Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

riale gegen Herzog Friedrich d. Schönen verschworen hatten, war Weikard v. Toppel bereits Landrichter. St. Veit ist zum Gegensatz vom benachbarten Hak king nicht unter den nach der aufge deckten Verschwörung konfiszierten Gütern genannt. Ein Ankauf der Herr schaften St. Veit und des benachbarten Gottesfeld durch Weikard von Toppel, noch ehe eine Konfiskation ausgespro chen wurde, liegt im Bereiche der Mög lichkeiten, da beide Geschlechter, die von St. Veit und die von Gottesfeld in diesem Jahre zum letzten Male genannt sind. 1236 ließ sich das Stift Heiligenkreuz von Herzog Friedrich II. durch das her zogliche Siegel eine Urkunde bestätigen, die einen Vergleich des Bischof Rüdiger v. Passau mit dem Pfarrer von Alland zum Inhalt hatte.' Die Forschung hat festgestellt, daß in dieser Urkunde anstelle des Privilegs des Bischof Reginmar v. Passau von 1136 dieses Privileg auf Markgraf Leo pold als Aussteller verändert worden ist. In diesem Privileg werden drei Mau sen in Dornbach genannt, eine wurde von Ulricus de Gaden gegeben,eine von Ulricus Asinus, die dritte aber von Wi chart de Sancto Vito. Würde der Inhalt des Privilegs richtig sein, wäre Ulricus von Gaden gleichzu setzen mit Ulricus von Gaden-Stivern, dessen Bruder Wichard von Gaden sich auch von Arnstein nannte. 1236 gab Hlg. Kreuz diese drei Huben an die Pfarre Alland und wollte deren Erwerb nach weisen. Ist aber völlig auszuschließen, daß die drei Schenkenden, die 1236 Zeitgenossen waren,einfach in das Jahr hundert davor gesetzt wurden, oder sollte der Inhalt echt sein? In der Ausstellung „Der heilige Leo pold" liegen die Stiftsbriefe von Kl. Neuburg und Hlg. Kreuz,beide mit dem Jahr 1136, in der Vitrine nebeneinander. Der von Kl. Neuburg wird in der Aus stellung als wahrscheinlich zum Datum als nicht echt bezeichnet, während die Hlg. Kreuzer Stiftungsurkunde von Dr. GselP eher als falsch bezeichnet und in das Jahr 1236 eingeordnet wurde. Es geht also um das gleiche Jahr, in dem Wichard von St. Veit gestorben sein dürfte. Ihn für das Jahr 1136 anzusetzen, scheint daher nicht vertretbar. Pater Georg Bichlmalr SJ Quellenverzeichnis: Diözesanarchiv Wien(DA Wien), Rentamtbuch St. Veit 10605 B 1305,Dez. 10587 1360, 14. 7. 10550 A 1364, 16. 10. 10598B 1367,6. 12. Originalurkunden St, Veit 1361, 19. 12. '* St. Veit 1365, 16. 3. Archiv Niederösterreich, Landesurkunden Nr.5405 1315, 10. 4. Nr.5422 1331, 13.8. Gültbuch Nr.50 1764 1782,25. 3. 1796,6.6. Klaus Lohrmann/Ferdinand Oppl: Regesten zur Frühgeschichte von Wien Nr.250 1194 Nr.276 u. Nr.297 1203,28.3. P.Hermann Watzl: Festschrift St. Bernhard,459,60 1207(1203) Viktor Flieder:Stephansdom und Wiener Bistumsgründung S.152 1368,4.5. S.204 1469, 18. 1. 1723,24. 2. S.242 1728, 18. 10. Fontes rerum austriacarum:Band 81 FRA 11/81, 102 1271 Band 4 FRA II/ 4, 191 1221 Quellen zur Geschichte der Stadt Wien I/IO 17226 DOZA 12820.D. U/ 254 A.Wien 1343, 17. 