Familie des Schuldirektors Johann Michael Plöch, wo er viel Hausmusik betrieb und musizierte. 1828, 1. Vn.: Planung und Antrag einer Hauptschule für rund 600Schüler. 1831: Nach Überwindung mehrfacher Schwierigkeiten wird mit Dekret der Studienhofkommission die Trivialschule zu einer Hauptschule mit vier Klassen erhoben. Die Finanzierung erfolgte mi( Hilfe der J.-Schwarz-Stiftung(Neu- und Umbau; Entlohnung des Zeichen lehrers). 1833: Der geplante Bau wird durchge führt. 1834,4.X.: Ein Circulare vom 18. Sep tember 1834, Nr. 81, kündet die Eröff nung der genehmigten „Hauptschule" an. Hiemit erfuhr die Schule eine Auf wertung, sie bestand aus einer Haupt schule und einer zweiklassigen Unter realschule. 1853: Eingehende Beratungen und Verhandlungen über eine Reorganisa tion der Hauptschule in Stockerau („Stockerauer Schulreform"): Böhmi sche Sprache, Trennung der Stelle des Direktors von der Mesnerstelle, Aus schreibung der Direktorstelle, geson derte Unterrichtserteilung beider Schul typen, Zubau-Planungen u.a. - Dazu statistische Zahlen: 1853, 19. III. beträgt der Schülerstand 313 Knaben plus 277 Mädchen = 590 Schulkinder; eine Di rektorenstelle, acht Lehrkräfte und drei Katecheten unterrichteten. 1855: Diese Schule erhielt den Titel „Haupt- und Unterrealschule". Es un terrichteten ein Hauptschuldirektor und sechs Lehrkräfte. 1857: Errichtung einer zweiklassigen Unterrealschule, verbunden mit der Hauptschule. 1861; Unterrichtserteilung an der Hauptschule in Parallelklassen. 1862: Planung einer „Unterrealschule mit gewerblichem Charakter bzw. einer Bürgerschule mit gewerblicher Ten denz". Ziel: Vorbereitung auf den Ge werbeberuf; spezieller Lehrplan mit kaufm. Rechnen, Korrespodenz, Buch führung, Kenntnisse der böhmischen Sprache. - Die Verhandlungen zogen sich bis 1869 hin und fanden mit dem RVG 1869 ihr Ende. 1864, 4. V.: Die selbständig gewordene Unterrealschule (dreiklassige Landes unterrealschule) übersiedelt in das Bür gerspital, Bordschildstraße 9. - Es sind 686 Schüler vorhanden, es wird eine Geschlechtertrennung durchgeführt. 1866/67: Mit Beginn dieses Schuljahres zählt Stockerau folgende Schulen: Die Pfarr-Hauptschule für Knaben und Mäd chen (Kirchenschule), ein Realgymna sium mit 1. und 2. Klasse in Verbindung mit einer Gewerbeschule, eine Real schule(drei Klassen). 1869: Das Reichsvolksschulgesetz (RVG), das 3. österreichische Schulge setz, wird beschlossen.- Einige wesent liche Punkte daraus: Schulpflicht vom 6. bis zum 14. Lebensjahr; oberste Schul aufsicht hat der Staat; Schulordnung; Lehrerbildung; Besoldungsrecht: Tren nung von Schul-, Organisten- und Mes nerdienst. Neuer Titel der Schule: Volks34 schule, die eine Pflichtschule ist; der Standort Kirchenschule bleibt derselbe. 1870/71: Nach dem RVG 1869 führt die Volksschule in Stockerau vier Klassen, drei Parallelklassen; ein Direktor und sieben Lehrkräfte. 1872: Trennung der Klassen nach Ge schlechtern; Errichtung einer fünften Klasse VS für Knaben und Mädchen; Übersiedlung der Knabenvolksschule in die Schule Juditastraße 1 (heute HS West). Die Mädchenvolksschule ver bleibt in der Kirchenschule und erhält den Status einer achtklassigen Volks und Bürgerschule. 1882: Bau einer Volksschule neben der zu kleinen Kirchenschule: Schul gasse 4 (heute Handelsschule); Conskr. Nr. 330.-Das Gebäude wird mit Unter stützung der Sparkasse (20.000 Gulden) und einem Kostenaufwand von 30.000 Gulden errichtet. - Die Mädchenbürger schule übersiedelt in dieses neue Schul haus, die Mädchenvolksschule verbleibt in der Kirchenschule. 1883: Die Wohnung des Direktors in der Kirchenschule wird wegen Raumbe darfes aufgelassen und als Klas senräume verwendet. 1889, 24.IV.: Eröffnung des vorge nannten Schulbaues zum 40jährigen Re gierungsjubiläum des Kaisers. 1903: Festliche Hundertjahrfeier zum Bestände der alten Kirchenschule(hiezu eine Publikation des damaligen Direk tors der Mädchenvolks- und Bürger schule,Johann Krimmel). 