einen Ablaß ad conservationem der Michaeierkirche.'' Georg (v. Hohenlohe, 1390-1423), Bi schof V. Passau. confirmiert den Ablaß am 8. August 1419. 15. 1430 Oktober 14, Wien. Pergament, 11,3 x 22, Plica 2,7 cm. Rotes Rundsiegel (4,5 cm)in Schale aus ungefärbtem Wachs. Sehr guter Erhal tungszustand. Nicodemus (della Scala, 1421-1443), Bischof V. Freising, gewährt Ablaß für die „de novo constructa" Lukaskapelle. Diese KapeUe war 1430 vom Bucharzt (promovierter Arzt) Christian und seiner Frau Anna gestiftet worden. Sie wurde an das nördliche Seitenschiff ange baut.'® 16. 1430 Oktober 17. Wien. Pergament, 16,5 y- 28,5, Plica 2,7 cm. Siegel vom Pergamentstreifen abgelöst. Leonhard (v. Layming, 1424-1451), Bi schof V. Passau confirmiert die Ablaß briefe, die von Konrad (v. Düna, 1419-1434), Erzbischof v. Mainz und Erzkanzler Deutschlands sowie von Johan nes (v. Reisberg, 1429-1441), Erzbischof v. Salzburg, Legat des Apostolischen Stuhles und Nicodemus, Bischof v. Frei sing für die Lukaskapelle gegeben wor den waren. Obwohl die Urkunden der Erzbischöfe von Mainz und Salzburg erst mit dem Datum vom 26. bzw. 27. Dezember 1430 ausgestellt wurden, wa ren sie bereits am 17. Oktober vom Passauer Bischofconfirmiert worden. 17. 1430 Dezember 27,Wien. Pergament, 14x29,9, Plica 6cm. Ova les Siegel ah Pergamentstreifen anhan gend beschädigt. Konrad, Erzbischof v. Mainz gibt einen Ablaßbrief, um die Bedeutung der Lukaskapelle hervorzuheben. Unter zeichnet vom Sekretär Theodorus Ebbrach. 18. 1430 Dezember 26,Wien. Pergament, 14,5 x 23,3, Plica 5cm.Ro tes Rundsiegel (4,2cm) in Schale aus ungefärbtem Wachs an Pergamentstrei fen hangend.Beschädigt. Johannes (II. v. Reisberg, Reichen berg, 1429-1441), Erzbischof v. Salzburg, Ablaßbrieffür die Lukaskapelle. 19. 1448 Januar 16, Wien. Pergament, 25x31,3, Plica 5cm. Sie gel abgelöst. Sekretär:Joannes Vaultier. Johann, Kardinaldiakon, Legatus de latere für Deutschland erteilt 100 Tage Ablaß u.a. für die Ausbesserung, Erhal tung und Errichtung der Tafelbilder am Hochaltar der Michaeierkirche. 1448 erfolgte die Aufsteilung der „New Tavel, die der Kaschauer gemacht hat'"®. Dieser hatte 1445 den Auftrag für eine Tafel im Chor erhalten-". Er war bereits 1437 für die Michaelerkirche tä tig: er lieferte vier bemalte Scheiben für die Schlußsteine des Gewölbes'^'. 1473 erhielten die Gesellen Kaschauers den Auftrag, die Tafelbilder zu entstauben''^. Von Kaschauers Werk ist nur ein spärli cher Rest erhalten geblieben: drei Schreinfiguren des 1443 angefertigten 38 Hochaltars für den Dom zu Freising. Sie befinden sich jetzt im Bayrischen Natio nalmuseum zu München und stellen dar die Muttergottes, den Auftraggeber Bi schof Nicodemus della Scala und den Bistumspatron Korbinian. Jacob Kaschauer, seit 1429 in Wien nachweisbar, hatte in der Pfarre St. Michael Hausbesitz. Er soll in der Michaelerkirche begraben worden sein^®. 20. 1450 März 29,Rom. Pergament, 30 x 50, Plica 7cm. Siegel samt Schnur abgelöst. Die Kardinäle Georg (del Fiesco, 1449-1453), Bischof v. Praeneste und Johannes v. St. Laurentius gewähren 100 Tage Ablaß zu Ausbesserungsarbei ten an der Kirche und Anschaffung von Kelchen,Büchern usw. 21. 1452 März 20,Rom. Pergament, 30x 55, Plica 9cm. Alle Siegel abgelöst. Neuerliche Gewährung eines Ablasses für St. Michael durch den schon genann ten Kardinal Georg, Bischof v. Praene ste und anderen Kardinälen. 22. 1452 März 19,Rom. Pergament, 28x 47, Plica 2,7 cm. Ur sprünglich 6 Siegel in spitzovalen Zinn kapseln, davon nur drei deckellose Kap seln mit nur einem beschädigten, roten Wachssiegel(9,5 x6cm)erhalten. Georg del Fiesco, Bischof v. Praene ste, Isidor Ruthenus (de Kiew), Bischof V. Sabina (seit 1439 Kardinal) u. a. ge währen 100 Tage Ablaß und erwähnen besonders den Altar des hl. Andreas. 23. 