Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

BeiträgezurWiener Diözesangeschichte BEILAGE ZUM >WIENER DIOZESNM BLNT 28.Jahrgang, Nr.1 Wien,1. April 1987 Militärseelsorge in Österreich im Spiegel der Ereignisse von 1866 und 1878 P.Dr.Waldemar Posch „Die am 21. April 1986 zu Rom von Papst Johannes Paul II. gegebene Apo stolische Konstitution über die Militär seelsorge war mir Anlaß, auf den Wan del derselben in Österreich zwischen 1866 und 1878 hinzuweisen. Desgleichen sollen aufgezeigt werden die damals gegensätzlichen Meinungen des Mainzer Bischofs Ketteier und des Wiener Pastoralprpfessors Anton Gruscha in der Frage, ob ein Diözesanbischof oder ein eigener Feldbischof mit der Leitung der Militärseelsorge betraut werden solle." (Begleitschreiben vom 21. November 1986.P.Dr. W.Posch.) Bischof Ketteier von Mainz glaubte in einem Schreiben vom 26. August 1866 Kaiser Franz Josef darauf aufmerksam machen zu müssen, daß die religiöse Haltung der kaiserlichen Armee 1866 im katholischen Deutschland keinen guten Eindruck hinterlassen habe.' Die Offiziere bezichtigte er eines voll endeten Indifferentismus nicht bloß der Kirche gegenüber, sondern der ganzen christlichen Religion. Ein solches Bei spiel müsse notwendig das höhere sittli che Band zwischen dem gemeinen Sol daten und dem Offizierskorps zerreißen. Nicht viel besser aber stehe es bei den Feldgeistlichen. Ein großer Teil besitze nicht die Eigenschaften, um Achtung der Religion in der Armee zu verbreiten. Auch mache die Stellung des Feldgeistli chen zu ihren kommandierenden Offi zieren die Arbeit selbst eines frommen und tüchtigen Priesters unwirksam, da der Oberst das Maß der gesamten Mili tärseelsorge in den Händen habe. Wenn dieser gleichgültig der Religion gegen über sei, so wirke sich dieser Geist auf die Mannschaft eines ganzen Regimen tes aus. Man könne Religion nicht befeh len. Aber mit Rücksicht darauf, daß das Kaiserhaus mit so großer Treue an der Religion hänge und dieselbe in den Herzen des österreichischen Volkes ver wurzelt ist, müßten die Offiziere es als ihre Pflicht betrachten, mit äußerster Hochachtung und zartester Rücksicht nahme die gläubige Gesinnung ihrer Soldaten zu achten und zu pflegen. Nach Kettelers Ansicht würden die katholischen Soldaten in der preußi schen Armee mit ungleich größerer Schonung ihrer religiösen Bedürfnisse und Überzeugungen behandelt als in der österreichischen. Darin sehe er den Hauptgrund für Preußens Sieg und Österreichs Niederlage, da die katho lisch-preußischen Soldaten selbst für eine Sache, die sie im Innern verab scheuten, mit großer Tapferkeit überall gekämpft haben. Die österreichischen Soldaten aber sahen bei ihren Offizieren eine absolute Gleichgültigkeit gegen al les, was sie von Jugend auf als das Höchste und Erhabenste geehrt und geliebt haben und dazu noch in sittlicher Hinsicht ein furchtbares Beispiel. Es ist durchaus kein Ehrenblatt, das Ketteier dem österr. Offizierskorps wie auch den Feldgeistlichen geschrieben. Aber die Erfahrung, die Ketteier mit den mehr auf ihre gesellschaftlichen Vorteile als auf die Seelsorge bedachten Feldgeistlichen gemacht hatte, ließ ihn die Wurzeln des Übels in der exemten Militärseelsorge sehen. Als daher die Verhandlungen Preu ßens mit dem apostolischen Stuhl über die Neuorganisation der Militärseelsorge durch das Breve vom 22. Mai 1868 ihren Abschluß fanden und unter dem 1. Ja nuar auch eine Neuorganisation der Militärseelsorge der österr. Armee be kannt wurde, da war für Ketteier die Zeit zum Handeln gekommen.Er wollte, daß eine Denkschrift denen unterbreitet werden sollte, die auf die Leitung der kirchlichen Angelegenheiten bestim menden Einfluß hätten. Von Mitte No vember 1868 bis Mitte März 1869 dauerte es, bis er die nötigen Unterlagen gesam melt hatte. Das ausgiebigste Material kam von Professor Anton Gruscha aus Wien. Dieser sprach sich aber im Gegen satz zu Ketteier mit Rücksicht auf die Inhalt: Militärseelsorge In Öster reich im Spiegel der Ereig nisse von 1866 und 1878. Josef Engelbert Enzmann, Pfarrer und Bürgermeister (t 18. Juni 1966). Schluß. Pfarre Sankt Laurenz am Schottenfeld 1786 bis 1986. Gedenkstein-Enthüllung für Widerstandskämpfer -Solda ten und Feuerwehrleute- auf der Kagraner Schießstätte am 5. November 1984. Notizen zur Geschichte der Pfarre Bierbaum am Kleebühe). Der 21. November 1916: Tod Kaiser Franz Joseph I. Au genzeugenbericht von der Trauerfeier. Gespräch über Arbeiterseel sorge. Niederösterreich: Mit der neuen Hauptstadt St. Pölten auch neue Diözesangrenzen? Bergopfer Kaplan Michael Adel zum 10. Todestag. Die Seelsorger von St. Hele na/St. Christoph in Baden bei Wien.

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