Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Pfarrkirche zu Wolkersdorf zu verferti gen und aufzustellen, Als: In das Manual 10 Register. A. Principal 8 Fuß von guten Zinn e in das Gesicht. b. Portonal8Fuß von Holz offen. c. Viola di gamba 8 Fuß,2 Octaven von Holz,die andern von Zinn. d. Dulciana 8 Fuß, die erste Octav von Holz,die andern von Zinn. e. Octav 4 Fuß, die erste Octav von Holz,die andern von Zinn. F. Quint 3Fuß,von Zinn. g. Super Octav 2Fuß von Zinn. h. Sedecima 1 Fuß von Zinn. i. Rausch-Quint 1'A Fuß von Zinn, k. Mixtura 1 Fuß,fünffach von Zinn. In das Positiv 5 Register. a. Principal 4 Fuß F ins Gesicht von Zinn. b. Cupel 8Fuß von Holz gedeckt. c. Flautraver4Fuß von Holz offen. d. Fugara 4 Fuß, die erste Octav von Holz,die andern von Zinn. e. Quint 1'/i Fuß von Zinn. In das Pedall 5 Register. a. Principal 8 Fuß F ins Gesicht von Zinn. b. Violon-Baß 16Fuß von Holz offen. c. Principal-Baß 8Fuß von Holz offen. d. Gamba-Baß 8Fuß von Holz offen. e. Posaun-Baß 16 Fuß von Holz, die Mundstück von Messing. Die Orglkasten werden nach dem Riß N° 1 von guten trockenem Holz mit der im Riß erscheinenden Bildhauer-Arbeit hergestellt. Ferner verspricht H.Kutler a. die Windladen von eichen Holz b. die Windstöcke so sich darauf befin den,von Lindenholz. c. die Federn so unter den Ventilen stehen,damit sie nicht rostig werden. d. das ganze hölzerne Pfeifenwerk, und zwar die ersten Octaven, mit eingescho benen harten Deckeln, die andern Octa ven mit harten Deckeln die 3te und 4te aber ganz von Biernbaumholz. e. 4 Blasbälke, welche den Werk hin länglich Wind verschaffen,zu Abhaltung des Wurmes anfraß von (.!.] Holz herzu stellen; auch f. alle Windladen, Windkanäle, Blas bälke, Pfeifen, damit alles von Würmern gesichert sey, mit rothen Bollus anzu streichen. g. Zwey Claviaturen von schwarzen hin länglich ausgetrockneten Ebenholz, die halben Töne von Elfenbeinernen Blatteln, dergestalt: daß jede für sich und auch beyde zusammen spielen, zu ver fertigen; beyde Claviaturen bis ins ober F, h. alle Winkelhacken, so sich in dem Manual und Positiv befinden, damit selbe im Winter nicht stecken bleiben, vom Eisen, und so eben auch die Fröschl, welche sich in den Wellenbrettern befin den von Eisen zu verfertigen. Zweytens: Übernimt H. Kutler alle Fuhren zur Transportirung dieser Orgel bis zur Kirche alhier, ganz allein auf eigene Kosten. Drittens: Macht sich H. Kutler auch verbindlich, die dermalig alte Orgel der Kirche, wenn selbe bey Ankunft der neuen Orgel noch hier seyn sollte, ganz ordentlich, mit Zusammenlegung der Pfeifen, öhnentgeltlich abzubrechen; [.1.1 seine neue herbeyschaffende Orgel auf seine Kosten aufzustellen; bloß ge gen dem, daß ihm auf Unkosten der Kirche ein Handlanger auf 3 Wochen gestellet werde. Endlich verspricht H. Kutler, diese Orgel bis Michaeli künfti gen Jahres dergestalten in der Kirche aufzusetzen, daß selbe zu Michaeli auch vollkomen gebraucht werden könne; gleichwie H.Kutler auch sich anheischig macht,für den guten Stand und Brauch barkeit, so wie auch für alle Fehler dieser Orgel durch 4 Jahre vom Tag der Aufsetzung an gut zu stehen, in dieser Zwischenzeit öfters nachzusehen, und alle sich bei dieser Orgel ergebenden Gebrechen,so wie die Überstimung ohnentgeltlich zu verbessern. Gegen dem, daß Fünftens diese Orgel nach den vorste henden Punkten von H. Kutler einge gangenen Verbindlichkeiten hergestellt werde, versprechen die Vorsteher der landesfürstlichen Pfarrkirche zu Wol kersdorf ihm H. Johann Kutler baar sechzehnhundert Gulden dergestalten auszuzahlen:/daß ihm gleich dermahlen, gegen beibringender Magistratischer Sicherstellung baar 800 