Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

" Ebenda Nr.8. " MiKA, IX. 85. 4; dazu d. Entwurf zum Repertorium 1759, S. 11 f., MiKA, X-P. 103 u. 9. MiKA,IX.82.8. " Ebenda. "Series... Fratrum Conversorum... MiKA, XVI, 189. 2b. Nr. 66. Dazu: W. Posch, Carl Popp - ein Laienbruder als Gutsinspektor d. Gräfin Fuchs u. d. GFM Daun, in: Beitr. z. Wr.Diöz.-Gesch., 24. Jg., Nr. 2. 1. Aug. 1983,S.29 f. "Karl Lind, Die Michaelerkirche zu Wien, in: Ber. u. Mitt. d. Altertumverei nes Wien 1859, Bd. 3, S. 2, Anm.2. "Bruno Thomas, Die Wiener Michae lerkirche des 13. Jahrhunderts, in: Mitt. d. Ver. d. Gesch. d. Stadt Wien,Bd. XVI, S. 12, Anm.19, Wien 1937. "Diese Vermutung lag schon deswe gen nahe, weil Ende 1925 die Pfarre St. Michael aufgehoben worden war. Die Sprengel wurden damals auf die drei Nachbarpfarren verteilt (Rudolf Geyer, Handbuch der Wiener Matriken, in: Jb. d. österr. Instituts f. Genealogie, Fami lienrecht u. Wappenkunde, Jg. 1 u. 2, Wien 1928/29,S. 79). Die Wiedererrichtung der Michaelerpfarre erfolgte am 1. 2. 1939 (Personal stand d. Erzdiözese Wien 1981, S. 106). Mitteilung der Magistratsabteilung 8 -742/82 V. 30. Sept. 1982. "Bruno Thomas a. a. O.,S. 11/12. Karl Schütz, Musikpflege an St. Michael in Wien,Wien 1980,S.50. Die Turmgruft in der Pfarrkirche zu Stockerau OSR Hugo Nikel Bis 1775 befand sich um die Pfarrkir che der Friedhof und der Karner. Neben diesem Friedhofstanden im 18. Jahrhun dert zur Bestattung der Toten noch Grüfte zur Verfügung: die „Turmgruft" (unter dem Kirchturme) und die Kir chengruft(Abgang beim Aloisiusbild, in Richtung Museum befindlich). Die Turmgruft wurde am 29. Februar 1984 anläßlich der Renovierung des Kirchturmes und der Umgestaltung und Pflasterung des Haupteinganges und Raumes unter der Orgelempore geöff net. Diese Turmgruft war in den Jahren 1902, 1906, 1918 geöffnet worden. Über die Gruftbestattungen geben die Eintragungen in den Sterbematriken, in den Kirchenrechnungen,sowie 8 Sargta feln (Pfarrarchiv) verläßliche Daten an. Für beide Grüfte sind in den genannten Quellen insgesamt 72 Bestattungen ver zeichnet. davon sind 10 Bestattungen für die Turmgruft zu zählen: 2 aus den Sterbematriken,8 aus den Tafeln. Die Bestattungen erfolgen unter ver schiedenen Bezeichnungen in den Quel len,so daß es schwierig ist, festzustellen, in welcher Gruft die Beisetzung statt fand: 1. „In die Turmgruft": diese einzige klare Bezeichnung gilt für 2 Bestattun gen der Jahre 1737, 1738. 2. „In die Kirchen": 1682, 1691, 1699, 1700, 1703, 1704, 1707, 1716, 1729. - Die Kirchengruft zeigt auf einem Ziegel die Jahreszahl 1709, was wohl das Jahr der Errichtung angibt. Für die Bestattungen 1682 bis 1707 „In die Kirchen" müßte eine Gruftanlage vor 1709 angenommen werden; sie läge wie die ,,Kirchengruft" außerhalb der alten Pfarrkirche (durch Maße bewiesen). Der Kirchturm wurde erst 1722-1725 gebaut und steht ebenfalls außerhalb der alten Pfarrkirche. Ebenso hätte eine „Vorläuferin der Turmgruft ihre Lage außerhalb der Kirche. Fanden die Bestattungen 1682-1716 im Innern der Kirche statt? Anzumerken ist, daß für diese Bestattungen keine Grufttaxe, kein Gruftgeld zu leisten war. 3. „In die Grüften"; 1709-1775. Frage; In welcher Gruft? 4. „In die Kirchengruft": 1711-1784. Frage:In welcher Gruft? 5. ,,In der Klostergruft bei den PP Franziskanern (St. Koloman)": Klare Angabe über den Bestattungsort; 3 Be stattungen fanden dort statt; die Gruft taxe wurde aber in der Pfarre Stockerau bezahlt. Die Turmgruft. Dr. A. Starzer (1902) beschreibt die Turmgruft folgenderweise: ,.Es führen zehn Stufen hinab; sie ist ein schön mit Ziegeln ausgewölbter Raum von unge fähr 5 m Breite und 4 m Höhe. Unter der Gruft befindet sich ein durch eine höl zerne Tür abgeschlossener Raum, eine Zufluchtsstätte bei Feindesgefahr. Hier befinden sich teils gut, teils minder gut erhaltene Eichensärge, von denen drei (lateinische) Inschriften tragen. Sie lau ten auf: Jakob Veit, Cooperator (t 1765), auf