antiquitatem venerandum certantem cum novis precibus eucharisticis primatum retenturum esse et non ut aliquid archaicum sensim desuetum et obsoletum iri. Manifeste reluctantia manum tali restaurationi admovendi roboratur hodie etiam per auctores certe eruditos et praeclaros, qui originem Romani Cano nis non tantum in genere sed etiam circa singula elementa a ludaica liturgia tem pere Christi deducere velint. Quae thesis autem nullo modo certa est et inter doctores discutitur immo seriis argumentis impugnatur. Ideo vera verecundia mihi videtur optatam a nobis restau rationem non prohibere sed commendare. Quod attinet ad plures et novas preces Eucharisticas mihi videtur hanc Quaestionem diiudicandam esse ex qualitate: Si nempe sunt ut Concilium postulabat in genere ab Eucharistica Synaxi, si ergo per hanc precem fideles inducuntur et edocentur clariore modo ,,divinam victimam Deo Patri offerre atque cum ea oblationem viatae suae facere, Sacrae Liturgiae celebrationem ita participare, ut sinceram orationem in ea attingant" (P 5); si illa nova prex Eucharistica perspicue exprimit nostram in Christo et per Christum gratiarum actionem pro beneficiis creationis et redemptionis necnon consecrationem totius mundi - et haec omnia in forma lucida et hymnica, si ergo tales sunt istae novae preces ex Corde approbamus, si non, multiplicatio sola et per se utilis non erit. Episcopi Nostri rogant insuper, ut non simpliciter „ad libitum" cuiuscumque sacerdotis remaneat selectio inter has plures formulas, sed partim cum quibusdam mis sis coniungantur partim per quas regulas earum usus dirigatur, alias mox incipient conamina ad miliores adhuc formulas pro singulorum arbitrio introducendas. Antequam meum tempus effupt opinor non oportere extense in mentem revocare inter viros huius saeculi primos fuisse sacerdotes in mea patria qui satagebant ad restaurandam liturgiam, ad participationem vivam populifovendam, ad motum liturgicum incitandum. Nolumus ergo et nunc ullo modo liturgicam renovationem a Concilio susceptam difficilem reddere, malumus immo indiviso corde cooperari ad eius expeditum et salutarem progressum. Dixi. Gratias. Nachdruck aus: Für Kirche und Hei mat. Festschrift Franz Loidl zum 80. Geburtstag. Wien/Herold 1985, S. 100-104. Tschechische Salvatorianer im böhmischen Wien P.Dr.Waldemar Posch „Durch das 1985 erschienene Buch „Böhmisches Wien" von M. Giettler wurde ich angeregt zu schreiben, wer und auf welche Weise tschechische Sal vatorianer in der seelsorglichen Betreu ung der Böhmen um 1900 in Wien tätig waren." Monika Giettler bemerkt im Vorwort zu ihrem 1985 erschienenen Buch „Böhmi sches Wien"', die Wiener Tschechen um 1900 seien „ein immer noch nicht ausge schöpftes Thema". Im Kapitel „Kirche und religiöses Leben"zählt die Verfasse rin auch die Salvatorianer zu jenen Kongregationen, die ihre Kirchen den tschechischen Gläubigen zur Verfügung stellten. Dies trifft zum Teil für die Salvatorianer in Wien-Favoriten, beson ders aber für die in Kaisermühlen zu.In Favoriten wirkte vorübergehend F. Leo Zizka und in Kaisermühlen dauernd P. Matthias Bezdek, dem eine Zeitlang F. Facundus Peterek zur Seite stand. Der Tscheche P. Leo Zi^a war Weg bereiter der „Katholischen Lehrgesell schaft" in Österreich, die ab 1893 den Namen „Gesellschaft des Göttlichen Heilandes" (Salvatorianer) annahm, ^izka wurde am 14. Mai 1864 zu Kraslovice in Böhmen geboren. Er schloß sich der Katholischen Lehrgesellschaft an und wurde am 20. September 1890 in der Lateranbasilika zu Rom zum Priester geweiht.® Bald darauf kam Zizka als Militärkurat für die böhmischen Soldaten nach Wien und gab außerdem den tschechi schen Kindern in der Komensky-Schule in Favoriten Religionsunterricht. Wurde bis dahin staatlicherseits den Salvatorianern keine Niederlassung in Österreich genehmigt, so ließ man sie jetzt mit Rücksicht auf die tschechische Bevölke rung gewähren. P. Zizka bezog nun in Favoriten in der Eugengasse 10 (heute Pemerstorfergasse) eine kleine Miet wohnung.