fl. eingehändiget; Sohin nach aufgesetzter durch Werkverständige untersucht, und Kon traktmäßig befundenen Orgel, wie derum sechshundert Gulden ausgefolget, und endlich der Überrest mit zweyhundert Gulden zu Micheli 1805, ausbe zahlt werden sollen. Wohingegen die dermalige Orgel ganz der Kirche zu Nutzen bleibt. Schlüßlichen erbietet sich Sechstens: der H. Pfarr als Kirchen vorsteher, dem H. Johann Kutler für seine Person, solange er die Orgel auf setzet, die Kost und Liegeestat ohnentgeltlich in seinem Pfarrhofe genießen zu lassen. Dagegen seine Gesellen, sich seines wie des andern aufeigene Kösten zu verschaffen haben. Siebentens: Will die Kirche dem H. Orgelbauer 30 Stk. gefalzte Bretter nach seinem Verlangen, zu dem Fußboden der Orgel aufihre Kösten verschaffen. Urkund dessen ist gegenwärtiger Contract gefertiget und gegen einander aus gewechselt worden. Wolkersdorfden lOten September 1803. (Siegel) Anton Innocenz Schmid Landesfürstl. Pfarrer [....] (Siegel) Johan Kutler Orgelbauer von Brünn. [....] Anmerkungen: 'Varhanäri na Morave 1500-1880; in: Acta Musei Moraviae LXIV.Brünn 1979, S.145. 2 Hans Stöckelmaier,Die Orgelbauten in den landesfürstlichen Pfarrkirchen Niederösterreichs 1784-1850. (Publika tion in Vorbereitung.) ^ NÖ Landesarchiv Wien (Regierungs A); C-Akten: 1799. Pfarrarchiv Fallbach; „Taufcopulationsbuch 1722". ° wie Anm. 1). " Pfarrarchiv Kammersdorf; Pfarr chronik I,S.4. 'wie Anm. 1). " Pfarrarchiv Harmannsdorf; Orgel bauvertrag 1802. ® wie Anm. 1). wie Anm. 1). '' 1805 renovierte der Brünner Clau dius Staudinder die Orgel von Großkrut um 180 fl.(PfarrA. KR-Beilage).In Bern hardtstal wurde 1841 eine neue Orgel von Franz Harbich erbaut (PfarrA. Bauakten). Zwischen 1742/44 wurde von dem Brünner Anton Richter eine neue Orgel für die Weinviertier Pfarre Wilferdorf gebaut(PfarrA.KR 1742-1744). '2 Pfarrarchiv Harmannsdorf;KR-Bei lage 1803 und Pfarrarchiv Wolkersdorf; Orgelbauakten. Pfarrarchiv Kammersdorf; Pfarr chronik I, S.4. Pfarrarchiv Gerasdorf; Pfarrchronik. Vgl. Peter Schilling, Die Gerasdorfer Orgeln vor und nach 1979. Wien 1979. ''' ebenda. Pfarrarchiv Laa; Orgelakten (Mit teilung von Herrn Prof. Alois Toriser). ebenda; KR 1800. Der Name des Orgelbauers wird hier nicht erwähnt. Diese Arbeit Kuttlers ist jedoch durch ein Schreiben des Wolkerdorfer Pfarrers an die NÖ Landesregierung vom Dezem ber 1802 indirekt belegt.(Vgl. Anm.23!) Festschrift zur Orgelweihe vom 17. Dezember 1978. Pfarrarchiv Stetten; Laut KR 1801 werden „für das Orgelkontrakt abschrei ben"30 Kreuzer bezahlt. ebenda; Oskar EberstaUer, Orgel und Or gelbauer in Österreich. Graz-Köln 1955; S.221. NÖ Landesarchiv Wien (RegierungsA.); C-Akten:1802C 29 3773. NÖ Landesarchiv Wien (RegierungsA.); C-Akten:1803C 29 1744. 2' ebenda; C-Akten: 1838 C 5 2533. 2^ Dieser ist dem Manuskript „Ottental und Umgebung" von Stanislaus Off ner beigeschlossen; s. Abb. 2® Stanislaus Offner, Ottental und Umgebung.MS 1913,S. 155. 2" ebenda. 2® Pfarrarchiv Harmannsdorf;Der Or gelbauvertrag ist der KR 1802 beigelegt. Siehe Anhang Nr. 1. 2® ebenda. Pfarrarchiv Harmannsdorf;KR-Bei lage. 2' Pfarrarchiv Wolkersdorf; Orgelak ten.Siehe Anhang Nr.2. ®2 ebenda. 22 ebenda. Quittung vom 7. August 1804. 2'' Karl Schütz, Die Orgel der röm.- kath. Pfarrkirche von Wolkersdorf. Be standsaufnahme für das Bundesdenkmalamt ZI. 2081/1/86. S. 2. Diese Information aus dem Kauffmannarchiv verdanke ich Herrn Prof. Dr.Karl Schütz. Pfarrarchiv Fallbach;KR 1806. 2' Diözesanarchiv Wien; Kart.: Land pfarre Fallbach. 2® Oskar EberstaUer, (wie Anm. 21). S. 168. 2® Pfarrarchiv Laa;KR 1807. 44

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