Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Msgr. Karl Keck-Zum 90. Geburtsfest OSR Hugo Nikel Am 3. Juni 1895 wurde Karl Keck in Feldsberg, einstens eine nö. Gendzsiedlung im Bezirke Mistelbach gelegen, als erstes Kind der Eheleute Georg und Theresia Keck geboren. Die Familie des Steuerbeamten Keck übersiedelte 1898 nach Laa a. d. Thaya. Diese Stadt legte mit ihren vielen Spuren geschichtlicher Vergangenheit den Grund für das später mit so großer Liebe und Gründlichkeit gepflegte Studium der Heimat. Nach der Volksschule kam Keck 1906 in das Sängerknabenkonvikt Zwettl, 1908 setzte er sein Studium als Seminarist in Hollabrunn fort, wo er 1914 maturierte. Der Maturant trat 1914 in das Wiener Priesterseminar ein und widmete sich dem Theologiestudium.Im Priestersemi nar wurde er 1917 zum Bibliothekar der reichhaltigen Seminarbibliothek er nannt, die er ordnete und laufend er gänzte und auch mit heimatkundlichen Buchausgaben bereicherte. - Nach der Priesterweihe am 21. Juli 1918 wirkte der junge Priester durch viele Jahre als Kooperator in Hausleiten; hier leitete er für den erkrankten Pfarrer als Provisor 1924-1931 die Pfarre. - Ebenfalls als Provisor übernahm er 1931 die Pfarre Oberhautzental, für die er 1932 zum Pfarrer bestellt wurde. - Mit 15. Juni 1954 übernahm der die Pfarre Senning, der er bis heute vorsteht. Seine Herzlichkeit und Einfachheit offrieten ihm allerorten den Zugang zu seinen Pfarrkindern. Er stellte immer die Sache, nie seine Person in den Vordergrund,liebte keine großen Worte, blieb ein Mann des Maßes. Trotz der vielseitigen Beschäftigung mit der hei matkundlichen Forschung stand die Seelsorgearbeit im Vordergrund, ja, er nützte vielfach jene Tätigkeit als Vorfeld seelsorglichen Wirkens. Msgr. Keck wirkt in der Pfarre Senning als ältester aktiver Priester der Erzdiözese Wien. Sein priesterliches Wirken wurde durch die Auszeichnungstitel erzb. Geistlicher Rat (1947), dann mit Konsistorialrat (1954) und mit dem Ehrentitel Monsignore(1975)gewürdigt. Neben der Seelsorge widmete sich Msgr. Keck der Heimatkunde. Aus der einschlägigen Fachliteratur und durch seine Nachforschungen in verschiedenen Archiven,z. B.Staatz, Stetteldorf, Stokkerau, Diözesanarchiv, NÖ Landesar chiv u. a. erwarb er sich ein profundes Wissen. Viel Zeit und Mühe opferte er der Ordnung und Sicherung von Pfarrund Schloßarchiven,so z.B. Hausleiten, Stockerau,Niederhollabrunn,Schloß Stei nabrunn, Stift Göttweig u. a. m.- Keck ist auf dem Gebiete der Heimatkunde eine Autorität ersten Ranges; weit über die Bezirksgrenzen hinaus. - Seine ge schichtliche Kartei und eine Kleruskar tei (jetzt im Diözesanarchiv) werden laufend ergänzt und sind eine uner schöpfliche Fundgrube. Dazu gesellt sich ein außergewöhnliches Gedächtnis für die kleinsten Details in heimatkundli chen Daten jeder Art. - Im Gespräch über heimatkundliche Fragen und The men fließen reiches Wissen und prakti sche Hinweise in großer Fülle. Seine umfangreichen Kenntnisse bietet er je derzeit dem Wissen- und Ratsuchenden in stiller, liebenswürdiger und großzügi ger Weise an. Die Publikationen heimatkundlicher Arbeiten beginnen mit 1935. Seine sach kundigen Aufsätze erscheinen in ver schiedenen Zeitschriften, z. B. im „Ad ler", „Heimat im Weinland" im Amts blatt der Bezirkshauptmannschaft Korneuburg, in „Unserer Heimat", in der „Geschichtlichen Beilage" des Diözesanblattes, in den „Komeuburger Kultur nachrichten". Msgn. Keck ist seit 1965 Mitarbeiter des „Heimatspiegels", dem Organ des Kunstförderungsvereines Stockerau und Umgebung. Seine zahlreichen Publikationen und lokalhistorischen Abhandlungen verlei hen ihm den Ehrentitel „Meister xmd Förderer der Heimatgeschichte". Seine geschichtliche Kartei stellt eine uner schöpfliche Fundgrube dar, sein außer gewöhnliches