Pfarrarchiv Stockerau. Kirchenrechnungen,Pfarrarchiv Stokkerau. Dr. Adalbert Starzer, Geschichte der Stadt Stockerau,S.311,312. Dr. Hans Krehan, Geschichte von Stockerau,S. 121. Österr. Landzeitung, 19.IV. 1902. Nikel Hugo, Heimatkundl. Stoffsamm lung. Kardinal Piff! über seine Begegnung mit P. Abel Es war am 2, Februar des Jahres 1888, daß ich als ganz junger Priester P. Abel persönlich kennen lernte. P. Abel hielt meinem ehemaligen Kameraden aus der Einjährig-Frelwilligenzeit, dem damali gen Neupriester und jetzigen Propste des Stiftes Herzogonburg,dem hochwür digen Herrn Georg Baumgartner, die Primizpredigt. Er predigte über die so zialen Aufgaben des katholischen Prie sters in so packender Art, daß mir die eindrucksvollen Worte des damals in der Vollkraft seiner Tätigkeit stehenden Kanzelredners nicht bloß zu einem inne ren Erlebnis, sondern auch vielfach be stimmend und richtunggebend für meine spätere priesterliche Laufbahn wurden. Durch die Familie des Tiroler Dichters Domanig, der P. Abel als Beichtvater und Freund nahestand, wurde ich später als Professor mit P.Abel näher bekannt. Ich verdankte diesem vertrauteren Ver kehre viele fruchtbare Anregungen für meine damalige politische Tätigkeit im Dienste der jungen christlichsozialen Bewegung. Als ich dann als Propst des Stiftes Klosterneuburg dort eine Herrenkongregation gründete, stand mir P. Abel als willkommener Ratgeber und Wegweiser zur Seite. Seitdem war ich mit ihm in beständiger Fühlung, die sich noch inti mer gestaltete, als ich vor zehn Jahren als Erzbischof nach'Wien kam.In diesen zehn Jahren bin ich mit P. Abel und seinen „Wiener Männern" beinahe all jährlich nach Mariazell und ebenso seit 1919 am Staatsfeierlag nach Kloster neuburg zum Grabe des heiligen Leo pold gewandert und habe mich als Bi schof immer ebensosehr über das Cha risma gefreut, mit dem P. Abel seine Wiener Männer nach und nach religiös zu vertiefen und immer mehr zu prakti schen, glaubensbegeisterten Katholiken zu erziehen verstand. Das macht P.Abel nicht leichtjemand nach. Als P. Abels Obere vor einigen Jahren ihn in der besten Absicht, um ihn zu entlasten, nach Linz versetzen wollten, vermochte ich durch meine Interventio nen P. Abel für Wien weiter zu erhalten. Ich konnte mir die katholische Männer welt Wiens ohne P. Abel nicht denken. Daß ich damals mit meiner Bitte bei den Oberen recht behalten hatte, beweist wohl am besten die Tatsache, daß P. Abel, obschon er inzwischen an Jahren ein Greis geworden war und im Wechsel der Zeiten viele Enttäuschungen miter leben mußte, doch noch immer mit bewunderungswürdiger Spannkraft für das Seelenheil der Wiener Männer wei ter sorgen konnte bis zum heutigen Jubeltage. Für mich steht es fest, daß P. Abels Tätigkeit in Wien immer von der Vor sehung Gottes deutlich gewollt war. In ihrem Lichte wird auch sein Lebens abend stehen,zu dem ich dem „Männer apostel von Wien" meine herzlichsten Glück- und Segenswünsche an dieser Stelle ausspreche. Volkswohl. Christlich soziale Monats schrift, P.