welche ihn mit sich als Blinden nach Wienn gefuhrt / exami niert / und von denselben mit Juramenten bestättiget worden". Das Originalmirakelbuch und die Ko piebücher schreiben: „Eben dieses Jahr, den 26. Januarii, hat sich jenes zugetra gen mit jenem abgedanckten Soldaten Antonius Schmiedel mit Namen, dessen Aussag und seiner Gespänner bey dem Consistorio examiniert und mit Juramenten ist bestättigt worden. Facta und dicta sind annoch dort aufbehalten und wo nicht für ein Mirakel, jedoch für eine große Gnad von jedermann gehalten wird". Die Hauschronik der P. P. Barnabiten stand Fries und Gugitz nicht zur Verfü gung. Diese „Acta Collegii B. M. V." berichten in der Barockzeit sehr eifrig vom strengen Ordensleben der Collegialen. von den Predigten, Feierlichkeiten und Prozessionen. Nur ein Fall wird darin ausführlichst und mit barockem Schwung in Latein berichtet-. Man könnte den Eindruck gewinnen, es han delte sich um einen von den Barnabiten aufgegriffenen besonderen Fall. Beson ders gelobt ist der Eifer des Superiors, das Wohlwollen des Ordinarius und sei ner Berater. Es sollte das Bild Mariae in Mariahilf ins rechte Licht gerückt und zur Thaumaturga erklärt werden. Wenn das Bild der Mutter schon von vielen geehrt und zum Zentrum von Wallfahr ten geworden ist - eine Erklärung zur Wundertäterin erreichte die barocke Frömmigkeit nicht. Beschreiber dieser Heilung ist. wie aus dem Bericht hervorgeht, der Cancellarius und Prokurator des Kollegs Don Conslantinus Rosenthal Er verwendet ein sehr lebendiges, für die damalige Zeit gutes Latein. Nun eine Überset zung' dieses Berichtes: „1717: Januarii: Wenn sich je ein Tag würdig erwiesen hat, in den Annalen des Kollegs ver ewigt zu werden, so dieser, der 26. dieses Monates. Unsere Allerseli^te Mutter hat schon durch eine Reihe von Jahren, ja, an allen Tagen als wohltätige Sonne unserer Kirche - mit ihrem dort aufge stellten Antlitz - die Hilfe ihrer strahlen den Güte an jene, die sie angefleht haben, sowohl in den Nöten des Leibes als auch der Seele ergossen. Sie hat sich heute in einem wirklich wundertätigen Ereignis als Heil erwiesen, als sie mit ihren gütigen Augen auf Johann Schmiedel geschaut und ihm das Licht der Augen geschenkt hat. Der Fall, der streng geprüft worden ist und durch mehrere Zeugen beeidet wurde, ist folgender: Johann Antonius Schmiedel wurde in Böhmen geboren. Er wurde von Prag 1715 mit Gewalt in das Regiment des Excellentissimus, CJeneral Ritter von Bonneva eingereiht, diente in Ungarn über ein Jahr als Infanterist. Er wurde dort von einem Augenleiden (fiuxio oculorum) befallen. Schließlich verlor er das Licht beider Augen. Er wurde von den Feldschern ohne Erfolg behandelt, sie haben die verschiedensten Mittel umsonst ange wendet. Da er für das Militär untauglich geworden war, wurde er als Unheilbarer nach Varazdin gesandt, wo er als Blin der mit anderen unheilbaren Kollegen ein halbes Jahr verblieb. In dieser Zeit haben ihn des öfteren Freunde dazu gemahnt, er solle, nachdem Menschli ches und Natürliches nicht half, sich zum Übernatürlichen wenden und eine Wallfahrt zu einem Gnadenbild der Al lerseligsten Jungfrau geloben. Einige freuten sich, daß diese Wahl auf das berühmte Gnadenbild Maria Hilf in Wien fiel. Der Blinde machte nun das (Selübde. Nachdem er und die Kamera den den Abschied vom Regiment erhal ten hatten, bat er seine Kameraden, sie sollen ihn nach Wien mit sich führen, damit er sein Gelübde erfüllen könne. Diese taten es und haben ihn mit einzig artiger Liebe an der Hand nach Wien geführt. Sie kamen da am 1. Jänner an, sie haben sich im Gasthaus zum Blauen Bock " niedergelassen. Der arme Blinde hat sich in die Ecke zum Offen ver drückt, von allem beraubt, hat er sich nur von jenem erhalten, was die tei lende Liebe der Kameraden ihm gab. Er bat diese des öfteren inständig, daß sie ihn in die Mariahilfer Kirche geleiten sollen, damit er seine Gelübde erfüllen könne. Er hatte eine sichere Hoffnung auf die Hilfe der seligen Mutter. Wie die Sonne ihre Strahlen über Gesunde und Kranke, über Königspaläste und Häuser der Armen ausgießt, so solle unsere Hilfreiche Jungfrau vom Gnadenthron ihres Bildes auch ihm. wenn auch arm und bloß, ihre Gnadenstrahlen zuwen den. Die Soldaten halfen nun. Ich weiß nicht, ob mehr aus Pietät, oder durch das Geschick des Kranken bewegen. Sie trieben einen Knaben auf. der um etwa 9 Uhr den Blinden in die Mariahilfer Kir che führte. Dort eingetreten, bat er den 47
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