Um Unterstützung der österreichischen Siedlung in Brasilien 1931 Eure Eminenz:(Piffl) Gestatte mir hiedurch ergebenst. die Aufmerksamkeit Eurer Eminenz aufeine österreichische Siedlung im Urwalde von Brasilien zu lenken(siehe beiliegende Zei tungsnotiz fehlt), die es ungemein be dauert, daß Lehr- und Lernmittel für die Kinder der Siedler vollständig fehlen. Ich bin überzeugt, daß Eure Eminenz diesen ehemaligen Österreichern ihre gü tige Unterstützung angedeihen lassen werden. In den Büchereien unserer ehr würdigen Klöster und der katholischen Vereine werden Karten unseres Vaterlan des etc. sowie für den Elementar-Unterncht geeignete Bücher vielfach vorhan den sein. Ein Wunsch unseres obersten Kirchenfürsten wird genügen, um eine Sammlung von Karten und Büchern nicht nur rasch zu bewerkstelligen, sondern auch bald auf den Weg nach Brasilien bringen. Eure Eminenz wollen die Gnade haben, diesen ihren Wunsch den betreffenden Stellen durch eine der christlichen Zei tungen bekanntgeben zu lassen und es dadurch ermöglichen, diesen armen, christlichen Österreichern da draußen im Urwalde eine werktätige und ausgiebige Hilfe für die Erziehung ihrer Kinder zu bieten. Eurer Eminenz ergebenster Franz Kreuter Wien, 2. 1. Lampigasse9 DAW,Bischofsakten, Piffl, 1927 Oberkreuzstetten wurde Pfarre Groß-Rußbach,den 9. Jänner 1949 An Se. Gnaden, dem hochwürdigsten Herrn Prälaten Jakob Fried, in^Wien I. Mit Befremden habe ich am 5. I. 1949 mit dem Bescheid vom 28, Dez. 1948 ZI. 10-384 die Entscheidung erfahren,daß die Filialgememde Oberkreuzstetten mit 1. 1. 1949 eine selbständige Pfarre geworden ist. Diese Entscheidung hat mich deshalb mit Befremden erfüllt, da ich als Pfarrer auch der Pfarrgemeinde Oberkreuzstet ten in keiner Weise davon benachrichtigt wurde,also glatt übergangen wurde uzw. über ein Geschehnis m meinem eigenen Pfarrbereich. Es hat mich weiter mit Befremden er füllt, weil dadurch meine Stellung als Pfarrer zu einer Prestigefrage geworden ist und weil mein Ansehen alsPfarrer sehr herabgesetzt erscheint, ein Vorgang, der in der Öffentlichkeit der ganzen Pfarre mißliebiges Aufsehen erregt hat.Dazu ge schah Solches in einer Zeit, wo ich wegen sehr schwerer Erkrankung persönlich meine Einwendungen nicht vorbringen konnte. Am 17. 12. 1948 schickte ich vom Krankenbette in Korneuburg ein diesbezügl. Schreiben an das E. B.Ordinariat in Wien, das aber bis heute unbeantwortet blieb. Eine geregelte Seelsorge in Groß-Rußbach mit seinen 4 Filialgemeinden ist ohne Kaplan auf die Dauer direkt gefähr det, weil Groß-Rußbach bei dem jetzigen Priestermangei nur schwer einen Kaplan bekommen wird, wenn in Oberkreuzstet ten ein Pfarrer sitzt und weil es anderer seits mit einem Provisor oder Pfai-rer in Oberkreuzstetten immer Schwierigkeiten geben wird, wenn er zur seelsorglichen Mithilfe in der Pfarre Groß-Rußbach ver halten wird. Groß-Rußbach mit einem Kaplan hingegen könnte die seelsorgliche Betreuung der ganzen Pfarre mit Ein schluß Oberkreuzstetten, weil Groß-Ruß bach zentral gelegen ist, leicht überneh men, wie dies immer der Fall war. Es ist aber ein Unding,daß in Oberkreuzstetten, einer geschlossenen Pfarre mit 480 See len. ein Pfarrer sitzt, währenddem in Groß-Rußbach ein Priester allein GroßRußbach und 4 Filialgemeinden mit 1600 Seelen seelsorglich betreuen soll. Diese Entscheidung trifft den jetzigen Pfarrer um so schwerer, weil ihm zu den vielen Aufgaben noch der Aus- und Auf bau der im Jahre 1947 schwer beschädig ten Pfarrkirche obliegt. Durch diese Entscheidung wird also für immerwährende Zeiten für den Pfarrer