® Dorthin folgten ihm P. Cajetan Hinterberger, ein gebürtiger Ober österreicher, und der Laienbruder Vitus Vilser aus Bayern.' So kam am 14. September 1892 eine Hausgemeinschaft zustande,die die erste Niederlassung der Salvatorianer in der österr.-ungarischen Monarchie erstehen ließ. Die Wohnung in der Eugengasse erwies sich als zu klein und so wurde in der Jagdgasse 37 der dritte Stock und die Hälfte des zweiten gemietet. Die Gemeinschaft litt bittere Not - es fehlte an Nahrungsmitteln und im Win ter an Brennmaterial. Zweimal konnte man sich nicht mehr anders helfen, als telegraphisch vom Mutterhaus in Rom Hilfe zu erbitten."' Diese Belastungen waren für P. Leo Zizka, dem Vorsteher der kleinen Gemeinschaft, zu groß. Er verließ die Gesellschaft und trat am 4. Oktober 1893 in den Minoritenorden ein. Zwischen 1905 und 1907 verließ er diesen, und dann verloren sich seine Spuren." Erhalten aber blieben den Salvatorianern in Favoriten weiterhin die ärmli chen Verhältnisse. Ein Trost war ihre staatliche Anerkennung vom 27. Juni 1894. Der Preis dafür war hoch und die Bedingungen hart. 10.000 Gulden Kapi tal mußte zur Erhaltung der Wiener Niederlassung als Vermögen ausgewie sen werden. Seitens dieser Niederlas sung durften weder an einen Öffentli chen Fond noch an die allgemeine Mild tätigkeit Ansprüche aufGewährung von Sustentationsmitteln erhoben werden.' Von den in Kaisermühlen wirkenden tschechischen Priestern fand P.Matthias Bezdek die meiste Beachtung. 1868 in Neutischein, Erzdiözese Olmütz, ge boren,trat er 1890 in Rom in die Katholi sche Lehrgesellschaft ein. Am 8. Juni 1895 wurde er in Rom zum Priester geweiht." Um diese Zeit hatte P. Jordan, der Stifter der Salvatorianer,zusammen mit dem Erzbischof von Olmütz, Dr. Theo dor Kehn, die Errichtung eines Studien hauses in Walachisch-Meseritsch vorbe reitet. Nach dem Wunsch P. Jordans sollte es auch das Mutterhaus einer künftigen tschechischen Provinz wer den. Die Pioniere, die am 17. September 1895 hier eintrafen, waren P. Cyrillus Braschke und P. Matthias Bezdek. Letz terer war hier vier Jahre als Erzieher, Katechet und Prediger tätig und wurde dann nach Wien-Kaisermühlen berufen, um dort - wie rühmend in der Tsche choslowakei später hervorgehoben wurde - als „geistlicher Vater der dorti gen tschechischen Terziaren" zu wir ken." In Kaisermühlen gab es reiche Betäti gung. Wenige Jahre vor P. Bezdeks Ankunft war dort die Herz-Jesu-Basilika erbaut worden. Zur Beschaffung der Geldmittel war am 6. März 1884 ein Kirchenbauverein ins Leben gerufen worden'",dem nun allmählich der Atem ausging. Dabei fehlten der Kirche: der Glockenturm, die Bänke, die Orgel und die Paramente. P. Matthias Bezdek, der 1903 Kassier des Kirchenbauvereines geworden war, brachte neue Bewegung in denselben. Sein Superior und späte rer Pfarrverweser von Kaisermühlen,P. Theophilus Math,schrieb Jahre nachher über P. Matthias Bezdek, dieser er weckte den Anschein „als verfüge er über unbegrenzte Möglichkeiten in der Aufbringung von Geldmitteln."" Die Folge war,daß P.Bezdek unumschränkt den Verein beherrschte und in den Ausschußsitzungen regelmäßig seine Unternehmungen gebilligt wurden. Sein Ansehen stieg, als er 1906, da die Kirche wegen restlicher Bauschulden zweimal gerichtlich gepfändet wurde, die dro hende Versteigerung derselben verhin dern konnte. In erstaunlich kurzer Zeit gelang es ihm, Wohltäter aufzutreiben, die ihm Geld schenkten oder zinsenloses Kapital liehen.'® Mit stürmischer Begei sterung wurde er in einer großen öffent lichen Versammlung als „Apostel von Kaisermühlen"gefeiert.'® Nachdem die Kirche mit Bänken ver sehen und die Sakristei mit Paramenten ausgestattet worden war, wurde die Anschaffung einer Orgel aktuell. Und hier geriet P. Matthias Bezdek in eine arge Zwickmühle. Ohne die zuständigen Stellen in Kenntnis zu setzen, schloß er mit der Firma Rieger in Jägerndorf 11
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