vorlengst ergangenen Patens(!)gefallen) exaggerirt, volgentlich dahin vermahnt, daß sy widerumb zur seeligmachenden Religion (von welcher ire Voreltern vor diesem abgeführt) schreiten, und sich wie die Gottsee. Voreltern uralterßhero unter (III) Unserem Catholischen Aller gnedigsten Kayser catholisch hinfüro erzaigen sollen, beynebens die motiven unnd ursach umbständtlich angezeigt, aus welcher E. May.zue diser heilsamen reformation bewegt, auch das Unhaill, Aufruhr, vilfeltige Zerspaltungen (so maistens aus disem Irrthumb und Keze rey entstanden) für äugen gestellt, und also eines undt anders zu gemüeth gefüehrt, das sie durch ihre anwesende Richter als Vorsprecher ihren vorhin erwisenen ungehorsamb demüetigist deprecirt, vermeldende, sie gern sehen, das es zue disem khommen, das sie wissen, woran sie seyen, und hinfüro nicht wie das unvernünlftige Vieh, son dern wie Christen christlich leben khönnen.Dahero unnd zue disem Endt haben sy gehorsamblich gebetten, inen noch ein kurze Zeit zu verleihen, damit sie disem hohen werckh nachdenckhen, sich prüeffen und mehrern bericht in ainem und anderen nehmen khönnen,in welches ihr billiches pitten wir eingewil ligt, ihne die verwürckhte straff nachge sehen, sie in die gnad E. Kay. Maytt. gesezt und ihnen als gemeinen, einfeltigen Leüthen zu genuegsamen Unter richtung einen Termin irer Conversion, nemlich das hohe Fest der Allergebenedeyten Mueter Gottes Mariae Liechtmeß gesezt, dergestalt, das sy disen terminum mit längerm verzug nicht uber schreiten, sonder gewisslich bey höch ster straff und ungnadt die Gott wolgefellige Intention E. Kay. May. würckhlich vollziehen sollen. Damit aber sich niemandt entschuldigen oder etwan für wenden könnte, als wann es einem oder dem anderen an Unterweisung oder BeichtVattern mangelte, alls haben wir ihnen pro hoc casu freygestellt, sich unterweisen zu lassen, wo es inen gefel lig, zu beichten denen Priestern, Pfar rern oder Ordenspersonen, zue welchen sie affectionirt. Auf welches unsers wolmeinendes erpiethen sie alle guetherzig (wie Wirs nit anders auß eusserlichen geberden spüren können)sich auff oder nach vorbesezten Termin zu accomodiren, mit mundt und handt versprochen. Nachdem Wir nun (desen dem Aller höchsten zu danckhen)die Prima Classis uncatholische Pfarrkhinder also glickhseelig zu Unserer intention unndt er wünschtem Zihl gebracht, seindt Wir desto beherzter zur andern (Secunda Classis) Claß geschritten undt denselbigen, wie auch dem einverleibte Pfarrer den 9. Januarü nach Niederleyß, als auf meiner. Breiners, Frauen Schlosß da selbst umb 12 Uhr nachmittag mit offe nem Patent(wie oben) durch obgedachten Einspennigern beschriben. dann auch zugleich die catholisch und unca tholische Obrigkeiten freundtlich vor Unns Selbsten ersuecht, in namen E. Kay. Maytt. aber inen gemessen anbe fohlen, ire uncatholische Unterthanen für Unns am ernenten tag gewisslich zu stellen. Welchen sy gehorsamlich, auch die uncatholische Herrn Benachbarten, nachkhommen. Undt mit was ernst sie die Ihrige zue Unns dirigirt, solches haben nicht allein ihre zue Unns ab geordnete Diener und fürgestellte Un terthanen, sondern die Pfarrer selbsten löblich vermeldt, und ist auch diser ihr respect und erzaigte devotion aus etli chen beygelegten zusamengebundenen Antworttschreiben an Unns, wie sub I, nemlich Herrn Hannß Reichardt von Polhaimb, Herrn Augusti von Sinzen dorf, Herrn Amandi von Gera und Herrn Volckhra zu Steinaprunn, zu ersehen. Deren gehorsamb gegen E. Kay. Mayt. tragende schuldigste Devotion Wir billich bey der als unsserm Alergdsten Herrn und Landtsfürsten etc. depreditiren und rüehmen sollen. Welchen auf unnsere erforderung anwesenden Pfar rer undt Pfarrkhindern haben Wir in simili, wie oben,das Zihl Unnserer Com mission mit mehrern entdeckht, vol gentlich die Uncatholische, als welche dem vorhin publicirten Mandat nicht parirt, noch sich catholisch erklert, durch ihre Pfarrer(zu Unnserer mehrer nachrichtung) namhafft zu machen begert, gestalt dann auch die Pfarrer auf volgende Ordnung die ihre Pfarrkhinder und den standt irer Pfarren Unnß ent deckht: Niderleyß: Collator die Rom. Kay. Maytt. als Landtsfürst, Pfarrer daselbsten