Das Kreisamt Traiskirchen hat nun den Schulinspektor und zugleich Dechant von Hütteldorf, H. H. Leopold Schneider, beauftragt, eine Erhebung zu diesem Thema durchzuführen. Es sollte festgestellt werden, ob der Regierungs vorschlag die Einpfarrung und Einschu lung der Josephsdörfler nach Heiligen stadt angenommen werden könne. Im negativen Falle sollte eruiert werden,ob beide, Pfarre und Schule, also Eltern imd Kinder, nach Nußdorfeingemeindet werden könnten. Man sprach sich damals einstimmig für Heiligenstadt aus. Den Regierungs vorschlag fanden alle recht gut. So wurde er auch einstimmig angenommen, und es kam zur Einpfarrung und Ein schulung nach Heiligenstadt.''® Im Jänner 1832 wurde wiederum die Frage nach einer Einpfarrung und Ein schulung der Gemeinde von Josephsdorf nach Nußdorf aufgeworfen. Um die Gründe dafür gemeinsam zu bespre chen, zu überprüfen und die günstigste Lösung für alle Betroffenen zu finden, ordnete das Kreisamt Traiskirchen für Montag,den 13. Februar um 15 Uhr eine kreisamtliche Kommission im Pfarrhof zu Heiligenstadt an. Verpflichtend er scheinen mußten die Stiftsherrschaft, die Herren Pfarrer, die Schulaufseher, die Schullehrer und die Gemeindevor steher von Heiligenstadt, Nußdorf und Kahlenbergerdorf. Mitzubringen waren als Diskussionsunterlagen Statistiken, Daten über die Bevölkerungszahl, Häu sernachweis und eine Aufstellung über die Zahl der Schulkinder. Anlaß zum Umpfarrungsvorschlag nach Nußdorf war der Gesundheitszu stand des H. H. Thomas Schmidt, Pfar rer von Heiligenstadt. Darüber wurde ja schon ausführlich bei der Einpfarrung nach Heiligenstadt berichtet.*^' Die Regierung wurde dann vom Kreis amte über das Ergebnis der Aussprache eingehend informiert und kam zu dem Schluß, daß es am besten sei, wenn alles beim alten bleibe. Als Grund für diese Auffassung wurde angegeben, daß sich die Umstände, die 1811 zur Einpfarrung nach Heiligenstadt (und auch zur Ein schulung) geführt, sich gar nicht geän dert hätten, sondern noch immer diesel ben seien. Das neu hinzugekommene Problem wäre eigentlich nur der Ge sundheitszustand des derzeitigen Pfar rers von Heiligenstadt. Dem könne ganz einfach dadurch abgeholfen werden,daß der Herr Probst vom Stift Kloster neuburg nach Heiiigenstadt einen rüsti geren Stiftsherrn als Pfarrer hin ver setzt, oder dem derzeitigen einen Kooperator zur Seite stellt. Damit war die Umpfarrung nach Nußdorf wieder ein mal ad acta gelegt."^ Noch einmal wurde dieses Thema im Jahre 1872 aufgegriffen. Damals han delte es sich um die Auspfarrung von Unterheiligenstadt aus dem Pfarrver band von Nußdorf und die Einpfarrung nach Heiligenstadt. Daher waren damals die beiden Berge reif zum Abstoßen. Wer soll sie aufnehmen, wo sollen sie eingepfarrt werden, stand zur Debatte. Wiederum war die Pfarre Nußdorf im Gespräch. Die damalige Kommission unter dem Vorsitz des Bezirkskommis sär von Hefnals, Adolf Schiller, plä dierte für Kahlenbergerdorf, damit kirchliche und politische Grenzen über einstimmen. Diese Motivierung leuch tete allen ein. So stimmten alle für Kahlenbergerdorf und Nußdorf fiel wie der einmal durch.*^'' Der Verkauf des Hotel & Restaurant am Kahlenberg durch die Gemeinde Wien an den Döblinger Großfleisch hauer Berti Buschek, einem geschäfts tüchtigen Mann, der bereits mehrere gutgehende Lokale besitzt, brachte durch die vielen Großheurigenbesucher neues Leben aufden Kahlenberg.Durch günstig angebotene Hochzeitsarrange ments heirateten mehr Brautpaare in der Sankt-Josefs-Kirche am Kahlenberg als früher, vor allem auch Polen. Dies brachte eine zusätzliche Belastung an Matrikenarbeit für die zuständige Pfarre Kahlenbergerdorf, so daß diese zwar nicht um Auspfarrung der beiden Berge, wohl aber um Ausgliederung der Matri kenarbeit beim Ordinariate einkam.Für den Leopoldiberg wurde bereits 1965 eine Matrikenstelle geschaffen. Wegen Erkrankung des