BeiträgezurWiener Diözesangeschichte BEILAGE ZUM NNIENER DIOZES^M BLNT 29.Jahrgang, Nr.2 Wien,1. August1988 Am 15. August 1988,dem Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel, endet das von Papst Johannes Paul II, proklamierte „Marianische Jahr". Aus diesem Anlaß bietet die vorliegende Nummer der „Beiträge" einen kleinen Ausschnitt aus dem umfassenden The menkreis „Geschichte der Marienver ehrung in der Erzdiözese Wien". Zur Einführung des Immakuiatafestes in der Diözese Wien Von Johann Weißensteiner Im Jänner 1628 kehrte Kardinal Mel chior Klesl, Bischof von Wien, nach seiner langen Gefangenschaft und Ver bannung wieder in seine Diözese zu rück. Zu den wichtigsten Maßnahmen, die er in seiner restlichen Lebenszeit - der Kardinal starb am 18. September 1630 in Wr. Neustadt-noch durchführen konnte, gehört auch die Einführung des Immakulatafestes in seinen Diözesen Wien und Wr. Neustadt im Jahr 1629.' Wie aus dem entsprechenden Dekret vom 20. November 1629^ hervorgeht, folgte der Bischofdamit dem ausdrückli chen Wunsch Kaiser Ferdinands II. (s. Quellenanhang Nr. 1). Dieser hatte sich schon früh - nicht zuletzt durch seine Erziehung durch Jesuiten in Ingolstadtals besonderer Verehrer Mariens erwie sen.-' Nach dem im Jahr 1629 geschlosse nen Frieden von Lübeck und dem soge nannten Restitutionsedikt, mit dem die Rückkehr aller seit dem Augsburger Religionsfrieden(1555) protestantisch ge wordenen Gebiete des Reiches zur ka tholischen Religion angeordnet wurde, befand sich der Kaiser auf dem Höhe punkt seiner Macht. Seine Erfolgeschrieb er der göttlichen Gnade und vor allem auch der Fürbitte Mariens zu; auch die Einführung des Immakulatafe stes sollte den Dank des Kaisers zum Ausdruck bringen. Das Fest wurde im gleichen Jahr 1629 auch im Kurfürsten tum Bayern eingeführt' und auch vom Bischof von Passau für seine Diözese angeordnet.^ Für die endgültige Verbreitung dieses Festes sollte sich das Jahr 1645 als entscheidend erweisen": Im März dieses Jahres waren schwedische Truppen bis weit nach Niederösterreich vorgedrun gen und eröffneten am 10. April das Feuer auf die Stadt Wien. In dieser Not stellte Kaiser Ferdinand III. sich und seine Länder unter den besonderen Schutz Mariens. Nach dem tatsächlichen Abzug der Schweden ging der Kaiser an die Erfüllung seines Gelübdes. Ein kai serliches Schreiben vom 16. Oktober 1645' an den Bischof von Wien faßt die entsprechenden Pläne zusammen (s. Quellenanhang Nr.2). Demnach wollte sich der Kaiser mit seinem ganzen Land unter den besonderen Schutz Mariens steilen und das Fest ihrer Unbefleckten Empfängnis künftig mit einem vorange henden Vigil- und Fasttag feiern lassen. Außerdem sollte in Wien eine Marien statue errichtet werden, bei der in Zu kunft besondere Litaneien und Andach ten stattfinden sollten. Ein gleiches Schreiben erging auch an den Bruder des Kaisers, Erzherzog Leopold Wil helm, in seiner Eigenschaft als Bischof von Passau." Das Wiener bischöfliche Konsistorium trat daraufhin zu Beratun gen zusammen, denen auch die Beicht väter der Kaiserin beigezogen wurden. Auch der Passauer Bischof beauftragte seinen Official und sein Konsistorium in Wien, eine entsprechende Stellung nahme abzugeben." Dabei sollte vor allem die Frage geklärt werden, ob der Inhalt: Zur Einführung des Immakulata festes in der Diözese Wien Der Wallfahrtsort Mariabrunn In Geschichte und Gegenwart Das Gnadenbild Maria Türkenhüife In der Leopold! Schloß Kapelln am Kallenberg Die Verbreitung der Wallfahrt zum ,.Marianischen Birn-Baum" in Wolfsthal Klemens M. Hofbauer und die Mariahilferkirche Die Feier der Dogmatisierung der Unbefleckten Empfängnis in Stetteldorf Maria-Lourdes-Kapelle In Groß engersdorf Marien-Wallfahrt In Österreich - ernst und jetzt Buchbesprechung Hinweise 21
RkJQdWJsaXNoZXIy NzM2NTQ=