Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Wiener Diözesanblatt, Jg. 71, Nr. 12 vom 21. 12. 1933,S.103. Wiener Zeitung Nr. 44 vom 14. 2. 1936. 'DAW,BA Innitzer - Feierliche Er klärung vom 18. 3. 1938. DAW, BA Innitzer - Fasz. Hilfs stelle: Denkschrift, betreffend: Katholi sches Hilfswerk für Christen nichtari scher Abstammung; vgl. weiter: Pro memoria: Die Notwendigkeit einer Hilfs aktion für die nichtarischen Christen. "DAW, BA Innitzer - Fasz. Hilfs stelle: Brief Kardinal Innitzers an Pius Xn.vom 28.2. 1941, Blatt II. f. '' DAW, BA Innitzer - Fasz. Hilfs stelle: Tätigkeitsberichte. 8 DAW, BA Innitzer - Fasz. Hilfs stelle: Brief Innitzers an Pius XII. vom 20. 1. 1941. ® DAW, BA Innitzer - Fasz. Hilfs stelle: Polizeiverordnung über die Kenn zeichnung der Juden. DAW, BA Innitzer - Fasz. Hilfs stelle: Hirtenwort vom 17. 9. 1941. "DAW, Nachlaß P. Born - Korre spondenz aus Polen und Theresienstadt. DAW, BA Innitzer - Fasz. Hilfs stelle: Brief Innitzers an Pius XII. vom 3.4. 1943. DAW, BA Innitzer - Hirtenbriefe: Gemeinsamer Hirtenbrief der deutschen Bischöfe über die zehn Gebote als Le bensgesetz der Völker,1943. "DAW,Nachlaß P.Born:Ein Bericht über die Tätigkeit der „Erzbischöflichen Hilfsstelle für nichtarische Katholiken" in Wien,S.4. Zur Lage der Seelsorge im Kirchenkampf 1938-1945 Eine chronologische Übersicht Zusammengestellt von Johann Weißensteiner Die folgende chronologische Über sicht' stellt den Versuch dar, jene Be dingungen zu zeigen, unter denen in den Jahren 1938 bis 1945 in der Erzdiözese Wien Seelsorge ausgeübt werden konnte. Vor dem Hintergrund der zahl reichen kirchenfeindlichen Erlässe und Maßnahmen hebt sich der von Karl Rudolfeindrucksvoll beschriebene „Auf bau im Widerstand" um so heller ab. 1938 11. März: Bundeskanzler Schuschnigg tritt zurück. 12. März: Einmarsch deutscher Trup pen in Österreich. Katholische Zeitun gen werden gleichgeschaltet oder ein gestellt. AufrufKardinal Innitzers an die Katholiken der Erzdiözese Wien, „zu beten, um Gott dem Herrn zu danken für den unblutigen Verlauf der großen politischen Umwälzung und um eine glückliche Zukunft für Österreich zu bitten. Selbstverständlich möge allen Anordnungen der Behörden gern und willig Folge geleistet werden". 13. März: Gesetz über die „Wiederver einigung Österreichs mitdem Deutschen Reich". 15. März: Treffen Kardinal Innitzers mit Reichskanzler Hitler in Wien im "Hotel Imperial. 18. März: Außerordentliche Bischofs konferenz in Wien. Die Bischöfe unter zeichnen die „Feierliche Erklärung". 21. März: Kardinal Innitzer und Erzbischof Waitz unterzeichnen das „Vorwort zur Feierlichen Erklärung". Kardinal Innitzer fügt dem auf den 18. März rückdatierten Begleitschreiben die Worte „und Heil Hitler" bei. 22. März: Einführung der Feuerbestat tung in Österreich. 25. März: Einführung des „deutschen Grußes" an den österreichischen Schu len; für den Religionsunterricht wird dabei angeordnet:„Wo bisher der katho lische Religionsunterricht mit dem Wechselspruch .Gelobt sei Jesus Chri stus' - ,In Ewigkeit Amen' begonnen und beendet wurde, ist der Deutsche Gruß zu Beginn der Stunde vor, am Ende der Stunde nach dem Wechsel spruch zu erweisen." 4. April: Kardinal Innitzer reist nach Rom. 6. April: Erklärung Kardinal Innitzers im Namen der österreichischen Bischöfe im „Osservatore Romano". 9. April: Innitzer trifft in Wien neuer lich mit Hitler zusammen. Auf Anord nung des österreichischen Unterrichts ministeriums läuten die Kirchenglocken den Tag der „Volksabstimmung" ein. 10. April: „Volksabstimmung":99,73% Ja-Stimmen. 