Gedächtnis für die klein sten Details in heimatkundlichen Daten bieten reiches Wissen und praktische Hinweise in großer Fülle. Er ist stets bereit, anderen sein reiches Wissen und die Ergebnisse seiner Sammeltätigkeit in stiller, liebenswürdiger und selbstlo ser Weise zur Verfügung zu stellen. Zu seinem diamantenen Priesterjubi läum erschien im „Heimatspiegel", 1978/1-6, und in „Unsere Heimat", 1978, Heft 2, 49. Jahrgang, eine Bibliographie seiner Publikationen zu diesem seltenen Feste (21. März 1978). Diese Bibliogra phie umfaßt seine heimatkundlichen Arbeiten in zeitlicher Reihenfolge des Erscheinens(1935-1977) und gliedert sich in sechs „große" und 58 „kleine" Arbei ten. Diese Bibliographie ist seit 1978 mit den seither erschienenen Arbeiten zu ergänzen: 67. Das große Bassin vor dem Schloß. -„Heimatspiegel",1979/1-3. 68. Pfarrkirche St. Pankratius in Sen ning.-„Heimatspiegel", 1981/4-6. 69. Heiligenverehrung an der Schmida und am Göllersbach. - Geschichtliche Beiträge des Diözesanblattes, 1982/IV. 70. Der Bruderschaftsaltar in Leitzersdorf.-wie Nr.69. Die nö. Landesregierung würdigte die Arbeit von Msgr. Karl Keck mit der Verleihung des Goldenen Ehrenzeichen^ um das Land NÖ (15. Jänner 1980). Der Ausgezeichnete hat bedeutsame heimat kundliche Arbeiten geschrieben und da mit die Heimatforschung bereichert, er hat viel historisch wertvolles Schrifttum aus Pfarr- und Herrschaftsarchiven ge rettet. Die Gemeinde Hausleiten, deren Koo perator und auch Provisor er von 1918 bis 1931 war, ernannte ihn im Juli 1983 zu ihrem Ehrenbürger. Der Verein für Landeskunde von NÖ und Wien ernannte Msgr. Karl Keck wegen seiner Verdienste um die Landes kunde von NÖ am 18. November 1982 zum Ehrenmitglied. Ein reicherfülltes Leben im Dienste von Kirche und Heimat umschließt sei nen Lebenskreis.Zum 90. Geburtstag sei dem Heimatforscher und Heimatschriftsteller Msgr. Karl Keck der herzlichste Dank ausgesprochen. Der Kunstförde rungsverein Stockerau und Umgebung, seine Freunde und Verehrer entbieten ihm aus ganzem Herzen die besten und herzlichsten Glückwünsche zum Fest tag, die gleiche Schaffenskraft wie bis her in seinen weiteren Lebensjahren. Kardinal-InnitzerPlatz in Wien 19 Wien. Ein Teil der Hofzeile vor der Pfarrkirche St. Paul im 19. Bezirk wird künftig „Kardinal-Innitzer-PIatz" hei ßen. Dies hat in dieser Woche der Wie ner Gemeinderatsausschuß für Kultur und Sport einstimmig beschlossen. Die Aufstellung der Straßentafeln soll in den nächsten Wochen erfolgen. Kardinal Dr. Theodor Innitzer war von 1932 bis 1955 Erzbischof von Wien und ist Vorgänger von Kardinal König in diesem Amt. Den Antrag für die Benennung einer Wiener Verkehrsfläche nach Kardi nal Innitzer stellte bereits Anfang 1976 die „Theodor-Kardinai-Innitzer-Gesellschaft". Anlaß dafür war der 100. Ge burtstag Innitzers im Jahre 1975. Anm.: Erzdiözese Wien, Pressedienst, v. 4.12.1985. Klemens-MariaHofbauer-Kapelle Die einzige Wiener Kapelle, die nur über ein Büro zugänglich ist, ist die ehemalige Beichtkapelle des heiligen Klemens Maria Hofbauer, dessen Ge denktag am 15.3. gefeiert wird. Die Kapelle befindet sich im heutigen Stu dentenwohnheim der Wiener Hoch schule für Musik und darstellende Kunst in der Johannesgasse im ersten Bezirk. Das Gebäude des Studentenwohnheimes ist das ehemalige Ursulinenkloster, in dem Klemens Maria Hofbauer von 1812 bis zu seinem Tod im Jahr 1820 Beicht vater und geistlicher Rektor war. In der Kapelle nahm er regelmäßig die Beichte der Schwestern ab. Die Kapelle kann man heute nur über das Büro der Heimleiterin betreten, was sie als ,,wohl in ganz Österreich einma lig" bezeichnet. Wer die Kapelle des heiligen Klemens Maria Hofbauef be sichtigen will, muß sich telefonisch voranmelden. 15

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