1908/09: Nach Vollendung des Schul baues in der Juditastraße übersiedelt die Mädchenvolks- und Bürgerschule in die Schule Juditastraße 1. - Die Kirchen schule wird als eigenständige fünfklassige Volksschule für Knaben und Mäd chen geführt. 1909-1936: Die Kirchenschule ist somit die 3. Pflichtschule für Knaben und Mädchen in Stockerau. Die Knaben sind im alten Trakt der Kirchenschule (Schulgasse 2, ehemaliges Museum), die Mädchen im neuen Trakt(Schulgasse 4, Handelsschule)untergebracht. Nunmehr gilt für beide Schulen die offizielle Be nennung „Kirchenschule"; von der Be völkerung gilt diese Benennung nach wie vor nur für die „alte Kirchen schule". Die Stockerauer Knaben, die die Hauptschule besuchen wollten, mußten bis 1909 nach Korneuburg fahren. 1936: Die alte Kirchenschule wird auf gelassen, die Schulkinder auf beide Volksschulen in der Juditastraße aufge teilt. Die alte, traditionsreiche Kirchen schule entspricht nicht mehr den mo dernen schulischen Erfordernissen und wird anderen kulturellen Zwecken zu geführt. 1939-1985: In der aufgelassenen Kir chenschule wird das Bezirksmuseum untergebracht(Eröffnung 1941). 1974, 8. III.: Auflassung der neuen Mädchen-Kirchenschule (Schulgasse 4); das Gebäude wird vom Arbeitsamt,spä ter von der Handelsschule bezogen. 1985: Nach Übersiedlung des Mu seums in das Schloß Belvedere wurde das Gebäude der Kirchenschule (Schul gasse 2 und 4) generalsaniert und für Zwecke der Bundeshandelsschule adap tiert. Zur Haugeschichte der Kirchen schule 1801: Antrag auf einen Erweiterungs bau der seit 1600 bestehenden Kirchen schule,der 1803 mit einem gründlichen Umbau des bestehenden Gebäudes und mit einem Zubau (Südtrakt) dementsprechend den Erfordernissen durchgeführt wird. Die Mittel zu dem Bau werden nicht aus der J.-Schwarz-Stiftung entnommen, son dern sind vom Schulpatron, vom Magi strat Stockerau und von den Grund obrigkeiten aufzubringen: 1818/19, 22.x.: Dringende Schulhaus reparaturen werden vorgenommen, die 1476 Gulden und 20^2 Kreuzer kosten. 1833: Der Bauplan sieht einen Erwei terungsbau an der Nordseite des Schul hauses vor.Die Klassenzimmerzahl wird auf sechs erhöht; die Finanzierung er folgt aus den Mitteln der J.-SchwarzStiftung. - Zum Bau werden 53 Qua dratklafter Gartengrund des Pfarrhofes von der Pfarre abgetreten. 1882/1889: Bau des Schulgebäudes, Schulgasse 4, Conskr. Nr. 330 (neue Kirchenschule). 1895: Bei der Generalsanierung der Kirchenschule (Schulgasse 2, Museum) konnte man deutlich am Baumaterial der bloßgelegten Grundfeste die Phasen 1803 bis 1833 des Baues erkennen. Schulmeister an der Kirchen schule 1613 bis 1619: Winisteter Jakob: erst genannter Schulmeister, zweimal ver heiratet,zwei Kinder. 1615 bis 1621: Tonsorius Wenzel: ver heiratet. 1625 bis 1661: Werner Nikolaus: Ludidirektor (1641, 1634), Ludimoderator (1639); gebürtig als Könighaus in Grab feld, Posen; fünfmal verheiratet, acht Kinder. 1630: Starkmann Christophori: gewester Schulmeister „allhier"; verheira tet, eine Tochter. 1660 bis 1661: Söllner Michael: Ludirector; verheiratet,zwei Kinder. 1648 bis 1649: Marschino Georg; Ludimagister; verheiratet; die Daten seiner drei verstorbenen Kinder sind von ihm mit tiefempfundenen lateinischen Nach rufen in der Sterbematrik eingetragen. 1663: Reitter Matthias Franz: Ludiund Chorregens; verheiratet; ein Sohn. 1665 bis 1684: Werner Andreas: Schulmeister, Organist; ab 1685(?) bgl. Gastwirt; geboren am 11. Oktober 1641 in Stockerau, Sohn des Schulmeisters Nikolaus Werner, verheiratet, elf Kin der; gestorben am 26. 1. 1702 in Stocke rau. 1686: Tantzer Lorenz: ^ewester Schulmeister allhier; verheiratet, ein Sohn. 1686 bis 1738: Stegmann Johann Christoph: Ludirektor; gestorben am 19. Juli 1740(82 Jahre alt); zweimal verhei ratet, 14 Kinder(davon sechs gestorben). Er erhält ab 1. Mai 1738 von seinem
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