Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

ming erwarb Kriegl folgende Weingär ten: Gründbuch über dess fürstlichen Stüffts und würdigen Gottshause Gamming um Sifring ligende Weingärten und anhero dienstbahre Hausser in der Statt Wienn Schmidhauss und Gritzendorff - angefangen anno 1724 Lib. D Wlsta Grundbuch 225/5(ACCESS 2065). Kriegl Leopold 1 Viertel Weingarten zu Sifring in der ersten Kässwasser Gräben, „Jungfrau" genannt,25.3. 1780,Pag.330. 1 Viertel Weingarten, „Jungfrau" ge nannt,25. 3. 1780,Pag.330 V. 3 Achtel Weingärten „Hochgermb", 25. 3. 1780,Pag.330 V. 3 Achtel Weingärten in Schenkenber gen,1.4. 1780,Pag.330 V. 2 Viertel Weingärten Sifringer Gebirgs gelegen'2.5. 1780,Pag.331. 1 Viertel Weingärten in Schenkenber gen, 2. 5. 1780,Pag.331 V. 1 Viertel Weingärten in Schenkenber gen,2. 5. 1780,Pag. 332. . 1 Viertel Weingärten in Schenkenber gen,2. 5. 1780,Pag.332. 1 Viertel Weingärten in Schenkenber gen,2. 5. 1780,Pag.332 V. 1 Viertel Weingärten in Schenkenber gen,2. 5. 1780,Pag.332 V. Grund (1787 dem Grafen Cobenzl zu geschrieben worden), 2. 5. 1780, Pag. 332 V. 1 Achtel Weingärten in Schenkenber gen, 17.4. 1780,Pag.339 V. Aus diesem Grundbuchauszug geht hervor, daß Kriegl dadurch einen Zu wachs von 27.200 Weinstöcken zu seinem bisherigen Besitz am PfafTenberg (Him mel)erhielt. Kriegl wollte nun seinen Meierhof im Himmel ausbauen. Dazu brauchte er billiges Material. Da war ihm die Kamaldulenserkirche ein willkommener „Steinbruch".Kaum war er neuer Besit zer der Eremie, ließ er das „östliche Seitenschiff' der Kirche, das die Marien kapelle (Kapitelraum) und die Leopold kapelle enthielt, niederreißen. Darüber berichtet uns der Pfarrer Roman Köpf aus Heiligenstadt in dem von ihm am 30. August 1811 erstellten Kircheninventar der Filialkirche St. Jo seph am Josephsberg folgendes: Der Joseph-Berg oder das Vormahls bestehende Kamaldulenser Gebäude ist mit allen ihren Geräthsammen von K.K. Stadts-Administration an den Meistbiethern verkauft wurden, daß man damit Schalten und Walten kann wie man wiel, daher hat auch der erste Käufer, die mit der Kirche verbundene Kapelle abgebrochen, und zu was andern ver wendet. Die nächsten Nachfolger, und schon der erster Käufer hat die Kirche zu was Löblichem bestimmt, weil das die einzige Absicht war, welche wirklich ist erreicht wurden, jedoch haben sie nie ihre Rechte entsaget, alles was sich darinnen befindet ist ihr Eigentum, und von ihnen angeschaffet wurden, und nach veränderten Umständen damit Schalten und Walten zu können wie sich wollen. Unterdessen befinden sich nach der feindlichen Zerstörung folgende Kir chen Paramente, und Einrichtungs Stücke, die meisten aber von der jetzi gen Besitzerin sind angeschaft wur den.^" Aber auch Graf Kobenzl bezeugt dies durch den sog. „Graf Cobenzl Plan", einer ca. 1 '/i m- großen Zeichnung, die er am 11. 8.786 der k.k. Domainen administration vorlegte als er den Leopoldiberg (Kirche, Schloßgebäude und den dazugehörigem Wald), das „Exjesuiten bulgarische Waldl" (40 Joch) und den sog.,,strittigen Wald" kaufen wollte.-'" Heute ist noch der Eingang in dieses Seitenschiff erhalten. Die Türspalette wurde verkleidet und in ihr hängt jetzt das Gnadenbild der sog. ,,Schwarzen Muttergottes von Tschenstochau". Er bildet also jene „Kapelle", die Papst Johannes Paul II. bei seinem Besuch anläßlich des Katholikentages und der 300 Jahrfeier der Befreiung Wiens von den Türken am 12. September 1983 ein geweiht hatte. Ob Kriegl auch den vorderen Teil des „südlichen Seitenschiffes", nämlich die dem hl. Romuald, dem Gründer der Kamaldulenser, geweihten Kapelle ab reißen ließ, läßt sich aus dem Kobenzlplan nicht beweisen. Hofrat Kriegl brauchte Geld. Um sol ches zu bekommen, hat er die Eremie ersteigert. Er hatte mit ihr auch seine Pläne, an deren Verwirklichung er so gleich schritt. Er begann die einzelnen Eremitenhäus chen an Liebhaber von Zweitwohnun gen oder Wochenendhäuschen samt dem dazugehörigen Gärtchen zu verkaufen und verlangte dafür,je nach Lage, zwi schen 250 und 400 Gulden wie aus den Grundbüchern ersichtlich