1. Fichtenau-Zöllner-Mitis: Urkundenbuch zur Geschichte der Babenberger BUB 1/163, Lohrm.302 1208 BUB 1/184, Lohrm.317 1212 BUB 1/187.Lohrm.322 1213 BUB n/203.Lohrm.331 1216 BUB 11/235,Lohrm.235 1221 BUB 1/142 1204-1212 Archiv Wien,Grundbuch 20/98,fol 1 1796,6.7. Heinrich Weigl; Historisches Ortsnamenbuch von NÖ II. Band,F31 Dr.Benedikt Gsell: Gültbuch von Heiligenkreuz FN3 Hanthaler Chrysostomus:Recensus diplomatico genealogicus, Wien 1819-1820 FN 1 Urkundenbuch zur Geschichte der Babenberger: II. Band,323,Dr. Gsell,LXXX,FRA II/ll,90 FN 2 Schon immer hatte ich reges Interesse für die segensreiche Tätigkeit, die P. Bichlmair entfaltete für Fernstehende und Suchende. Sehr freute ich mich, als ich eines Tages mit unserer Gründerin, Frau Dr. Hildegard Burjan, in die Habsburger gasse zu einer Sitzung ging und auf der Stiege einem protestantischen Arzt be gegnete, den ich von der Arbeit in Klosterneuburg kannte. Er kam von einem Vortrag P. Bichlmairs für Fern stehende und Andersgläubige. Diese Vorträge wurden regelmäßig gehalten - der Arzt konvertierte. 1925 hat Frau Dr. Burjan anläßlich des Heiligen Jahres gebeten, Exerzitien für Schutzbefohlene zu halten.,P. Bichlmair sagte zu und hielt folgende Zyklen: 30. rV. bis 4. V.in Sebenstein für ehema lige Schützlinge,32 Teiln. 10. VI. bis 14. VI. für unehel. Mütter in Hütteldorf,22 Teiln. für Andersgläubige bei Sacre Coeur, 12 TeUn. 26.IX. bis 30.IX. in Eßling, Erziehungs heim In Sebenstein durfte ich mit unserer damaligen Sr. Franziska an der Betreu ung der Exerzitantinnen mitarbeiten. Mit Erlaubnis von Frau Dr. Burjan durfte ich eine Andersgläubige einladen, nur zur Erholung mitzufahren. Aus Neu gierde nahm sie an allen Vorträgen teil, und später, erst 1931, sprach sie mich in Linz am Bahnsteig an und ersuchte um Hilfe, um katholisch zu werden. Bin noch in Verbindung mit ihr. Seinerzeit war sie Erzieherin. Wegen Krankheit konnte sie leider nicht in die CS eintre ten, aber drei andere kamen durch sie. Bei den Exerzitien bekehrte sich eine der schwierigsten Schützlinge. Ich hatte sie eingeteilt, dem Pater zu servieren. Als sie dort Zigaretten sah und der Pater - allerdings vorbereitet - ihr Interesse dafür sah, lud er sie ein, mit ihm zu rauchen. Diese Frau lebt verwitwet in München,die Tochter ist verheiratet. Ein anderes Fräulein war aus der Kirche ausgetreten und nützte die Tage der Besinnung zur Rückkehr. Wenn Konvertitenprobleme bestan den, konnte ich immer P. Bichlmair um Beratung bitten. Besonders 1938. Eine Dame kam zu mir aus Linz, weil der Gatte, ein Oberbaurat, Nichtarier war, ein Sohn Priester, der jüngere Jusstudent. Die Dame war voll Angst - P. Bichlmair fand den richtigen Rat. So war es selbstverständlich zu erkennen, daß eine tatkräftige Mitarbeit nötig sei und Lotte Fuchs zu empfehlen. P. Bichlmair war immer hilfsbereit. Als er Provinzial war und ich ihn um einen Konsulenten für die Bahnhofsmis sion Wien ersuchte, bestellte er P. Riener SJ. dafür. Gott fügte es im August 1953, daß ich am Tage vor dem Begräbnis P. Bichl mairs in Innsbruck ankam(um in Stams Urlaub zu machen) und somit am Re quiem und den Trauerfeierlichkeiten teilnehmen konnte. 41

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