12. April: Besprechung zwischen dem Beauftragten des Jugendführers des Deutschen Reiches und Jugendseelsor ger Martin Stur: alle Jugendvereine müssen aufgelöst werden; die Zusam menfassung der rein religiösen Jugend arbeit erfolgt in der Pfarre. 26. April: Weisungen an die Seelsorger im Wiener Diözesanblatt. 17. Mai: Gesetz „über die Überleitung und Eingliederung von Vereinen, Orga nisationen und Verbänden". In der Erz diözese Wien werden insgesamt 1278 katholische Vereine aufgelöst. 23. Mai: Aviso an die Seelsorger: jede politische Betätigung ist verboten. 24. Mai: Die Nürnberger Rassenge setze werden für Österreich in Kraft gesetzt. 24./25. Mai: Denkschrift Kardinal In nitzers an Reichskommissar Bürckel über die Übergriffe gegen die katholi sche Kirche. 30. Mai; Kardinal Innitzer protestiert in einer Vorsprache bei Reichskommissar Bürckel gegen das Vorgehen gegen die katholische Kirche. 23. Juni: Erlaß über die Auflassung des Religionsunterrichts an Handelsaka demien und kaufmännischen Wirlschaftsschulen. 6. Juli: Kundmachung des Reichsstatt halters über die Einführung der deut schen Ehegesetze ab 1. August 1938. 19. Juli: Den Privatschulen wird das Öffentlichkeitsrecht entzogen; in der Erzdiözese Wien sind davon 307 katholi sche Privatschulen betroffen. 20. Juli: Das Ministerium für Wirt schaft und Arbeit hebt den Religions unterricht an staatlichen Gewerbe- und Frauenberufsschulen wegen ,,der gro ßen unterrichtlichen Belastung der Schüler" auf. 22. Juli: Die Möglichkeiten zur Kran ken- und Spitalsseelsorge werden ri goros beschnitten. 1. August: Einführung der obligatori schen Zivilehe. 8. August: Kardinal Innitzer richtet an Gauleiter Bürckel die Bitte, den in Schutzhaft befindlichen Katholiken eine seelsorgliche Betreuung zu gewähren. 12. August: Sammlungen für kirchli che Zwecke werden außerhalb der Kir chen verboten. 17. August: AufrufKardinal Innitzers an die katholischen Brautleute: „Die Katholiken sind im Gewissen verpflich tet, unmittelbar nach der standesamtli chen Eheerklärung die kirchliche Trauung durchzuführen". 19. August: Gemeinsamer Hirtenbrief der österreichischen Bischöfe über Schule und Ehe. Die Bischofskonferenz spricht ihre Ablehnung der „Arbeitsgemein schaftfür den religiösen Frieden" aus. Neuordnung der Seelsorgearbeit in der Erzdiözese Wien: Kardinal Innitzer er richtet im Rahmen des erzbischöflichen Ordinariates das Seelsorgeamt, das Amt für Organisation und Rechtswahrung und dasFinanzamt. I. September; Der Stadtschulrat für Wien hebt den Religionsunterricht an gewerblichen und hauswirtschaftlichen Schulen mit Beginn des Schuljahres 1938/1939 auf. Der Landesschulrat von Niederösterreich verfügt die Schließung des Knabenseminars Hollabrunn. Der Deutsche Orden wird aufgehoben. 6. September: Die Kolpingfamilie in Österreich mit 3000 aktiven und 3500 Altmitgliedern wird aufgelöst. 7. September: Die Österreichischen Bischöfe brechen die Verhandlungen mit Gauleiter Bürckel endgültig ab. II. September: Predigt Kardinal In nitzers bei der Kreuzwegweihe in Kirch schlag über neue Kirchenverfolgungen. 15. September: Aufhebung der religiö sen Übungen und Reduzierung der Reli gionsstunden. 17. September: Religion gilt nicht mehr als Pflichtgegenstand. In verschie denen Schulen werden später die Schul kreuze entfernt. 24. September: Hirtenwort Kardinal Innitzers an die katholischen Eltern; er fordert sie auf, die Kinder für den ReligioTisunterricht anzumelden. 28. September: Die österreichische Bischofskonferenz verbietet die Arbeits gemeinschaft für den religiösen Frieden. 6. Oktober: Kardinal Innitzer ordnet

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