sen zwei Jahre lang die Leitung der sich über fünf Kontinente erstreckenden Ge sellschaft. Dies zehrte an seiner Gesund heit"". Im Mai 1947 kam er nach Meran zur Erholung und starb dort am 8. Mai 1948. Von allen tschechischen Salvatorianern, die einst in Wien wirkten,und' später in der tschechischen Provinz, war er der einzige, dem es beschieden war, die Leitung der gesamten Gesellschaft des Göttlichen Heilandes zu überneh men. Zusammenfassung.Aus verschiedenen Gründen war es zunächst dem Gründer der Gesellschaft des Göttlichen Heilan des nicht möglich, in Österreich Fuß zu fassen. Dies gelang erst mit Hilfe eines Feldkuraten böhmischer Nationalität, der zugleich Mitglied dieser Gesellschaft war und seine Landsleute in Wien seel sorglich betreute. Die spätere persönli che Tragik des P. Leo Zizka darf dies sein Verdienst nicht verdunkeln. Wenn auch die Tätigkeit P.Matthias Bezdek in Kaisermühlen nicht unbestritten blieb, so hat er sich doch für die Tschechen in Wien als ihr Vater erwiesen. Eine Per sönlichkeit von ausgeglichenem Charak ter war P. Facundus Peterek, der nach Zerfall der Monarchie erster Provinzial der tschechischen Provinz wurde. Bei der Aufzeichnung der Tätigkeit dieser Männer konnte auch ein Einblick in die zeitbedingten Schwierigkeiten der Sal vatorianer in Österreich vor dem Ersten Weltkrieg gegeben werden. Anmerkungen: 'Monika Glettler, Böhmisches Wien, Herold Vlg., Wien-München, 1985, S.7 u. 65. ^ Auskunft des Provinzialates der Minoriten in Österreich v. 16. 7.84 auf Anfrage d. Provinzials d. Salvatorianer P. Albrecht Cech. " P. Theophilus Muth, Die Salvatoria ner, Wien 1931,S.51. 'Schematismus d. ED Wien, 1893, S. 381 u.383. Ausgehoben v. F.A.Cech. " Muth zitiert Anm,3. " Auskunft zit. Anm.2-In den Kapi telakten der Minoriten von 1907 heißt es: Apostatae adsunt: (1.)(P. Leo) Franciscus Zizka ab ordine et Religione/: Congregatio decrevit decretum Excommunicationis in sua Dioec. nat., quia iste nunc ex Amerika reversus est, juxta normasjuris Regularium publicare:/. 'Muth zit. Anm.3,S.62 f. " Nekrolog d. Gesellschaft d. Göttl. Heilandes,3. März 1919. " Franz Vrazel, Die Tschechoslowaki sche Provinz. In: Die Salvatorianer in Geschichte und Gegenwart, Rom 1981, S.194 f. Kirchenkalender d. Pfarrei Kaiser mühlen für das Jahr 1912. '' Provinzialats-Archiv d. österr.-ung. Salvatorianerprovinz (Abk. PAS). Bd. 15, 1915, Nr. 1. Erklärung d. F. M. Bezdek, 2. Juli 1911,PAS,Bd. 15, 1911, Nr.25. ' Bericht v. th. Muth, PAS, Bd. 16, 1915, Nr.31. '' Ebenda. PAS,Bd. 15, 1910,Nr.9. Kurt Papie, Handbuch d. österr. Pressegeschichte 1848-1959, Wien-Stutt gart i960,Bd.I., S. III. Ostdeutsche Rundschau v. 23.5. 1910. In: PAS, Bd. 15, 1910, bei Nr.9. Brief v. 21. Juli 1909, PAS,Bd. 15, 1909, Nr.24. PAS,Bd. 15,1912,Nr. 5. 2" PAS,Bd. 15, 1912, Nr.4. 2' PAS,Bd.15. 1912, Nr. 10. 22 PAS,Personalbericht, Bd. 17, 1917, Nr. 1 und Parte PAS,17, 1919, Nr.9. 2" Nekrolog d. Ges. d. Göttl. Heilan des,8. Mai 1948. 2' Brief Muths v. 21. Juli 1909, PAS, Bd.15, 1909, Nr. 24. 2" Status personalis CoUegii Viennensis n.,PAS,Bd.15, 1910, Nr. 1. '23 Brief an Provinzial v. 15.3.1911' PAS,Bd. 15, 1911,Nr. 13. 2' Erklärung, Rom 23. Feber 1909, Kopie u. Schreiben an fb. Ordinariat v. 8. Okt. 1903, Kopie, PAS, Bd. 15, 1912, Nr.2. 2« PAS,Bd. 15, 1911, Nr.13. 2" PAS,Bd. 16, 1915, Nr.25. PAS, Bd. 16, 1915, Nr. 27. Ebenda 1916, Nr.2. "' Auszug aus d. Reg.-Kommandobe fehl Nr. 106 V. 25.4. 1918, PAS, 17, 1918, 10. "2 Brief an Provinzial v. 8. 10. 1918, PAS,Bd. 17, 1918, Nr.20. Brief an Provinzial v. 10.6. 