Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

gelesen würden, denselben wieder zu rücknehmen Gönne. Dieser Weingarten wäre auf51 Gulden geschätzt und wann auch bey dem Verkauf100 Gulden dafür eingenommen werden sollten, so betragete das Interesse ä 3Vi pc'" nur 3 Gulden 30 Xr. Die abzuhaltenden Mes sen hingegen 26 Gulden, wodurch der Religions fundusjährlichen 22 Gulden 30 Xr darauf zahlen müßte, die Buchhalterey erachtet solchennach,daß diese Vier Viertel Weingarten der Pergischen Fa milie gegen Aufhebung der ganzen Ver bindlichkeit zurückgestattet werden Gönnten. Votum:Das Gamaldulener Kloster auf den Kallenberg ist, wie die Buchhalterey in ihren eingangs erwähnten Bericht anführet, mit 15.000 Gulden zu hoch angeschlagen, in der neuerdings veran lasten Schätzung ist der Anschlag auf 6700 Gulden ausgefallen, die Landesre gierung aber vermeinet, es wäre genug wenn diesfallige Schäzung nach dem Schätzungs Patent von dem Jahre 1756 nach der ersten Klaß mit 2400 Gulden bestirrTt würde. Dieses Kloster lieget bekanntermassen auf einen hohen Berg, der Zugang zu demselben ist sehr be schwerlich, das Gebäu bestehet aus gleinen Eremitagen, welche weder eine Herrschaft, noch ein privat Mann nutzen Gann, und wann dasselbe wirklich Je mand herstellen wollte, so würde so wohl hierzu, als zu Machung des Weges große Kösten erforderet und dürfte also, wann die Schätzung nicht gering ausfal let, und selbes allein veräussert werden wollte, dasselbe gar nicht, und sofern auch die übrige Realitätenuntereinstens mitverkaufet werden, schwer an Mann zu bringen seyn, vieleicht auch sogar die Versteigerung deren sametlichen Reali täten andurch vereitelt werden. Aus diesen Beweggründen erachtet man solch nach,es Gönnte dieses Gebäu zwar um 5000 Gulden in Anschlag ge bracht werden, jedoch wenn bei der fürzunehmenden Licitation hiermit nicht auszulangen wäre. Gönnten die Licitations KonTissarien mit dem An schlag auf die von der Landesregierung eingerathenen 2400 Gulden successive herabfallen, doch glaubet man, es seye ohnumgänglich nöthig, daß man dieses Gebäu nicht allein, sondern mit demsel ben alle Realitäten unter einstens beysaRTen versteigern müßte, weilen man besorget, daß sich für das alleinige Klostergebäu auch für 2400 Gulden Gein Käufer finden dürfte. Die übrige Realitä ten bestehen in 90 Joch Waldungen, welche 3885 Gulden, dann in 28 Viertel Weingärten, so 471 Gulden 16 Xr, dann in einer Wiesen so 105 Gulden und endlich in der Herrschaft Ober Siefering, so nebst dem dazugehörigen Haus 14,067 Gulden 12 Xr in der Schätzung ausma chen, es belaufete sich also die Schät zung dieser saTfTentlichen Realitäten wenn das Klostergebäu mit 5000 Gulden angeschlagen wird, auf 23.528 fl 26 Xr. Die Buchhalterey hat zwar in dem auch erwähnt Eingangs allegirten Bericht be merket, daß die in dem suballegirten Anschlag D auf die Weingarts-Roboten, Heuungen und andere auf die Grund stücke in Abzug gebrachte Ausgaben aus der Ursache nicht wohl bestünden, weilen die Weingärten und Wiesen nicht nach ihrer Erträgniß, sondern nur nach der einfachen sehr geringen Schäzung in Anschlag Gomen, und selbe in dieser Betrachtung Geinen Abzug leiden, allein da einerseits mittels der durch andere Schäzleute veranlaßten neuerlichen Schätzung statt dem angehoft höheren Betrag, die Schätzung um 617 Gulden minder gegen der vorigen obangezeigten ausgefallen, andererseits aber zu be trachten ist, daß es bey denen Versteige rungen nicht auf das Ausrufen, sondern auf die Kauflustigen ankörne, welche die Art der Benutzung zum voraus überle gen, und hienach den Kaufpreiß ausmeßen,so erachtet man mit der Buchalterey einstimig, daß es bey dem vorer wähnt erstellten Schätzungs-Preiß be wenden Gönnete, folglich der Anschlag sämtlicher Realitäten auf 23.528 Gulden Xr. festzusetzen, solchen unter Anbe raumung der gewöhnlichen Zeitfrist der Zeitung einzuhalten,sodann zur Verstei gerung zu