Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

schreibt uns seine Arbeit folgenderma ßen: „Erstens sind die vier Saullen-Kapiteler nach Chorintischer Ordnung ge macht, dan ist die Altarramm mit einer geschnieteten Cornis Leisten, und in wendig in den quadraten sind Roseten ganz umher angebracht, ober dieser Bilderramm ein fleisig geschnietener Aufsatz, in dem Hauptgesimbs sowohl als in den Fronton sind die Spornköpfe mit lauber verzieret, in den Fronton auf den erhobenen Feld ist ein arabesques Ornament gemacht worden, den oberen Ausgang macht ein großer Schein mit Strahlen, dan ist in der mite das Jehova auch mit einem Schein von feuer strah len eingefaset, auf beiden Seiten stehen zwei grosse Vassen, unten auf den Post amenten stehen zwei 5 Schuh 6 zoll hohe Figuren nemlich St. Augustinus und St. Hartmanns beide in Pontifikal Kleidung diese beschriebene ganze Arbeith ist accordirt mit 140 fl. Neu nachgemachte Arbeith Den Tabernakl um vieles kleiner ge macht, vorn sind zwey nach jonischer Ordnung gemachte Saullen, das Taber nakl Thierl ganz umher mit Roseten eingefaset, ober diesen Thierl eine Ver zierung mit Korn und weinblätter ange bracht, zu beiden Seiten sind die Vassen mit feuer flammen, auch sind an beiden Seiten zwei neue Tachungen ange bracht, auf welchen zwei knieende bet tende Kindl gemacht worden, oben in der mite ist das buch mit die 7 Sigillen, auf welchen das Lamm lieget, dieses Lamm umgiebt ein Schein mit strahlen, neben her stehen 2 Vassen vor diese ganze Verzierungs Arbeith samt aller Zurichtung ist 42 fl. Zwey Kirchen Tropheen rückwärts der Saullen jedes ist bei 5 Schuh lang mit Kirchen attributen rein und fleissig gemacht vor eines 12 fl machen beide 24 fl. Zwei neue Postamenter zu den Figu ren eines 3fl betragen beide fl f. zu den vorderen Seiten Altaren sind 2 Christus mit Creuz und Postament gemacht, vor beide 11 fl. zwei kleinere Christus samt Creuz und Postament beide 7 fl. ganzes zusam men 230 fl acconto 100 fl empfangen verbleibt zu bezahlten 130 fl."^'' Auch der Vergolder Johann Karlogg hinterließ uns folgenden Bericht über seine Arbeiten: „Was ich auf Anschaf fung des Hochwürdig in Gottgeistlichen Herrn, Oberkammer in Stift zu Kloster neuburg, an meiner Vergolder Arbeit gemacht und verfertigt habe. Als Auf den Leopoldiberg sind gemacht worden, in der Kirche, Rückwärts die zwey klei nen Altär, welche alle Figuralischen Sachen, nach Steinart mit gebrochenen Farben, die Siegnum, was die Heiligen in Händen haben,samt die Kreuz aufdie Altäre in der Höche, sind mit ganz vergoldet worden, alles übrige aber, ist nach verschiedener Art Marmoriret,und soviel als es möglich war, ist ausgetheilet worden. Auch ist auf den Chor das Alte was da war, völlig neu Marmoriert und gefirneist worden. Anbey sind auch, auf der Höhe in den Gangen, alle Bret ter, sammt denen Schamein wo man drauf krüeet, sammt denen Ballustrathen und Glander bey den Seittenaltären, welches alles benannte nach Steinfärbiger Art mit Farbe sind gemacht worden. Auch sind die 4 Thüren bey dem Hochaltar mitFarbe gemacht. Auch 2 Stafeln bey den alten Seitenaltär, sammt 12 Kanontafeln auf alle 4 Altare sind auch Marmoriret worden. Für alle diese benannte Stücke, ist der Preys vorhinein gemeldet worden pr: 70fl. Wien den 30tem 7ber 798 JOHANN KARLLOGG Bürgerl. Vergolder. NOTA Der nachgemachten Arbeiten welcher bestehen, als in vier Postamen ter samt Christus, un Kreutz, welche letztere ganz vergoldet, die Postamenter aber Marmoriret, vor alles dies... 12fl Summa samt obigem...82fl."''® Die Kammeramtsrechnungen aus dem Jahre 1797 geben uns auch einen Ein blick in die Kosten der getätigten Re staurierungsarbeiten. Nr.30, Glaßerer,„in der Kallenberger Schloßkirche...41 fl 11 Xr". Nr. 47, Maurer Meister, „In Oktober die Kirche auf den Leopoldsberg aus wendig neu anwerfen imd ganz auswei ßen. 177 Tage ä 30 Xr und 86 Stunden a 3Xr...94fl48Xr". Nr. 46, im April; „auf dem St. Leo poldsberge für die Vergolder in der Schloßkirche bey dem Hochaltar Krist machen 2Tage ä 33 Xr... 1 fl 6 Xr". Nr. 63,„Dem Herrn Bernhard Werner Schloßer Meister auf dem St. Josephs berge für gemachte Arbeit in der Schloßkirche...8fl", „wegen reparierung der Schloßer der Kallenbergerr Schloßkirche... 