Matthaeus Osswaldus. vermeldt, das seine Pfarrmenig meistens catholisch sein, ausser etlichen wenigen, wie auß der Verzaichnus zu sehen. Oberleyß: Collator das Hoch Stifft Passaw, Pfar rer daselbst Johannes Kempf, der hl. schrifft Baccalaureus, welcher anzeigt, waßgestalt deren benachbarten uncatho lischen Herrn Unterthanen auch wie sie Obrigkeit uncatholisch, die andere aber meistens bey der uralten lehr. Eychenbrun: Collator jetzt ermelter Pfarrer zu Oberleyß, hat der Zeit kheinen Pfarrer, der Pfarrhof daselbst gantz verödet und daß Kirchl baufellig, welche arme Leüth auß mangl aines ordentlichen Seesorgers (!) den Gottsdienst auf Oberleyßerberg suechen müessen. sonnsten vor disem da die Pfarr noch in besern Wolstand stundte, mit absonnderlichen Prie stern alda wohnenden versehen worden; Pfarr khinder thails catholisch tails un catholisch. Pyrrha: Collator Pfarrer zu Oberleyß; die Be schaffenheit dises armen Pfarrls ist in allen gleich dem ietzternenten zu Ey chenbrun. Pürstendorf: Rechtmeßiger uraltershero Collator ieder Pfarrer oder Dechant zu Mistel bach; daß Kirchel daselbst ist von villen Jahren hero gantz ruinirt unnd veröedt, also khein Gottsdienst daselbst gehalten, müeßen denselben die Pfarr khinder zu Niderleyß und annderer ortt suechen; seindt maistens catholisch. wenig unca tholisch. Ernstbrun: Collalor Landtsfürst. Pfarrer alda Georgius Feinägl. Vermelt, daß seine Pfarr khinder maistes der uralten Reli gion zugethann, außer etlichen Herrn von Sinzendorf jun. und außer deß Marckhts Ernstbrun auf negst angelege nen Dörffern wohnenden underthanen. Simonsfeldt: Collator der Landtsfürst, Ffarer da selbst Nocolaus (?) Weydt, welcher auf unnser erforderung nit erschinen, ur sach er abwesendt und die Pfarr zu Langenloyß pro interim versichet. wel che er ehistes antretten unnd Simonspeldtische (!) abtrethen solle. Ist in Ver richtung deß Gottsdienst nachläßig, de sen die Pfarr khinder sich billich bey denn Hern Commissarien beschwert, seindt deren vil uncatholisch, auß mangel aines embßigen Predigers unnd umb daß ir obrigkeit Augustus von Sintzendorffauch uncatholisch. Mergerßdorff: Collator die Herrschaft Ernstbrun, der Zeit Herr Augustus von SintzendorfT, welcher alda vor disem einen lutheri schen Predicanten underhalten, nach desen abschaffung diß Pfarrl noch mit kheinem ordentlichen catholischen Prie ster ersetzt, unnd obwohl deme zu Simonspeldt, alls negst benachbartem.die seelsorg anverthraut.Er von Sintzendorf auch dißfahls ein Deputat järlichen raicht, ist doch der Gottsdienst selben verricht worden,umb daß besagter Pfar rer einen Hoff weit abgelegen erkhaufft. unnd solchen mehrers, dann seiner ver trauten Pfarr abwartet, welcher unfleiß ihme starckh verwisen und von Herrn Dechannten die emendation sub privatione beneficii alles Ernst anbevolchen. unnd weillen, wie oben vermelt, auß mangel des Pfarrer zu Ernstbrun aufer legt. daß er sambt dem Einspaniger gleichmessig sie zur Conversion anmah nen solle, inmassen dann beschechen unnd sie sich zur Conversion erklärth. wie auß beyligendem Verzaichnuß von N.N. Richter zu sehen (J). Groß Rußbach: Collator alda die Rom. Kay. May. alß Landtsfürsten, der Zeit R.mus et Ill.mus Cardinalis Kleselius Pfarrer und Inha ber, underhaltet daselbst anitzo nur einen Vicarium. welchem allein die seel sorg und Pfarrmenig zu verrichten schwerlich, welcher vermelt, daß maisten catholisch außer der Karnabrunerischen underthanen, so noch tails unca tholisch. Hertzogbirbaum; Collator daß Hochstifft Passaw oder ahnstatt desen der Pfarrer zu Niderholloprun; jetziger Pfarrer alda Ägitius Strasser. vermelt, daß seiniger Schäffel etUch uncatholisch. Weißbirbam' Collator Hochstifft Passaw oder Nider Holloprun; Vicarius daselbst Johannes Christophorus Gallus, desen Pfarrer (!) Kinder etlich wenig uncatholisch. Weinstaig: Collator Hochstifft Passaw oder Pfar rer zu Nider Holloprun, ist eine lange Zeit hero mit kheinem ordentlichen er setzt. Der Pfarr Hoff ist gantz verödet, der Gotlsdienst wirdt oder solle von Holloprun auß verrichtet werden, wel ches doch selten beschicht. ursach nur ein Priester zu Nider Holloprun,dem so 43
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