1918, PAS,Bd. 17, 1918, Nr.11a. Vrazel zit. Anm.9, S. 193 f. Nekrolog d. Ges. d. Göttl. Heilan des,'^8. Mai 1948. ' Tobias Haas-Seelsorger in Breifenfurt und Purkersdorf Dr.Wilhelm Twerdy Durch eine kaiserlich-königliche Kom mission wurde für die Schloßkapelle in Breitenfurt, die gleichzeitig auch Kirche des Armenspitals war, am 5. November 1739 Tobias Haas zum ersten Beneficiaten und Kurat bestellt. Er folgte damit dem Gregor Karl Richard,Freiherrn von Lanzenfeld, in Breitenfurt nach,den der Erbauer des Schlosses Gregor Wilhelm Kirchner am 2. März 1733 selbst einge führt hatte. Haas notierte in den Pfarr büchern, daß er „sabaudus tourensis" sei. stammte also aus Turin in Savoyen. Die für die Armenstiftungen tätige Kom mission, auch Milde Stiftungs-Kommis sion genannt,schlug Haas bereits am 22. Oktober des Jahres 1742 für die landes fürstliche Pfarre Purkersdorf vor. Haas wirkte viele Jahrzehnte in Purkersdorf. Aus dem letzten Jahrzehnt seiner Tätig keit sind einige Aktenvermerke erhalten geblieben. Auf seinen Vorschlag erfolgte die Er richtung eines Gottesackers bei der Kir che am Preßbaum für die Hüttler(Wald bauern) des Koglinger und des Tullnerbacher Amtes. In diesem Jahre 1773 übergab Haas einen Bericht an das Waldamt, daß die Pfarre Purkersdorf seit 1762 von der „Stigl Mühl" soge nannte Kapellengelder erhalten hätte, die nun aber zurückbehalten würden. Im Jahr darauf sollten an der Pfarrkir che verschiedene Arbeiten durchgeführt werden, Zeichnungen für einen neuen Altar und eine neue Kanzel wurden vorgelegt, sein bisheriger Kooperator Franz Anton Keßler mußte in die Pfarre Klausen-Leopoldsdorf, da der dortige Pfarrer Johann Gruber schwer erkrankt war. Im Februar des Jahres 1775 bat Pfar rer Haas um eine neue Kanzel. Der Bildhauer Georg Högler vom Franziska nerplatz in Wien legte einen Überschlag für Tischler-, Bildhauer- und Vergolder arbeiten in Höhe von 300 fl vor. Um den Preis in Grenzen zu halten, hatten der Waldmeister Johann von Meyer und sein Waldschaffer Leopold Eder bereits an geordnet, überflüssige Figuren bei die sem Entwurf wegzulassen. Im April erhielt sein bisheriger Kooperator Keß ler tatsächlich das „Beneficio Curato" in Leopoldsdorf. Zur Jahresmitte wurden neue Kostenanschläge für die Kanzel herstellung zur Ratifizierung vorgelegt. Matthias Kögler für die Tischler- und Bildhauerarbeiten, Urban Gräßl für Ver golder- und Marmorierungsarbeiten wa ren billiger als Georg Högler. 1777 erhielt die Pfarre und die Schule in Purkersdorf je 6 Abc und 6 Lesebü cher, die Schulkinder 82 bzw. 84 Exem plare. Damals mußten die armen Kinder in eigenen Listen zusammengestellt werden, sie erhielten die Schulbücher gratis. Im August 1779 teilte Pfarrer Tobias Haas dem Waldamt mit, daß er bereits 37 Jahre Pfarrverwesung hinter sich gebracht habe und kündigte gleichzeitig seine „zweite" Priesterweihe an. Kaiserin Maria'Theresia gab hiezu ihr „placet" und schrieb hiezu eigenhändig -ein Jahr vor ihrem Tode! „wan i abkomen kan, so komm Selbsten" 27. 8. 1779 Der Akt trägt den Vermerk, Nota: Majestät kommt zur Primiz, zweite des Purkersdorfer Pfarrers Tobias Haas, ab zureichende Medaille von 25 Dukaten, Entschließung soll folgen. 1782, als Kaiser Josef II. sein drittes Regierungsjahr begonnen hatte, sollte der Bau des Pfarrhofes zu Purkersdorf nach Rissen des Raitoffiziers Wenzel Lechner erfolgen. Der Waldbereiter des Purkersdorfer Bereiches Ignatz Minichsdorfer legte einen Bericht mit folgenden Anschlägen vor: Josef Fellner, Hofziegeldeckermeister 164 fl 12 kr Philipp Schlucker, Maurermeister in Alland 247 fl 50 kr Joseph Gruber, Zimmermeister- in Hüt teldorf 606 fl 53 kr Im gleichen Jahr sollte auch die Orgel durch den bürgerlichen Orgelbaumei ster Gottfried Malleck repariert werden. Anstatt Geld für neue Geräte auszuge ben, wurde Tobias Haas geraten, die beiden alten Kelche, zwei Leuchter und ein Taz gegen Gegenstände aus dem 13
RkJQdWJsaXNoZXIy NzM2NTQ=