1452 Mai 26,Rom,St.Peter. Pergament, 29,7 x 54, Plica 5cm. An roter Schnur hangendes rundes Bleisie gel(4 cm). Inschrift der Vorderseite über den beiden Apostelköpfen: S(ANCTUS) PA(ULUS) S(ANCTUS) PE(TRUS), Rückseite: NICO/LAUS P(A)P{A)V. Papst Nikolaus V. gewährt auf Bitten des edlen Johannes Ritter v. Rucken dorf, dessen Vorfahren in der Andreas kapelle zu St. Michael ihre Ruhestätte haben,für den Besuch dieser Kapelle zu den gewöhnlichen Bedingungen einen Ablaß von 3Jahren und 3 Quadragenen. Der Andreasaltar befand sich einst unter dem Lettner beim linken Pfeiler des Triumphbogens zum Hauptchor'". Seit 1642 befindet sich dort das Altarbild zum Apostelaltar von Tobias Pock. Ritter v. Ruckendorf dürfte sich im Gefolge König Friedrichs IV. befunden haben, der 1452 in Rom zum römischen Kaiser (Friedrich III.) gekrönt worden war. 24. 1457 Mittwoch nach Oculi, St. An dreas im Heckenthal. Pergament, 14 x 27, Plica 4cm. Siegel abgelöst. Wolfgangus... Episcopus ypponensis ac cooperator in pontificalibus... Udalrici Nusdorff(1451-1479)gibt aufBitten des edlen Herrn Lorenz Piscator (Fischer), Vicar der Kirche St. Michael einen Ablaß, der u. a. auch beim Besuch des Friedhofs bei St. Michael gewonnen werden kann. 25.1478 April 10, Wien. Pergament, 24,2x32, Plica 6cm. Sie gel samt Schnur abgelöst. Sekretär: Amerinus. Alexander(Numai,1470-1485), Bischof V. Forli und Referendar des Papstes in Deutschland mit der Klausel; und in einigen anderen Orten, gewährt auf Bitten des Ehepaares Mathias und Elisa beth Vindisch für den Besuch der Michaelerkirche einen Ablaß. Als Be gründung wird angeführt, die Bittsteller hätten aus dem Ertrag ihrer Güter für den ersten Freitag jedes Monats ,,maxime pro unione et Triumphe Orthodoxae fidei" auf dem Dreifaltigkeitsaltar eine Messe für ewige Zeiten gestiftet. 26. 1480 April 20,Wien. Pergament, 20x37, PUca 6,4cm. Sie gel abgelöst.Sekretär: Amerinus. Alexander, Bischof v. Forli, gewährt auf Bitten der Wiener Bürgerin Anna Starchin für die Bedürfnisse der Michae lerkirche einen Ablaß. Da der Referen dar des Papstes vernommen habe, daß an allen Freitagen dort das Tenebrae factae feierlich gesungen würde,so kön nen diesen Ablaß auch alle Gläubigen gewinnen, die dem Gesang andächtig beiwohnen. 27. 1480 Mai 4, Wien. Pergament. 23.5 x 42, Plica 9,5 cm. Sie gel abgelöst. Sekretär:Amerinus. Alexander, Bischof v. Forli, erweitert den auf Bitten der Wiener Bürgerin Anna Starchin gegebenen Ablaß von 40 auf 100 Tage, wenn an bestimmten Ta gen während des gesungenen Tenebrae die große Glocke geläutet wird. 28. 1480 August 10, Wien. Pergament, 17,5x40, Plica 7,5cm.Sie gel abgelöst. Sekretär: Amerinus. Alexander, Bischof v. Forli, gibt für den Besuch des Ölbergs am Michaeler Friedhof, den Johann der Maler aus Siebenbürgen und seine Ehefrau Ursula gestiftet und errichtet haben, einen Ab laß. Aufgrund dieses Ablaßbriefes konn ten der Name des Künstlers und das Datum der Errichtung des Ölbergs sichergestellt werden^". 29. 1500 Februar 28,Rom. Pergament, 49 x 75,8, Plica 13,5 cm. Ursprünglich 12 Siegel in spitzovalen Zinnkapseln. Davon blieben 10 Kapseln und ein halbes Siegel erhalten.Sekretär: Lepetit. Die Kardinäle Oliverius (Caraffa 1 1503), Bischof v. Sabina, Hieronymus (Basso de la Rovere, 1 1503), Bischof v. Praeneste usw. gewähren auf Bitten des ehrbaren Herrn Paul Schbarczenhofer (Schwarzenhofer) den Besuchern und Wohltätern der Michaelerkirche einen Ablaß von 100 Tagen. Zusammenfassung: Die 29 mittelalter lichen Ablaßbriefe des Michaeler Kol legsarchivs sind ein Spiegelbüd des Zeit geschehens von 1288-1500. Sie berichten nicht nur von den Bemühungen der Wiener Bürger um die Erhaltung, den Ausbau und der Auszierung der Michae lerkirche, sondern geben auch tiefen
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