-Abel-Heft, 1923 (14. Jg.), Heft 12. Einweihung der neuen Räume des Canisiuswerkes Kardinal Piffl Verehrte Festgäste! Das Canisiuswerk, welches in Zukunft in diesen schönen Räumen, über welche ich den Segen des Himmels herabzuru fen gekommen bin, organisiert und ver waltet werden soll, ist unter den Fürsor gewerken, welche die katholische Cari tas in der letzten Zeit geschaffen hat, wohl eines der wichtigsten, weil seine Aufgaben nach jeder Richtung hin zeit gemäß sind. Zeitgemäß ist die Sorge für den prie sterlichen Nachwuchs, der im Weltkrieg bedrohliche Lücken aufzuweisen be gann. Das C.W. will ebensosehr durch die werbende Macht seiner Ideen im Wege öffentlicher Aufklärungsarbeit El tern und Jugend für das hohe Amt des katholischen Priestertums begeistern, als durch Darbietung materieller Bei hilfe die Grundlagen für das zum Priestertum vorbereitende Studium bieten. Es will weiter durchdringen von der Erlaubnis, wie notwendig beim sittli chen Wiederaufbau der Gesellschaft ins besondere die katholische Laienintelligenz als Führerin des Volkes sei, sich armer katholischer Laienstudenten, auf allen Gebieten der Wissenschaften, hilf reich und liebevoll annehmen und end lich will das C.W., sobald es die wirt schaftlichen Zeitverhältnisse erlauben, die systematische Schulung von Laien aposteln ins Auge fassen, ohne deren Mitarbeit heute eine gedeihliche Groß stadtseelsorge kaum mehr denkbar ist. Das altes sind große weitaus schauende Aufgaben, die nur durch großen Opfersinn des katholischen Volkes gelöst werden können. Daß die ser Opfersinn Gott Dank bei einem großen Teile unseres katholischen Volkes tatsächlich vorhanden ist, be weist der bewunderungswürdige Erfolg, den das C.W. trotz der kurzen Zeit seines Bestandes, begleitet von dem sichtlichen Segen Gottes, schon erreicht hat, indem gegenwärtig schon mehr als 100 Studenten die werktätige Beihilfe des C.W. zur Ermöglichung ihrer Stu dien genießen. Ich muß aber diesen Opfersinn beson ders begrüßen in einer Zeit,, welche den Opfermut und die Selbstlosigkeit unse res katholischen Volkes vielleicht bald auf eine harte Probe wird stellen müs sen. Mag die künftige Verfassung unse res jungen Staates in bezug auf das Verhältnis von Kirche und Staat auch vielleicht nicht jene radikalen Formen erhalten, die wir am Beginn des Umstur zes befürchten mußten, sie wird immer noch so sein, daß sie der Kirche die größten Opfer wird auferlegen, die wir nur durch die selbstloseste Opferwillig keit katholischer Solidarität zu erfüllen vermögen werden. Diesen notwendigen Opfergeist hat das C.W. mit weitem Blick und gutem Geschicke zu erwecken, zu beleben und zu organisieren begonnen. Dafür aber gebührt dem C.W. der Dank aller gutge sinnten Katholiken. Es ist mir ein Herzensbedürfnis, die sem Dank, vor allem dem eigentlichen Gründer und führenden Geist des Wer kes, Herrn Direktor Moser, für sein ebenso selbstloses, vom idealsten Opfer geist getragenes, als zielbewußtes Arbei ten zum Ausdruck zu bringen. Möge es seiner Liebe, mit der er an dem großen Werke hängt, und seiner Zähigkeit und seiner Energie, mit der er bisher den Zielen des Werkes so erfolg reich nahekam, gelingen, recht viele opferwillige, berufsfreudige Arbeiter in den Weinberg des Herrn bringen, um so die Streiter zu stellen für den großen Kampfder Zukunft. Möge Gottes reichster Segen wie bis her mit dem Cansiuswerk auch in alle Zukunft sein. Amen. Gustav Piffi. Gründer der Mltteischuiverbindung „Germania" Cirkel Die wohlhonorige Verbindung „Ger mania" in Landskron erteilt hiemit ih rem bisherigen Mitgliede und Gründer Ruediger al Gustav Piffl die ehrenvolle Entlassung und Erklärung zum alten Hause, beziehungsweise alten Herrn (nach § 17. d. Satzungen). Der A.C. ergreift mit Freuden die Gelegenheit, dem hochverdienten ehe maligen Mitgliede nach deutscher Män ner Art und Sitte den wärmsten Dank auszusprechen. S.A.D.A.C. Ortwin E.Hagen dz. X dz. XXX Landskron am 22. September 1882. DAW,Pifflakten. Original.
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