in Groß-Rußbach eine Lage geschaffen, die immer große Schwierigkeiten bereiten wird,wenn in Groß-Rußbach kein Kaplan ist. Die Schuld für diese schwierige Lage aber wird immer und jederzeit dem jetzi gen Pfarrer zugeschrieben werden,daß er es nichtverhindert hat,daß diese Lagege schaffen wurde. Die Aushilfe, zu der der Missar von Oberkreuzstetten verpflichtet war, wurde bis jetzt sehr mangelhaft und oft nur un gern erfüllt. Diese Aushilfe aber wird mit immer größeren Schwierigkeiten gelei stet werden,wenn Oberkreuzstetten eine selbständige Pfarre ist. so daß diese Aus hilfe in kurzer Zeit illusorisch sein wird. Es läge wohl im Interesse der ganzen Pfarrgemeinde, die Lokalprovisur in Oberkreuzstetten wieder aufzulassen und den betr. hochw. Herrn Missar in Ober kreuzstetten,solangeGroß-Rußbach kein Kaplan zugeteilt werden kann, zur ent sprechenden seelsorglichen Mitarbeit schriftlich zu verpflichten,damitauch bei Fehlen eines Kaplans die ganze Pfarrge meindeso gut als möglich betreut werden kann. In der angenehmen Erwartung,daß Se. Gnaden dieses mein Schreiben in der rechten Weise hinnehmen und würdigen werden,bittet der Gefertigte im Interesse der ganzen Pfarrgemeinde,Euer Gnaden mögen mithelfen und ihren Einfluß gel tend machen,daß diese Angelegenheitei ner günstigen Entscheidung zugeführt werde. Euer Gnaden treu ergebener Johannes Sauer, Pfarrer Nachlaß Fried. Zweimal Sorge um Verbleib des nördlichen Niederöster reichs 1918/1919 Deutscher Schulverein, Wien VIII,Florianigasse 39, Wien, 9. Dezember 1918 Sr. Eminenz dem hochwürdigsten Herrn Kardinal Dr. Gustav Piffl, Wien I, ErzbischöHiches Palais. Eure Eminenz! Von vollkommen verläßlicher Seite wird uns mitgeteilt,daß die am weitesten gegen das Lundenburger- und das tschecho-slowakische Sprachgebiet vorge schobenen Gemeinden des Feldsberger Bezirkes, welche zumeist auch größere und kleinere nichtdeutsche Minderheiten besitzen, mit wenigen Ausnahmen mit tschechisch gesinnten Pfarrern besetzt sind. Außer Feldsberg selbst, wo neben dem deutschen Pfarrer im Kloster ein tschechischer Geistlicher sitzt, haben fol gende Gemeinden tschechische Pfarrer* Hohenau, Rabensburg, Nieder-Absdorf, Ringolsdorf, Katzelsdorf, Schrattenberg, Walterskirchen, Herrenbaumgarten und seitjüngster Zeit auch Drasenhofen. Nur Bernhardsthal und Reintal sind mit deut schen Pfarrern besetzt. Die Gesinnung des aus Böhmen stammenden Pfarrers von Böhmisch-Krut sei unbekannt. Daß der Einfluß dieser tschechischge sinnten Geistlichen im Falle einer Beset zung dieser Orte durch tschechisches Mi litär von geradezu ausschlaggebender Bedeutung werden kann,dai-an ist leider nichtzu zweifeln. Wir bitten deshalb Eure Eminenz um gütige Mitteilung,ob irgend welche Sicherungen getroffen wurden, damit ein solcher deutschfeindlicher Ein fluß im entscheidenden Augenblick nicht zu Ungunsten der deutschen Sache in Niederösterreich in die Waagschale ge worfen werden kann. Fürjede beruhigende Mitteilung in die ser wichtigen Angelegenheit sehr ver bunden,zeichnen wir hochachtungsvoll mit Gruß und Handschlag für den Deutschen Schulverein Groh(!) DAW, Bischofsakten, Piffl, 1918, einge schrieben, maschingeschrieben. Wiener Diöze.sanblatt; Inhaber; Erzdiözese Wien (Alleininhaber). Herausgeber: Erzb. Ordinariat. Verantwortlicher Schriftleiter Prof. Dr,Franz Loidl. Alle: lülü Wien. Wollzeile 2.-Hersteller: Herold Druck- und Verlagsgesellschaft m.b. H., 1080 Wien,Strozzigasse 8.Das „Wiener Diözesanblatf ist das ol'fizielle Amtsblatt der Erzdiözese Wien. 48
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