schreitten, und mit dem Meistbietenden den Kontrakt salva ratificatione zu Schlüssen wären. Schlüßlichens wäre man mit der Buchhalterey einverstanden, daß der Pergischen Fa milie aus denen von denselben gründ lich angezeigten Ursachen die auf 50 Gulden geschätzten Vier Viertel Wein gärten zurückgestellet, und die Verbind lichkeit wegen wöchentlicher Lesung einer Meße, weilen der Religions fundus hiebey jährl 22 Gulden 30 Xr. verlieret aufgehoben werden Gönnte. Es beruhetjedoch... Unterschrift(unleserlich) genehmige das Einrathen der hohen Cofnission JOSEPH m.p. den 7.Jenner 1783 Die Versteigerung der Eremie samt allem dazugehörigen Grund und dem Gut Ober-Sievring wurde für den 14. April 1783 angesetzt und in den Zeitun gen ausgeschrieben. Der endgültige Schätzungs- und Aus rufungspreis war 23.528 fl 28x und setzte sich wie folgt zusammen: Der Gebäudekomplex 5.000 fl 90 Joch Waldungen 3.885 fl 28 Viertel Weingärten 471 fl 16 x 1 Wiese in Ober Sievring 105 fl Haus u.Herrschaft O.Siev 14.067 fl 12 x 23.528 fl 28 x Ein besonderes Interesse an dem Gut Kallenberg und Obersievering zeigte Herr LEOPOLD VON KRIEGL, der gesamten k.k. böhmisch und österreichi schen Erblanden Ritter, Landmann des Herzogthum Kärnten, und k.k. Truchsess, der röm.k.k.Apost. Maj. Wirklicher Hofrath, wohnhaft auf dem alten Fleischmarkt 741.^'' Er lizitierte bis zu 28.550 fl und über bot den Ausrufpreis um 5021 fl 32 x. Der ursprünglich geplante Ausrufpreis wäre 34.028 fl 28 X gewesen, doch sahen die Behörden ein, daß bei diesem Phantasie preis sich kein Käufer finden würde. Nun hatte man zwar das Erbe der PP Kamaldulenser verkauft, aber nur theoretisch, denn Kriegl hatte kein Geld um die Kaufsumme auch auszahlen zu können. Für ihn war der Ankauf der Eremie ein reines Spekulationsgeschäft gewesen. Auf Grund seines guten Leu mundes als hochgeschätzter Hofkriegs rat, dem wegen seiner Fähigkeiten und seiner langjährigen hervorragenden Dienstbewährung hochdelikate Aufga ben auch im Ausland anvertraut wur den, erfreute er sich größter Hochschät zung und vollsten Vertrauens. Man stundete ihm also den Kaufbetrag und gewährte ihm außerdem noch eine Ra tenzahlung. Kriegl hatte sich ganz verausgabt durch den Ankauf eines Meierhofes auf dem HimmeP'und einer Anzahl Grund stücke wie aus folgendem Grund buchauszug zu ersehen ist: Der Hochedel Geborene Herr Leopold von KRIEGEL aus Wien empfängt allein Nutz- und Gewöhr um das nächst der Obersiefringer Waldhallen außerm Dorf liegende dem Stift Klosterneuburg Steuer und dienstbarn Haus, auch zehent und dienstbarer Haus überlehnt Grundstücke und zwar: Erstlichen um eine Behausung da selbst auf dem sogenannten PFAFFEN BERG(= Himmel)sub Nr. 42 so in den Maß enthaltend Waldhallen oder dem dasigen Stainbruch gelegen. 2. V* Weingarten 3. Vt Weingarten... teüs Wiesen, teils Holzgesträuch 4. '/i Joch Weingrund 5. '/4 Weingarten 6. % Weingarten 7. 1/4 Weingarten 8. V* Weingarten 9. '/j Joch Grund 10. V* Weingarten 11. '/g Weingarten 12. '/s Weingarten 13. Vg Weingarten 14. V* Wiesen 15. '/4 Wiesen 16. Vt Weingarten 17. '/2 Joch Wald 18. Vi Weingarten 19. Vi Weingarten 20. '/4 Weingarten 21. '/j Joch öden Weingartengrund 22. 1 Tagwerk Wiesen in Rottergraben Früherer Besitzer: Theresia Peterlehnerin. Kaufvertrag ausgestellt am: 31. August 1779. Kaufpreis: 1250 fl+150fl= 1400 Gulden,eingetragen im Grundbuch des Stiftes Kloster neuburg 20/13, pag. 282 v am 6. Septem ber 1779 Grundbuch Klosterneuburg 20/13 pag. 374: Kriegl kauft 2 Tagwerk Wiesen (öder Weingarten) am Laittesberg oder am Fuß des langen Berges, früher dem Johann Georg Moser aus Untertödling gehörig. 24. 12. 1781. Kriegl kauft 2 Joch Dcl (Dominical Grund am Laittersberg) außer der dorti gen Sieveringer Wild Planken. Enthält eine Wasserquälle in der Hutweide. 26. 9. 1781, pag.374 Habet Schedam signatam! Auch von den Karthausern in Gam22

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