ist. Einige Käufer übersiedelten auch in die erwor benen Häuschen. Den Südtrakt der Eremie, den Kran kentrakt,- heute steht dort jener lang gezogene Bau,der Buscheks Großheuri gen und das Kahlenberger Hotel beher bergt - funktionierte er gleich in ein Gasthaus um, das er Johann Redt ver kaufte. Dieser, zugleich „Kirchenvater", war kaum ein Jahr „Traiteur" und schon mußte er in den Konkurs gehen. Durch 200 Jahre erlitten alle seine Nach folger dasselbe Schicksal. Somit brauchte Kriegl einen Nachfolger für Redt,den er in Ignatz Pichler fand. Aber auch dieser konnte das Gasthaus nicht lange halten und mußte es an den Kaufvertragszeugen Gaugier weiterge ben. Pichler betreute dann das Beisel am Leopoldiberg mit etwas mehr Glück. Daß Kriegl ein gewiegter Geschäfts mann war, zeigt folgender Vertrag mit Pichler: Anheut zu Ende gesetzten Dato ist zwischen der Herrschaft Obersiefering und Josephsdorfam Kallenberg als Ver käufern, und dem Herrn Ignatz Pichler dermaligen Leinwandhandler von der Kamerei Herrschaft Ottensheim in Oestreich ob der Enns, und seiner Frau Ehekonsortin Maria Franziska Puchmül lerin als Käufer nachstehender Kauf Contract verbindlich verabredet, und geschlossen worden. Erstens wird denen Käufern mit der Obligenheit, daß sie die Traiteur Stelle in Josephsdorf am Kallenberg anzutretten und auszuüben haben, nicht nur das vorwärtige Gebäu, soderzeit der Herr Johann REDT nuhnmehriger Traiteur in Eigenthum besitzet, bestehend in einen kleinen Eintrett Zimer, Vorzimer zum Keller Eingang, einen kleinen Pforten Zimer, großen Kuchel, daranstehenden großen Zimer, und zweyen anderen gro ßen Zimern, dann der grosse gemauerte Gang, soweit derselbe mit der Einheiz reichet, zu ebener Erden in einen gro ßen Keller, vorhinnigen Schmidten Ge wölb, und dreizen anderen Ställen mit Gewölber nach der Abtheillung des Ge bäu sowie von sieben Fenstern, wie auch der hölzernen großen Schupfen nebst den vorne befindlichen Platz bis zum Weinbiertl Haufen, um den nämlichen Kaufschilling pr Sechs Hundert Fünfzig Gulden rhein. so Herr REDT bezahlet hat, und wiederum um diesen Betrag, jedoch nebst Vergüttung deren mit ihme REDT abzufünden erforderlichen Reparations auch ablösungs Unkösten beson dert zu bezahlen, übernehmen gleich baar abzuführen, übernohmen, so ver sprochen, käuflich überlassen, sondern auch das daran stössende weitere Ge bäu,von den dritten großen Zimer ange fangen, bis an das Haus Nr. 1 bestehend oben in dreizehn Zimern und Kamern, einen großen Vorsaal und zweyen offe nen Gängen,dann zu ebener Erden in so viel Gewölben, Schupfen, Stallungen, und Zimern als der Platz bis an das Haus Nr. 1 hinreichet, nebst einen Grund von der hölzernen Schupfen bis an den Fartweg zum unteren Thor, dann auf der Seithen des Hauses bis zu den eingefan genen Gartten Grund die Behausung Nr. 1 und bis an den unteren Fartweg von den Weingartten ausser den oberen Thor nebst den Grund bis zu den Fartweg, worüber besondert Ausmessung erfol gen wird, jedoch dergestalt, da der zu diesen Grund laufende Fartwege offen verbleiben, um einen bedungenen Kauf schilling per Neun Hundert Gulden rhein. zu freyen Eigenthum, Schalten, Walten, und Nutznüssung verkaufet, welche 900 fl mit ersten Merzen 785 richtig, und baar werden abgeführet werden. Zweytens werden die verkaufte Ge bäu alsogleich zur Vornehmung der behörigen Reparation denen Käufern übergeben, desjenigen Gebäu der so derzeit der Traiteur innen hat, längstens bis 1. Merzen 785 oder auch noch ehender, so bald nämlich solches geraumet wird, zu dem Ende überlassen werden, damit von dieser Zeit an die Ausspeissung und der Weinnnschank von denen Käufern angefangen, und fortgefuhret werde. Drittens werden die Käufer, denn dieselbe eine besondere Absonderung ihrer Behausung von der den Hause Nr. 1 vorzunehmen fünden, diese auf ihre eigenen Unkösten aufzustellen, und hinwegen allen Schutz von der Herrschaft zu gewärtigen haben. Viertens wird auf die Behausung nebst der Ausspeissung, und der Trai teur Stelle annoch der Leinwandhandel, 23

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