gewissen®®), so bald werde sidi im Waldviertel kein ebenbürtiger Nachfolger finden®®) usw., oder wenn es im Nekrolog heißt: Bei der Bewertung seiner literari schen Arbeiten müsse man wissen, daß er praktisch genommen von größeren Bibliotheken abgeschnitten®®) und nur auf seine eigene kleine Bücherei angewiesen war, aber trotzdem nicht lodcer ließ und sich der Arbeit mit Hingabe, ja geradezu mit Leidenschaft wid mete, was seinen Idealismus ins hellste Licht stellt®^). Er, der seine Erholimg im Studium und in der Schriftstellerei suchte, wurde auch öfter zu wissen schaftlichen und volkstümlichen Vorträgen über Hei matkunde, Urgeschichte, Volkskunde usw. eingeladen, wie er selber angibt; und er nahm bereitwillig an, denn „wenn der Pfarrer in geeigneter Weise dabei vorgeht, zieht er sicher ganz indifferente Kreise kräf tig an. Aber Plage um rein ideellen Gewinn ist dabei viel", erklärt er®'^). Zuletzt wurde Hrodegh noch als Verdienst ange redinet, daß ihn neben der „Feldarbeit" seit längerer Zeit die Katalogisierung und Aufstellung der großen, von Kandid von Engelshofen begründeten, nun dem Grafen E. Hoyos-Sprinzenstein gehörigen®®), in der Rosenburg am Kamp verwahrten prähistorischen Sammlung beschäftigte, eine Arbeit, die er bis auf Kleinigkeiten noch hatte zu Ende führen können, wäh rend ihm die Veröffentlidiimg der reichen Bestände versagt geblieben®^). Hrodeghs letzte Publikation war die über die Ur geschichte seines Waldviertels gewesen®®), „die man mit besonderer Rührung liest", schreibt der Verfasser auch des Nekrologs Leonhard Franz, „weil auf jeder Seite dessen imendliche Liebe zur Heimat und zur Erforschung ihrer Vergangenheit hervorleuchtet. Der am Ende dieses Büchleins ausgesprochene Wunsch, man möge ihm, wenn er ins Totenreich gewandert sein werde, ein Bäumchen aus dem Wald, in dem er zur Welt gekommen sei, aufs Grab pflanzen"®®), wurde ihm sogleich nach der Bestattung mit einer Tanne aus dem Vierzigerwald .erfüllt®^), ja an der Einfahrt hiezu wurde ihm sogar ein Denkmal errichtet®®). Hier seien die beiden Schreiben seiner höchsten kirchlichen Vorgesetzten angefügt, die ihm für die Ubersendung seiner „Waldviertler Urgeschichte" im April 1926 (zwei Monate vor seinem Tod) zugingen: „Herzlich danke ich Ihnen für die gütige Widmung Ihres neuesten Werkes, das in wissenschaftlichen Krei sen als Volksbildungsmittel gewiß freudig begrüßt werden wird. Auch freue ich mich, daß ein Priester unserer Diözese so hervorragend wissenschaftlich sich betätigt. — Mit Segensgrüßen bin ich Ihr dankbarer Fr. G. Kard. Piffl, Erzbischof von Wien". „Für die Übersendung Ihres Werkes danke ich recht sehr. Ich habe mit großem Interesse darin ge lesen und gesehen, wie Sie Ihre Heimat durchforscht haben. Gebe Gott Ihnen für Ihre Heimatliebe seinen Segen. — Mit dem Ausdrucke vorzüglicher Hochach tung und Verehrung Ihr ergebener Dr. Josef Pfluger, Weihbischof und Generalvikar". Zusammenstellung von Publikationen, von denen der größere Teil vorgeschichtlichen, der kleinere volks kundlichen Inhalts ist (siehe Nachruf von Prof. Oswald Menghin)®®): I. In der Wiener prähistorischen Zeitschrift (WPZ), Selbstverlag, redigiert von Prof. für Archäologie O. Menghin und Prof. für Urgeschichte des Men schen Georg Kyrie und dann Leonhard Franz, alle an der Wiener Universität; 1. Prähistorische Siedlung nächst der Ruine Schim melsprung in Thumau b. Gars am Kamp. WPZ 1916 (Jg. III), 24/30. — 2. Der Burgstall von Kronsegg im Loistal ober dem Manhartsberg, Nö. WPZ 1917 (IV) 52/63. — 3. Der Burgstall von Pottschach, Bezirk Neunkirchen, Nö. WPZ 1918 (V) 58/68. — 4. Zur Ornamentik der Burgwallkeramik. Detto 83. — 5. Die prähistorische Höhensiedlung „Schanzriedl", Senftenberger Amt, Bezirk Krems, Nö. WPZ 1919 (VI) 97/108. — 6. Frühbronzezeitliche Wohngruben in Langenlois, Bezirk Krems, Nö. WPZ 1920/21 (VXI u. VIII) 67/71. — 7. Eine jungneolithische Höhensiedlung am Koglberg bei Zöbing, Bezirk Krems, Nö. WPZ 1922 (IX) 27/30. — 8. Über die jungneolithische Besiedlung der Heidenstatt bei Limberg und des Vitusberges bei Grafenberg, NÖ. WPZ 1922 (IX) 86/88. — 9. Bei trag zur Kenntnis der Silexartefakte im n. ö. Manhartsberggebiete. WPZ 1923 (X) 10/16. — 10. Neue Beiträge zur Urgeschichte des Kamptales (Nö). WPZ 1923 (X) 85/88. — 11. Zur Urgeschichte d.es Semmeringgebietes (NÖ.) WPZ 1923 (X) 105/6. — 12. Über die Hallstattkeramik im Umkreis des n. ö. Manhartsberges. WPZ 1924 (XI) 37/45. — 13. Neue Bausteine zur Urgeschichte des n. ö. Wald viertels und seines östlichen Vorlandes. WPZ 1925 (XII) 17/23. II. In den Mitteilungen der anthropologischen Gesell schaft in Wien, redigiert von den Prof. Much, Lasch, Menghin, Stigler; Schriftleiter Bouchal, alle Wien: 1. Der Hausberg in Schiltern. Sitzungsberichte (1917/ 18), 1918 (XLVIII) 9/13. — 2. Die urgeschichtlicho Station im Grädl (Grödl) bei Langenlois-Haindorf. 1921 (LI) 40/45. — 3. Neue Beiträge zur Ur geschichte des Kamptales. 1921 (LI) 191/193. — 4. Über die typologische und chronologische Stellimg der jungneolithischen Höhensiedlung am Kogl berg (Freiberg) bei Zöbing (Bezirk Krems). 1922 (LII) 137/141. — 5. Über die neolithischen Idole des n. ö. Manhartsgebietes, 1923 (LIII) 197/202. — 6. Studien über die Neolithkeramik des n. ö. Man hartsgebietes. 1924 (LIV) 51/59. III. Zeitschrift für österreichische Volkskunde: 1. Religiöse Primitiverscheinungen im oberen Schwarzatal, XXIV (1918), 116. IV. Im Jahrbuch des Vereines für Landeskunde von Nö.: 1. Die Fluß-, Flur- und Hausnamen im oberen Schwarzagebiet. 1918/1919, 72/98. V. Im „Waldviertel", herausgegeben von E. Stspan, Verlag Deutsches Vaterland; 1. Die Urgeschichte des Waldviertels, Bd. II, Wien 1925, 127 S. VI. In: Kiennast Julius, Chronik des Marktes Gars in NÖ., Gars 1920: 12
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