Alois Capuano, Dechant und Pfarrer von Stockerau(t 1766)und aufBernhard de Finetti, Cooperator (t 1772). Starzer nennt auch den Marktrichter Leopold Lengfeld,seine Gattin und seine Tochter als hier bestattet. In einzelnen Särgen fand man nebst Gebeinen Überreste von Ordenskleidung. Es dürfte sich hier um Bruderschaftsgewänder von Mitgliedern von Bruderschaften handeln." - In die ser Gruft befinden sich acht Särge. Zu dem Starzer-Bericht einige Erörte rungen. Bei der zitierten ,,Ordensklei dung" dürfte es sich sicherlich um die schwarzen Talare der drei bestatteten Priester handeln; außerdem sieht man in einem offenen Sarg Reste solch schwarzer Kleidung und Reste einer Stola (grün-goldene Farbe). Eine Or denskleidung ist nicht gegeben, da die Priester Weltgeistliche waren. Ob die Toten der anderen fünf Särge Bruder schaftskleidung aufweisen, wurde nicht festgestellt(1984). Die genannte „Zufluchtsstätte" ist vorhanden. Nach der Volksmeinung könnte es sich auch um eine Verbindung zu den benachbarten, tiefer gelegenen Häuserkellern handeln (etwa wie bei Erdställen), andererseits besteht sicher lich ein ~ noch unerforschtes - System von Kellerverbindungen im Bereiche der Häuser der von Altstockerau. Die Gruft ist mit sehr gut erhaltenen Ziegeln gewölbt. Das Gewölbe macht den Eindruck, als ob es erst vor kurzer Zeit fertiggestellt worden wäre; ebenso der Stiegenabgang. Die Ziegel selbst tragen keinen Stempel, kein Zeichen. Nach dem Texte der nachstehenden Quittung müßte die Gruft vor 223 Jah ren gewölbt, bzw. neu gewölbt worden sein. Die Quittung, im Pfarrarchiv Stocke rau befindlich, IV 6/1761, 2.V. lautet: ,,Sindt von dem alhißigen Ziegloffen an Zigel in daß hochlöbl. Gotteshaus und allhießiger Pfahr Kirchen Grab folget worden als den 2. May Tag Ziegl(Dach ziegel) 25 Stück, 27 Kreuzer, den 26. VIII. zu den Kruften Mauer Zigl 3000, 1 fl48 Kreuzer. Conto richtig bezahlt worden:2 fl 15 Kreuzer. Franz Resch Ziegel Versilberer Eine 2. Quittung (Pfarrarchiv IV 11/ 1761, 30. XI.) gibt in einem Verzeichnis von Glaserarbeiten an, daß am 29. VIII. „zu den Kruften ein Fenstergätter (Git ter) gestrickt" worden ist und für 25 Pfund ä 30 Kreuzer sind 2 Gulden 30 Kreuzer bezahlt worden. - Ausgabe für eine Luftschachtöffnung der Turm- oder Kirchengruft? Der Bericht der Österr. Landzeitung vom 19. IV. 1902 nennt die Inschriften der Särge als „sehr schwer lesbar". Mit den Inschriften sind wohl die 8 Sargta feln gemeint, die derzeit im Pfarrarchiv aufbewahrt sind. - Es sind keine Auf zeichnungen vorhanden, ob diese Tafeln bei der Gruftöffnung 1902 oder 1906 von den Särgen abgenommen worden sind. 1 Tafel ist stark zerfressen, 2 teilweise, so daß die Inschriften nur bruchstück weise zu entziffern sind, aber doch eine Identifizierung der Toten zuläßt. An der Wand der Turmgruft, rechts vom Stiegenabgang, hing eine „Nach richt" in Rundschrift auf sehr dünnem, seidenartigem Leinen mit Tusche ge schrieben, gut lesbar, die von der 1902 stattgefundenen Gruftöffnung Kunde gibt. Dieses Dokument mißt 32 x 25 cm, der Text lautet: „Diese Gruft wurde bestiegen und untersucht am 11. April 1902 von den Gemeindebeamten Carl Steinbach, Hans Hodik,Stadtcassier,Stadtbuchhalter. Das schadhafte Original wurde wegen der Gefahr der fortschreitenden Auflö sung im Pfarrarchiv aufbewahrt. Eine Abschrift mit einem entsprechenden Nachsatz über die Öffnung 1984 wurde an der alten Stelle angebracht. Die Österr. Landzeitung berichtet am 19. IV. 1902 von dieser Gruftöffnung. Der Verfasser dieses Berichtes ist nicht ge nannt. Dieser Bericht findet sich auch im Wortlaute bei Dr. Krehan. Ge schichte von Stockerau,S. 121. Die Text stelle lautet: „Eröffnung der Grüfte in der Pfarrkirche. Um Material für die Geschichte der Stadt Stockerau, welche Herr Archivdirektor Dr. Starzer verfaßt, wurden in der vergangenen Woche die Grüfte der hiesigen Pfarrkirche zu St. Stephan geöffnet. Diese seltene Gele-

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