damaligen Rektors, Prof. Gerhard Wolf, wurden die Matri ken wieder von der Pfarrkanzlei zu Kahlenbergerdorf weitergeführt. Die Matrikenstelle am Leopoldiberg wurde nicht eingezogen,sondern sie „ruhte". Da derzeit ein Wiederaufleben der Matrikenstelle zugleich mit der Über nahme der Matriken auch vom Kahlen berg nicht möglich war, hat entgegen kommenderweise der derzeitige Herr Pfarrer von Nußdorf, H. H. GR Ray mund Rengo,die Matrikenführung über nommen. Somit ist nach 175 Jahren pro und contra Pfarre Nußdorf, ihr, wenn auch keine Einpfarrung,so doch eine zusätzli che Arbeit für St. Josef am Kahlenberg und dem Leopoldiberg zugedacht wor den.'" Auch die Pfarre Grinzing war ein einziges Mal im Gespräch, Mutterpfarre für Josephsdorf zu werden. Aber zu einer ernsthaften Verhandlung darüber kam es nie. 'Dr. Vinzenz Oskar Ludwig, DER LEOPOLDSBERG, Klosterneuburg 1939, pag.32. ® Joseph Freyherr von Hormayr, WIEN, SEINE GESCHICHTE UND SEINE DENKWÜRDIGKEITEN, Band IV,Heft 3, pag. 148. » CORRISPONDENZA EPISTOLARE TRA LEOPOLDO I IMPERATORE ED XL P. MARCO D'AVIANO CAPPUCINO da Onno Klopp. Graz, Libreria Styria Editrice 1888. Lettera CCHI, Vienna, 17 gennaro 1693, pag. 234. STAKLN, Kammeramtsrechnun gen, 1797-1799. "DAS SCHICKSAL DER KAMALDULENSEREREMIE AUF DEM SCHWEINSBERG. 1628, 1782, 1983. Hamminger Josef Dominicus, in WIE NER KATHOLISCHE AKADEMIE,Miscellania. Dritte Reihe, Nr. 25. DAW, Kahlenbergerdorf, 1693, 12. vin. STAKLN,KTN 113,fol. 23,Nr.41. "STAKLN.KTN 113,fol. 23,Nr.41. STAKLN,KTN 117,fol. 34,Nr.2. STAKLN, loco citato „Additamento". STAKLN, loco citato, EXTRACTO EX LIBRO PAROCHIALIS S.GEORGU IN KALLENBERG... EXTRACTO EX PROTOCOLLO PAROCHIALI AD DIVUM GEORGIUM IN PAGO KALLEN BERG REVERENDISSIME ac ILLUSTRISSIME DOMINE DNE OFFICIALIS..." STAKLN, loco citato, „Allerdurchleuchtigst-. Großmächtigst- und Unüber windlichster Römischer Kaiser,...". STAKLN, loco citato, „Dem Hochwürdig: in Gott Geistlich: Wohl Edl und Hochgelehrten Herrn Ernesto,des fürstl. St. Leopold Stüfft Probsten..." STAKLN, loco citato, „Reverendissime ac Illustrissime Domine Dne Officialis.. „Ihro Hochfürstliche Emi nenz, Hochwürdigst, Hochgeborener der Heil. Rom.Kirchen Cardinal,.." ='STAKLN,KTN 117,fol. 32, Nr.2. "STAKLN, KTN 117, fol. 32, Nr. 2, „Gütigste Herren und Freunde..." DAW,Chronik der Pfarren Höflein und Kallenberg. 2' STAKLN,KTN 117,fol. 34,Nr.3. DAW, Kahlenbergerdorf, 1782, 15. XI. Pfarrarchiv Kahlenbergerdorf,PROTOCOLLUM KALLENBERGENSE,pag. 64s. "STAKLN, KTN 117, fasc. 24, Nr. 2; Prot.Kallenberg., pag.64s. STAKLN, KTN 117, fol. 34, Nr. 2, „Wohlehrwürdiger Herr!.. HHSTA, Klosterrat, fasc. 18, Kamaldulenser, 1782, fol. 275; NÖLAST,KLA, KTN 131, fasc. 133 L;PROTOCOLLUM KALLEN BERGENSE,pag.65. STAKLN, KTN 117, fol. 34, Nr. 2, „N.Ö. Landesregierung, Kolomann Deegen bittet...", v. 22. II. 782, Nr. 440; „Ex Const. Archiep. Vien. 24. 12. 782." Pfarrarchiv Kahlenbergerdorf, Prot. Kall., pag.66. 2® STAKLN, KTN 117, fol. 34, Nr. 2, Kolomann Deegen an Rev. Archi. Epple, Constum Vienne.; PROT. KALL., „Begräbniß Specification", pag.65 und 66. HHSTA,N.Ö. KAAL.ADM.,RELI GIONSFOND,fasc. 95/96, Nr. 1303. DAW, Kahlenbergerdorf, 1782, 8. xn. ^2 STAKLN,KTN 117,fol. 34,Nr.2. M. Kronberger Caes. Reg. Aulae Parochus, 6. 1. 1783;PROT.KALL.,pag.66. NÖLAST,KLA,KTN 131,L 139. HHSTA, KLR, fasc. 18, Kamaldu lenser, fol. 275. NÖLAST, KLA, KTN 131, Kreishauptmann Schütz,30. 11. 782. DAW, WP 73. 28. 7. 1788, pag. 97; DAW,WP 78, 13. 4. 1796, pag. 97; DAW, WP 82, 13. 5. 1804, pag.822;DAW,WP 80, 23. 5. 1800, pag. 248. STAKLN, KTN 776, Nr. 16. „Auf dringendes Ansuchen...", 26. 8. 1785. STAKLN,KTN 776, Nr. 16, Consist. an Propst Gaudenz, 16. 6. 1806. DAW, Kahlenbergerdorf, 1809, 7. IX. DAW, Kahlenbergerdorf, 1811, 10. vra. STAKLN, fasc. 1, 1850, Nr. 1-21A, Consist. an Propst Jacob Ruttenstock, 10. 3. 1832. 8
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