17 fl 5Xr". Nr. 73, „dem Herrn Pauer Tischler Meister bey Aufsetzung der alten Altare in der Schloßkirche auf dem Leopolds berge 20 Tage ä 1 fl... 20 fl". Nr. 114,„dem Herrn Posch von Grintzing für QVi Doppel Druhen Sand zu der Kirche auf dem Leopoldsberge ä 40 Xr...61120 Xr". Nr. 134, „dem Tischler bey aufsetzung der 2 Seiten Altär in der Schloßkirche auf dem Leopoldsberg und andere Ar beiten... 11 fl". Nr. 105, „den 9ten September Eben diesem für 17 mitte deto zu der Schloß kirche aufdem Leopoldsberg ä fl 6Xr... 191142Xr". Nr. 86, „für goldene Spitze zu einem velum in der Stiftskirche (30 fl 30 Xr)zu 3 Meßkleider in der Schloßkirche auf dem St. Leopoldsberge, 21 Ellen breite silberne Borten ä 1 fl, 43Vi Ellen deto schmale ä 36 Xr, SV* Ellen deto Spitze ä 30Xr...52fl. 14Xr". Für das Jahr 1798 weist das Kammer amt folgende Ausgaben für die Schloß kirche am Leopoldiberg aus: Nr. 45, „Herrn Johann Groll Bürgerl Glaser Meister für gemachte Arbeit in der Kirche auf dem Leopoldsberge... 26 fl 33 Xr". Nr. 57, „Auf dem St. Leopoldsberge die Kirche inwendig ganz ausweißen und der Kirchen Pflaster ausbessern, 101 Vi Tage ä 30 Xr und 199 Stunden ä 3Xr...6011127 Xr". Nr. 74, „den 25. Oktober dem Herrn Schlosser Meister auf derm St. Josephs Berg für neue und reparierte Schlosser in der Kirche aufdem St. Leopoldsberge in dem Gebäude alda:32fl". Nr.80,,.Steinmetz in der Schloßkirche auf dem Leopolds Berge die Hochaltar Stafeln zusamm richten 2 Tage ä 45 Xr und 4Stunden ä 3 Xr...5 fl 42Xr". Nr. 82, „den 3. August dem Herrn Heinrich Müller Bürgerl. Tischlermei ster in Wienn wegen neu verfertigten und aufgesetzten Hochaltar in der Schloßkirche auf dem St. Leopolds berge...270 fl". Nr. 89, „Im May für die Kallenberger Schloßkirche geschalte Thieren machen, in der Kallenberger Schloße die Kir chen Thieren einrichten 55 Tge ä 17 Xr und 120 Stunden ä 3 Xr...32fl 6 Xr". Nr. 90, den 5ten Oktober für 10 Ellen Bonische Borten ä 8Xr und 5 Ellen Gallonen ä 3 Xr.zu den altar bölstern in der Schloßkirche auf dem St. Leopolds berge..., 1 fl 35 Xr". Nr. 102, „den 20ten August: dem Herrn Chistian Sambach Akademischer •Mahler wegen gemahlenen Hoch Altar Blat den Heiligen Leopold vorstellend in der Schloßkirche auf dem Leopolds berge,,125 fl". Nr. 110,„den ISten August Fuhr Lohn für den neu gemachten Hochaltar auf dem St. Leopoldsberge von Wienn mit 5 Fuhren-ä4fl... 20 fl". Nr. 127, „Maut für Stroh zu den auf den Kallenberg zu führenden Hochal tar...8 Xr". Nr. 133, „dem Tischler 10 deto bey Arbeit in der Schloßkirche auf dem Kallenberg ä 30 Xr...5fl". „für die St. Leopold Kirche 5 Altartü cher,3 Alben,4 Humeralien,12 Purifikatorien,6 Kandel Tüchel...55 fl". „Eben dießen dem 8 November zu altar überlege in der Schloßkirche auf dem Kallenberge...52 Xr." ,,Der Erzbischöflichen Kanzley in Wienn für 3 Portatilia in der Kallenber ger Schloßkirche ä 3fl... 9 fl." NB: Obwohl bereits 1693 der Berg in Leopoldsberg umbenannt wurde, wer den noch immer Rechnungen nach 106 Jahren auf den alten Namen Kallenberg ausgestellt. Da auch Seitenaltäre aufgesetzt wur den, entsteht die Frage: sind das die alten, die vor der Kirchensperre durch Joseph n. schon in dieser Kirche waren, oder sind es gebrauchte aus aufgelasse nen Kirchen und Kapellen,die im Deposito des Stiftes auf Verwendung warte ten? Woher kommen die neuen Altar blätter für die Seitenaltäre? Da diese genau in die Altäre passen, sind entwe der die Altäre an die Bilderrahmen angepaßt worden, so daß diese jetzt exakt hineinpassen, oder bereits vorhan dene Altäre sind samt den Bildern vom Stift beigestellt und hier montiert wor den. Am Gesimse des Hochaltares mit dem Altarblatt des hl. Leopold standen vor der Kirchensperre die Statuen des hl. Rochus und Sebastian. Am Josefsaltar mit Engeln auf dem oberen Gesimse waren die Statuen des hl. Joachim und der hl. Anna. Am Kari-Borromäus-Altar 27

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